Christa und Hubert Schwan haben einen Vogel

Auf die richtige Fütterung kommt es an. Das Ehepaar Schwan hat nicht nur einen, sondern sie haben mindestens 1000 Vögel täglich in ihrem Garten.

Schermbeck. Ein Großaufgebot an Vögel befinden sich im Garten des Ehepaars Christa und Hubert Schwan (63 J.) in Uefte an der Westricher Straße.

Christa und Hubert Schwan aus Schermbeck
Alle meine Vögel. Ja, wo sind sie denn? Foto: Petra Bosse

Auf der rund 17.000 qm großen Wiese, wo sich sprichwörtlich Igel und Hase gute Nacht sagen, zwitschert es unermüdlich. Kein Wunder, denn die Schermbecker Piepmätze wissen genau, wo es einen reichgedeckten Tisch gibt. Das hat sich mittlerweile in der Vogelwelt rumgesprochen. Und das an 365 Tagen im Jahr.

Christa und Hubert Schwan aus Schermbeck
Christa und huber Schwan an ihrem Biotop

Seit Jahren kümmert sich besonders Christa Schwan um das Federvieh in ihrem weitläufigen Areal. Täglich legt sie mehrere Meter auf ihrem Grundstück zurück, um alle Futterstellen mit hochwertigen Körnern zu füllen.

Vögel brauchen 356 Tage Futter

Gab es früher stink normales Futter, so steht heute den Vögelchen an der reichgedeckten Tafel ein gesunder Mix, angefangen Sonnenblumenkernen, geschält und ungeschält, Hanfsamen wegen der Omega3 Fettsäuren, geschälte und ungeschälte Sonnenblumenkerne, klein gehackte Erdnüsse, damit sich die Tiere nicht verschlucken sowie fettreiche Meisen-Knödel zur Verfügung.

Christa und Hubert Schwan aus Schermbeck
Unterschiedliche Samen, Körner Nüsse lagern in der Vorratskammer.

Besonders die Meisen-Knödel seien im Winter für die Energie der Vögel wichtig, fügt Christa Schwan hinzu. Ganz wichtig sei auch, dass die Vögel das ganze Jahr, sprich auch im Sommer, durchgehend gefüttert werden, erklärt Christa Schwan. „Durch die Monokultur und die vielen Rapsfelder finden die Vögel im Sommer weniger Futter“.

Christa und Hubert Schwan aus Schermbeck
Für jede Vogelart das passende Futterhäuschen

Acht Kilo Samen monatlich

Als das Ehepaar vor drei Jahren mit der Vogelfütterung anfing, seien sie mit ihrem Wissen schnell an ihre Grenzen gestoßen, erzählt Hubert Schwan. Fachliteratur musste her und damit war der Tag gekommen, wo es kein normales Futter mehr aus dem Supermarkt gab, sondern von einer Bio-Sämerei aus Recklinghausen. Rund acht Kilo Samen und unterschiedliche Kerne werden täglich verfüttert.

Christa und Hubert Schwan aus Schermbeck

Ein Vogel esse pro Tag rund acht Gramm Futter, da sei dann bei 1000 Vögel der Vorrat schnell aufgebraucht, so der gebürtige Gladbecker und Bauunternehmer, der seine Frau in allem was sie tut kräftig unterstützt.

„Es ist zwar Arbeit im großen Stil, aber es bringt so viel Freude“, sagt Christa Schwan überschwänglich.

Etwas Sinnvolles der Natur zurückgeben

Sie und ihr Mann, fühlen sich verantwortlich für die Tiere und das Öko-System in ihrem Garten. Es geht ihnen in erster Linie darum, wie beide unisono betonen, ihr Glück zu teilen und sie möchten etwas Sinnvolles zurückgeben, als Dank für das, was sie von der Natur geschenkt bekommen. Die großangelegte tägliche Vogelfütterungsaktion sei für beide mittlerweile eine Selbstverständlichkeit.

Christa und Hubert Schwan aus Schermbeck

„Wir Menschen nutzen die Ressourcen unser Erde aus. Der natürlcihe Kreislauf muss aber wieder in Einklang kommen. Dazu gehören nun mal auch unsere heimischen Vögel“, so Hubert Schwan.  

Wildenten, Eichhörnchen und Rehe

Nicht nur Vögel haben ihren Platz zwischen Felder und Wiesen in Uefte gefunden. Das „gute Essen“ und der umweltfreundliche Garten hat sich in der Tierwelt herumgesprochen. Wildenten, Eichhörnchen und Rehe sind Besucher, die täglich kommen und auf dem Biotop landen.

Daneben gibt es auch Räuber wie Sperber und Falken, die auch schon mal die kleineren Singvögel holen, aber das sei, so Schwan, normal. „Das tut zwar weh, aber wir müssen der Natur ihren Lauf lassen. Das gehört nun mal auch dazu“.

Christa und Hubert Schwan aus Schermbeck
Distelsamen sind ein wichtiges Winterfutter.

Große Wildblumenwiese und Nisthilfen

Im Sommer sorgt eine extra groß angelegte Wildblumenwiese am Biotop für eine große Anzahl von Bienen und Insekten. Weißdornhecken sind beliebte Nisthilfen, sodass diese im Sommer nach dem Schlüpfen voll belegt von Jungvögel sind.

Christa und Hubert Schwan aus Schermbeck
Totholzzaun für Igel und Co. zum Überwintern

Im Winter können sich Igel und andere Winterschläfer in einem eigens errichteten Totholzzaun oder in den Herbstlaubhaufen gemütlich machen. In jedem Baum hängen unterschiedliche Futterstellen und überall im Garten sind Vogelhäuser verteilt sowie Futterautomaten für Eichhörnchen.

Christa und Hubert Schwan aus Schermbeck
Im Sommer blüht hier rund um den Teich eine extra groß angelegte Wildblumenwiese.

innogy Preis 2019

Wegen ihrer täglichen Vogelfütterung im großen Stile und weitere Umweltaktionen, unter anderem die Baumpflanzaktion #Einheitsbuddeln in diesem Jahr, bekommt das Ehepaar deshalb auch, neben dem Schützenverein Damm (Anlegung eines großen Blühstreifens und Erstellung einer Vogelschutzhecke) sowie Hildegard Daldrup (Verzicht auf Schottergärten), den innogy Klimaschutzpreis 2019 im Rathaus überreicht.

Petra Bosse



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