Bürgermeister machen sich stark für den Glasfaser-Ausbau

Nach gut drei Jahren steht der Glasfaserausbau im Außenbereich von der Gemeinde Schermbeck, Hünxe und Hamminkeln vor dem Abschluss

Was lange währt, wird endlich gut oder: Noch viel besser. Deckenflächender Glasfaserausbau im Außenbereich von Schermbeck, Hünxe und Hamminkeln.

Der Schermbecker Bürgermeister Mike Rexforth, Bernd Romanski aus Hamminkeln und Dirk Buschmann aus Hünxe stellten gemeinsam mit Michael Leisten von der Schermbecker Verwaltung am Montag den derzeitigen Planungsstand zum Glasfaserausbau im Rathaus vor.

Glasfaser-Außenbereich-Schermbeck
Über den jetzigen Planungszustand zum Glasfaser-Ausbau im Außenbereich informierten v. l.: Bürgermeister Mike Rexforth und Michael Leisten von der Schermbecker Verwaltung sowie Hamminkelns Bürgermeister Bernd Romanski und Bürgermeister Dirk Buschmann.

Breitband ist in aller Munde. „Die Breitbandthematik wird immer wichtiger“, so Bernd Romanski, Bürgermeister der Stadt Hamminkeln. Wenn es nach ihm und seinen Amtskollegen Mike Rexforth und Dirk Buschmann geht, dann möchten sie nach Möglichkeit alles. Sprich: Glasfaserausbau flächendeckend im Außenbereich, bis in die hinterste Ecke der drei Kommunen.

Mit Blick Richtung Abschluss soll nun, da sind sich die drei Bürgermeister sicher, bis 30. November soll mit dem finalen Förderantrag alles über die Bühne gegangen sein. „Eigentlich habe ich im letzten Jahr schon gedacht, dass wir jetzt loslegen können“, erinnert sich Romanski.

Formfehler legte Projekt aufs Eis

Falsch gedacht, denn ein Formfehler verzögerte das Verfahren in den drei Kommunen und legte die Hoffnung, auf eine schnelle Glasfaserleitung, erst einmal auf Eis. Der Formfehler führte auch dazu , dass eine komplette Neuausschreibung gemacht werden musste. „Das kostete Zeit, denn der Fördergeber hat auch seine Bedingungen geändert“, erinnert sich Romanski

Nun ist es soweit geschafft, und nach der Nachfragebündelung im Juni steht einem obligatorischen Spatenstich für den Glasfaser-Ausbau im Außenbereich Schermbeck, Hünxe und Hamminkeln in diesem Jahr nichts mehr im Wege. „Dann ist der Sack endgültig zu. Keiner kann dann noch einen Antrag auf eine Förderung für schnellere Leitung legen“, so Rexforth.

Akribische Kundenwerbung

Bis heute jedoch wurde um jeden Kunden geworden, akribisch die noch die letzten leeren Flecken überarbeitet, um hier noch Haushalte zu finden, die zusätzlich noch an das neue zukünftige Glasfasernetz angeschlossen werden können.

Noch bis Oktober wurden alle Telekommunikationsanbieter angefragt, was welche Möglichkeiten auf welche Leistungen in welchen Bereichen, sprich 30 Mbit oder 15 Mbit bestehen. Die Suche habe sich laut Mike Rexforth gelohnt: Insgesamt weitere 242 förderfähige Haushalte, davon rund 100 alleine in der Gemeinde Schermbeck, konnten bei einer erneuten Abfrage dazu gewonnen werden.

Das Fazit, drei Jahre später nach dem Antrag auf Förderung: „Wir haben nicht gedacht, dass alles so endlos lange laufen wird“, so Romanski.

Falsche Versprechen

Zeit kostete aber auch das neue Hinterfragen einer Markterkundung hinsichtlich einer schnellen Leitung, die einen Ausbau von mindestens 30 M/Bit versprach. Versprechungen konnten, was diese Leistungen anbelangte, nicht in allen Gebieten umgesetzt werden. 15 Mbit statt 30 Megabit pro Sekunde war teilweise das Ergebnis. Die Folgen: Es musste zurückgerudert werden. Einige Gebiete fielen somit aus der Förderung heraus.

Erst durch eine neue akribische Abfrage haben nun insgesamt 242 neben den schon 1400 bestehend Haushalten die Chance auf Förderung. Bis zum 15. Dezember, das sei laut Rexforth mit dem Fördergeber vereinbart, können noch Nachweise eingereicht werden.

Strategisch wichtige Punkte

Besonders wichtig seien für einen eventuellen weiteren Glasfaserausbau nach der Förderung aktuell auch Anschlussadressen an strategischen Punkten, so Michael Leisten. Sprich: Kurze Wege von A nach B. „Je mehr geförderte Trassen, umso größer ist später die Wahrscheinlichkeit, nicht geförderte Adressen anschließen zu können“.

Ohne eigenen Baukostenzuschuss

Aktuell sehe es laut Rexforth so aus, dass für bis 500 Euro unter anderem 150 Dammer Haushalte angeschlossen werden. Alle weiteren Haushalte erhalten eine echte Förderung und kommen ohne eigenen Baukostenzuschuss an die Anschlusskosten herum. „Wir haben nur diese eine Chance und wollen deshalb nach Möglichkeit jeden Haushalt erreichen“, so Rexforth. Kopfschüttelnd gibt er zu, dass es aber immer noch einige Bürger gebe, die trotz Förderung nicht bereit seien, sich ans Glasfasernetz, besonders mit Blick in die Zukunft, anschließen zu lassen.

So kurz vor der Zielgraden hoffen nun die drei Bürgermeister, dass sie die bis 242 nachgereichten Haushalte noch einmal deutlich erhöhen können. Dafür suchen sie auch weiterhin noch Kontakte zu den Haushalten. „Wir werden selber klinkenputzen und unser Versprechen einhalten, noch weitere Nachweise zu bekommen“, so Rexforth.