Schon vor dem Beginn des Finales wälzten sich am Samstagabend zwölf Tänzerinnen der Formation „Dancing Rebels“ vor Begeisterung auf dem Boden der Dreifachturnhalle an der Erler Straße. Kurz zuvor hatte Turnierleiter Marcell Belles bekannt gegeben, dass nur vier der acht Formationen im Rahmen der Zwischenrunde die Endrunde erreicht hatten. Und damit stand fest, dass die „Dancing Rebels“ zumindest den vierten Platz im letzten Bundesliga-Turnier erringen würden, was für den Verbleib in der 1. Bundesliga reichte.
Zehn Formationen gingen in der geschmückten Turnhalle vor etwa 300 Zuschauern an den Start. In der Vorrunde schieden die Formationen „Joy“ des SV Hammelbach 1947 und „New Dance Company“ vom TV Großostheim aus. In der Zwischenrunde mussten sich „The Face“ aus Berlin ebenso verabschieden wie „Topas“ aus Hamburg, „Suspense“ aus Lampertheim und „Imagination“ aus Schöningen.
Im Finale überzeugten die Schermbeckerinnen mit ihrer Choreografie „November“ nach der Musik von Max Richter die fünf Wertungsrichterinnen Dagmar Ihlo, Nicole Jänisch, Inga Kirchner-Quidde und Beate Penteker so sehr, dass sie hinter „autres choses“ des TSC „Blau-Gold“ Saarlouis und „ARABESQUE“ des ASV Wuppertal den dritten Platz schafften. Dieser dritte Platz bedeutete in der Gesamtwertung noch einmal eine Platzverbesserung in der Liga. Der vierte Platz in der 1. Bundesliga beinhaltet weit mehr als den Klassenerhalt, den die beiden Trainer Sebastian Spahn und Fernando Dominguez zu Beginn als Saisonziel anvisiert hatten.
„Das ist ein unglaublicher Erfolg“, bewertete Sebastian Spahn die Leistungssteigerung in der zweiten Saisonhälfte. Den Erfolg am Samstag führt er vor allem auf den anspornenden Applaus in der heimischen Halle und auf das in den letzten Wochen dreimal wöchentlich stattfindende Training zurück. „10 Prozent sind noch drin“, ist Spahn von der Steigerung des Teams überzeugt, zu dem Linda Andres und Sarah Beckmann ebenso gehören wie Ysabel Benecken, Vivien Bicker, Maren Hegerring, Miriam Hötting, Lisa Klingelhöfer, Lina Maidhof, Judith Pollmann, Julia Tenhagen, Lea Quabeck, Carolin und Nina Schulte-Loh. Chancen zu einer Leistungssteigerung sieht Spahn vor allen in den Bereichen Dynamik und der Artikulation von Bewegungsabläufen. Die neue Choreographie hat Sebastian Spahn auch schon ausgearbeitet. Sie wird im Februar den Schermbeckern vorgestellt.
Bei der Deutschen Meisterschaft, die von der TGV Rosengarten Lampertheim am 8. Juni in der Altrhein-Halle veranstaltet wird, wollen die Schermbecker noch einmal mit ihrer Choreographie „November“ punkten.
„So etwas kann man sich einfach nicht kaufen“, freute sich die Grün-Weiß“-Vorsitzende Eva-Maria Zimprich über das tolle Tanz-Geschenk am Vorabend ihres 60. Geburtstages. Noch schöner wäre es aus ihrer Sicht, wenn sich Sponsoren fänden für die „Dancing Rebels“, die den Namen ihres Heimatortes quer durch die Republik tragen und damit auch als ausgezeichnete Werbeträger für den eigenen Betrieb fungieren können.
Eine Belohnung der besonderen Art erwartete die Tänzerinnen bei der abendlichen Fete bei „Thommy am Rathaus“. Die „Drag-Queen“, die dem Wirt Thomas Coburger zu vorgerückter Stunde zum Geburtstag gratulierte, verfehlte ihren Eindruck auch auf die jugendlichen Tänzerinnen nicht. H.Scheffler