Bürgermeister Rexforth wirbt für „eine historische Chance“

Die Firma „Deutsche Glasfaser“ möchte Schermbeck mit schnellem Internet versorgen
Schermbeck Wenn alles nach Plan verläuft, dann gibt es in Schermbeck Mitte des kommenden Jahres einen so schnellen Internetanschluss, von dem die meisten niederrheinisch-westfälischen Kommunen derzeit nur träumen können.
„Es ist die einzig richtige Technik für Schermbeck und Teil der Daseinsvorsorge für die nächsten 50 bis 100 Jahre“, bewertete Bürgermeister Mike Rexforth gestern Morgen die geplante Versorgung Schermbecks mit Glasfasersträngen zur Förderung schneller Internetabläufe.
Die Vorstellung der Projektumsetzung überließ Rexforth drei Mitarbeitern der Firma „Deutsche Glasfaser“ (= DG). Die im Jahre 2011 gegründete Unternehmensgruppe „Deutsche Glasfaser“ hat ihren Ursprung in der niederländischen Investmentgesellschaft Reggeborgh, zu der mit Reggefiber einer der bedeutendsten Netzwerkakteure der Niederlande zählt. Seit Mitte 2015 agiert die DG zudem in strategischer Partnerschaft mit dem international engagierten Investor KVR. Bislang hat die Firma in fünf Bundesländern mehr als 100 Projekte erfolgreich bearbeitet und dabei über 100 000 schnelle Internetanschlüsse geschaffen.
Seit dem Abschluss des Vertrages mit der Gemeinde Schermbeck am 19. November 2015 hat die DG in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung für ihr Geschäftsmodell geworben. Vorrangiges Ziel ist es, eine Glasfasersorgung für zwei innerörtliche Gebiete zu realisieren. Dazu gehören die Siedlungskerne in Schermbeck und Altschermbeck inklusive der Neubaugebiete am Mühlenbach sowie das Gewerbegebiet Heetwinkel mit insgesamt knapp 3500 Haushalten. Gelingt das Projekt in diesen Bereichen, dann soll auch der Außenbereich eine Glasfaserversorgung erhalten.

Stefan Teuscher, Ingo Teimann und René Fuchs (hinten v.l.) wurden als Mitarbeiter der Firma „Deutsche Glasfaser“ bei der Vorstellung der Schermbecker Planungen vom gemeindlichen Wirtschaftsförderer Friedhelm Koch und vom Bürgermeister Mike Rexforth (vorne v.l.) unterstützt. Foto Scheffler
Stefan Teuscher, Ingo Teimann und René Fuchs (hinten v.l.) wurden als Mitarbeiter der Firma „Deutsche Glasfaser“ bei der Vorstellung der Schermbecker Planungen vom gemeindlichen Wirtschaftsförderer Friedhelm Koch und vom Bürgermeister Mike Rexforth (vorne v.l.) unterstützt. Foto: Helmut Scheffler

Ziel der ersten Phase ist es, 40 Prozent der Haushalte für eine Glasfaserversorgung zu motivieren. Im Gewerbegebiet müssen es sogar 50 Prozent sein. Offiziell wird am Samstag mit der Nachfragebündelung begonnen, aber es gab schon in der vorletzten Woche eine nicht-öffentliche Multiplikatorenschulung, an der unter anderen Vertreter der Banken, der Werbegemeinschaft, der Gemeindemarketingvereins „Wir sind Schermbeck“ sowie Installateur teilnahmen. „Eine zweite Multiplikatorenschulung wird es am kommenden Mittwoch geben, teilte DG-Regionalmanager Ingo Teimann mit. An dieser Schulung würden Vereinsvertreter teilnehmen.
„Es ist eine historische Chance, die wir auf keinen Fall verstreichen lassen dürfen“, ermunterte Bürgermeister Rexforth die Bevölkerung, intensiv für die Glasfasertechnik zu werben. Das sollten auch die Bürger in den Außenbereichen tun, denn sie bekämen nur das schnelle Internet, wenn das erste Ziel im Innenbereich realisiert worden sei. Rexforth und der gemeindliche Wirtschaftsförderer Friedhelm Koch appellierten auch an die Unternehmer, das DG-Angebot anzunehmen, weil nur so der wirtschaftliche Standort Schermbeck dauerhaft gesichert werden könne. Ein bereits angekündigtes Abwandern von Unternehmern führe zudem zu einer Absenkung der Gewerbesteuer. Allen Vermietern wurde die Teilnahme ebenfalls empfohlen, um ihre Immobilien dauerhaft aufzuwerten.
Die Nachfragebündelung endet am 18. April. Bis dahin haben die Bürger Gelegenheit, sich zu informieren und einen Glasfaseranschluss zu beauftragen.. Wer den Auftrag erteilt, erhält einen kostenlosen Anschluss bei der Erreichung der 40-Prozent-Zielvorgabe. Es können unterschiedliche Pakete gebucht werden. Der Tarif „DGbasis“ kostet 34,90 Euro pro Monat und stellt 100 MB im Download und Upload sicher. Die verfügbaren Glasfaserprodukte beinhalten Dienste rund um Internet, Festnetz und IP-TV.
Am 11. Februar wird es um 19 Uhr im Saal der Gaststätte Ramirez einen Informationsabend geben. Zwei Tage später öffnet in der Mittelstraße 47 (gegenüber der Volksbank) ein Servicepunkt der DG. Dort können sich die Bürger persönlich beraten lassen. Nach dem 18. April wird dort ein Baubüro eingerichtet, in dem ein Bauleiter die Interessenten zu allen Fragen der baulichen Umsetzung Auskünfte erteilen wird. H. Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.