Bürgermeister freut sich: Verwaltung und Politik ziehen an einem Strang

Bürgermeister Mike Rexforth setzt nicht nur auf ein vorausschauendes Handeln bei der Unterbringung von Flüchtlingen
In nicht-öffentlicher Sitzung hat der Bau- und Liegenschaftsausschuss am Dienstag bei nur einer Gegenstimme Maßnahmen beschlossen, die kurzfristig zur Lösung der Raumnot bei der Unterbringung von Flüchtlingen beitragen und langfristig einen Beitrag leisten können zur Lösung von Problemen, die sich aus der demografischen Entwicklung der Bürgerschaft ergeben.
Bürgermeister Mike Rexforth und sein Stellvertreter Herbert Tekaat stellten heute die geplanten Baumaßnahmen im Zusammenhang mit dem Gesamtkonzept der Verwaltung zur Unterbringung von Flüchtlingen vor.

Rheinisch-Westfälischer Hof  ist bezugsfertig
Derzeit leben 250 Flüchtlinge in Schermbeck. Im Rheinisch-Westfälischen Hof an der oberen Mittelstraße werden die Renovierungsarbeiten in der kommenden Woche abgeschlossen, sodass dort bis maximal 30 Flüchtlinge einziehen können. Aus dem Angebot von Privatvermietern steht Platz für weitere 30 Flüchtlinge zur Verfügung.
Nicht hinterher hinkend, sondern vorausschauend nachhaltig wollte die Verwaltung arbeiten und hat deshalb mit den Vorbereitungen für weitere Projekte begonnen.

Ecco-Hotel angemietet mit Vorkaufsrecht

Zwei Projekte werden parallel angegangen. Das ehemalige Ecco-Hotel an der Maassenstraße steht seit etwa drei Jahren leer. Die Gemeinde mietet das Hotel für sechs Monate an und sichert sich vertraglich eine nachfolgende Kauf-Option ab. Die finanziellen Mittel sind im Nachtragshaushalt bereits abgesichert. 45 Zimmer stehen dort zur Verfügung, nutzbar von etwa 80 Personen.
Eine Werkshalle neben dem Möbelgeschäft Rademacher in Bricht soll für zwei Jahre angemietet werden. Die Halle befindet sich in einem guten Zustand, etwa vergleichbar mit der Turnhalle an der Maximilian-Kolbe-Schule. Geringe Nachrüstungen sind erforderlich. Dort können etwa 80 Personen wohnen. Es stehen noch Kontrollen seitens der Bauaufsicht und des Brandschutzes an.

Baufaufsicht und Brandschutz überprüfen derzeit, ob eien halle auf diesenm Gelände des "Iduna-Parks" für die Unterbríngung von Flüchtlingen geeignet ist. Luftbild: Helmut Scheffler
Baufaufsicht und Brandschutz überprüfen derzeit, ob eien Halle auf diesenm Gelände des „Iduna-Parks“ für die Unterbríngung von Flüchtlingen geeignet ist. Luftbild: Helmut Scheffler, 22. Mai 2015

Dachziegelei Idunahall bietet Platz für rund 100 Personen

Auf dem Gelände der ehemaligen Dachziegelei Idunahall im Winkel zwischen Maassenstraße und „Alte Poststraße“ steht eine bereits umgebaute Werkshalle zur Verfügung, falls die Bauaufsicht und der Brandschutzbeauftragte zustimmen. Dort ist Platz für maximal 100 Personen. Es wird überlegt, ob dort ein karitatives Angebot wie Kinderbetreuung oder Sprachkurse angebunden werden kann.

Auf der hellen, trapezförmigen Fläche unmittelbar rechts des Friedhofes der Evangelischen Kirchengemeinde und oberhalb des Neubaugebietes am Mühlenbach sollen möglichst schnell 16 Wohneinheiten zur Unterbringung von bis zu 160 Flüchtlingen entstehen. Luftbild: Helmut Scheffler, 22. Mai 2015
Auf der hellen, trapezförmigen Fläche unmittelbar rechts des Friedhofes der Evangelischen Kirchengemeinde Schermbeck und oberhalb des Neubaugebietes am Mühlenbach sollen möglichst schnell 16 Wohneinheiten zur Unterbringung von bis zu 160 Flüchtlingen entstehen. Luftbild: Helmut Scheffler, 22. Mai 2015

Günstige Grundstücke für junge Familien

Der Ausschuss hat den Ankauf eines Grundstückes östlich des Friedhofes der Evangelischen Kirchengemeinde an der Weseler Straße beschlossen. Die Hälfte der 10 600 Quadratmeter großen Fläche (siehe Luftbild) wurde auf Erbpachtbasis gekauft. Dort geht es nicht primär um die Unterbringung von Flüchtlingen. Für den Notfall könnten dort aber in den entstehenden 16 Wohneinheiten bis zu 160 Personen untergebracht werden. Die Gemeinde verfolgt in diesem Bereich aber die Zielsetzung, eine seit 20 Jahren in Schermbeck nicht mehr verfolgte Wohnungsbaupolitik zu betreiben. Man möchte Wohnraum schaffen für Menschen mit niedrigem Einkommen und damit bedürftigen jungen Familien die Chance einräumen, bei relativ hohen Grundstückskosten dennoch Wohnungseigentum zu schaffen. Über Details der Bebauung berichten wir später.
Die vom Gemeindesportverband befürchtete und auch abgelehnte Nutzung der Maximilian-Kolbe-Schule als Unterkunft für Flüchtlinge ist damit zwar nicht endgültig vom Tisch, aber in weite Ferne gerückt und würde, wenn alle anderen Maßnahmen realisiert werden können, erst ab einer Zahl von mehr als 700 Flüchtlingen zum Tragen kommen. H.Scheffler

****************************************

Für alle Mietobjekte gilt: Wenn Sie nicht mehr benötigt werden, braucht man die Mietverträge auch nicht mehr zu verlängern.

Vorheriger ArtikelTanzend durch den Mittelgang zum Altar
Nächster ArtikelFlüchtlinge in Arbeit bringen – Bund darf nicht an falscher Stelle sparen
Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.