Mahnung und Erinnerung auf dem katholischen Friedhof in Schermbeck
Am 6. Dezember 2024 wurde auf dem katholischen Friedhof in Schermbeck eine Blutbuche gepflanzt, die als Mahnung dienen soll, welches Leid Opfer sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche erfahren haben. Ursprünglich war die Pflanzung bereits für den 18. November, den Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch, geplant, musste jedoch aufgrund von Lieferproblemen verschoben werden. Die Aktion geht auf eine Initiative von Missbrauchs-Betroffenen zurück und wurde von der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) unterstützt.
Blutbuche als lebendiges und markantes Zeichen
Die aufgestellte Gedenkstele neben der Blutbuche trägt eine deutliche Botschaft: Sie erinnert an das Versagen von Priestern, Bischöfen und anderen Amtsträgern, die sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche ermöglicht, vertuscht und damit das Leid unzähliger Menschen verursacht haben. „Die schwarze Trauer-Blutbuche soll ein lebendiges und markantes Zeichen sein, das den Sinn schärft für das Leid der Betroffenen. Es liegt an uns allen, daraus zu lernen“, heißt es auf der Tafel.
Deutliche Botschaft
Die Botschaft macht deutlich, dass dieses Zeichen nicht nur der Erinnerung, sondern vor allem der Mahnung dient, damit sich ein solches Versagen nicht wiederholt. Die Initiative zur Pflanzung dieser Bäume entstand nach der Veröffentlichung des Gutachtens zu sexualisierter Gewalt im Bistum Münster im Jahr 2022.
Initiative aus Betroffenenkreisen stärkt Prävention
Ein Jahr später wurde auf Anregung von Betroffenen der Vorschlag umgesetzt, in allen Pfarreien des Bistums an markanten Orten Blutbuchen als Mahnmale zu pflanzen. Bischof Dr. Felix Genn hatte bereits bei anderer Gelegenheit betont: „Wir wollen die Erinnerung an das, was den Opfern sexuellen Missbrauchs angetan wurde, lebendig halten und daraus lernen.“
Die Blutbuche in Schermbeck ist ein weiteres sichtbares Zeichen dieser wichtigen Auseinandersetzung. Sie fordert dazu auf, sich der Verantwortung für das Geschehene zu stellen und aktiv dafür zu sorgen, dass Kinder und Jugendliche in Zukunft besser geschützt werden