Dachziegelwerk Nelskamp am Waldweg soll geschlossen werden. Ein sogenanntes Schutzschirmverfahren ist gestartet.
Das bedeutet, dass, wenn ein Unternehmer feststellt, dass alle „normalen“ Sanierungsmaßnahmen wie Kosteneinsparung, neue Kredite, Umsatzsteigerung, Stundung und Ratenzahlung nicht mehr greifen, es an der Zeit für Schutzschirmverfahren oder die Insolvenz in Eigenverwaltung ist.
Für die Gemeinde Schermbeck bedeutet, dass mit der Schließung rund 80 Arbeitsplätze in der Gemeinde wegfallen.
Wie das Unternehmen mitteilt, seien die notwendig gewordenen umfangreiche Modernisierung der Produktionsanlagen nicht so – wie geplant – verlaufen.
Die geplante Schließung des Werkes in Schermbecks und der damit verbundene Personalabbau sei notwendig, um eine langfristige Fortführung des Unternehmens sicherzustellen, teilt das Unternehmen mit.

Sechs Mal in Deutschland
Die Dachziegel-Werke Nelskamp sind in sechs Städten in Deutschland zuhause. Die Produktion an mehreren Orten sollte sicher stellen, dass es keine Liefer-Engpässe gibt und die Wege kurz bleiben.
Erst Anfang 2020 wurden im Osten Chinas, nördlich der koreanischen Halbinsel, in der Nähe der Stadt Changchun eine neue Wohnsiedlung von 451.000 m² Wohnfläche für 800 Familien mit ca. 650.000 Nelskamp-Ziegel beliefert.
Für die Gemeinde Schermbeck bedeutet die Schließung und die damit verbundenen 80 Arbeitsplätze, die dadurch verloren gehen, ein bitterer Tag.
Die Dachziegelwerke Nelskamp GmbH wurde 1926 von den vier Gebrüdern Nelskamp in Overbeck (Schermbeck) gegründet und gehören zu einem Traditionsbetrieb in der Gemeinde.