Der Schermbecker Künstlerkreis zeigte das Holzdruckverfahren
„Not macht erfinderisch“, sagt der Volksmund. Das kann man jedenfalls dem Schermbecker Künstlerkreis bescheinigen, der in diesem Jahr wegen der als unverschämt empfundenen GEMA-Gebühren auf musikalische Beiträge im Rahmen seiner 17. Jahresausstellung gänzlich verzichtete und stattdessen die Besucher zur Herstellung eines Holzdrucks einlud.
Bereits während der Vernissage hatte der zum Künstlerkreis gehörende Dorstener Künstler Jörg Klüsener eine 1,50 Meter lange und einen Meter breite Pappelholzplatte ausgelegt. Die Besucher konnten aus dieser Platte durch Schaben, Kratzen, Stanzen und Schneiden mit verschiedensten Werkzeugen Vertiefungen im Holz herstellen. An mehreren Tagen während der vergangenen Woche waren Schüler in der Ausstellung,, um die Bearbeitung der Holzplatte fortzusetzen. Die Klassen 10a, 10b, 10e, 6b, 6d und 5 c waren besonders eifrig. So entstanden in 17 Feldern Urlaubslandschaften, viele florale Elemente und fantasievolle Ornamente.
Gesamtschullehrerin Bärbel Günnemann war am Sonntag zugegen, als Jörg Klüsener und der Dammer Bildhauer Hans-Christoph Hoppe die Druckplatte mit Bürsten und einem Staubsauger reinigten, damit keine losen Partikel auf der Platte liegen blieben.
Auf einer glatten Steinplatte wurde die mit Leinöl verdünnte Öldruckfarbe geschmeidig gewalzt, um sie leichter in einem dünnen Film auf die Druckplatte aufwalzen zu können. Die Männer achteten dabei genauestens darauf, dass zwar alle erhabenen Flächen mit Farbe bedeckt wurden, aber in die Vertiefungen keine Farbe gelangte.
Vorsichtig wurde ein weißer Papierbogen aufgelegt, mit Pappe abgedeckt und dann durch das Gewicht einiger über den Bogen gehender Personen auf die eingefärbte Druckplatte gepresst. Als wenig später der weiße Bogen vorsichtig von der Druckplatte abgezogen wurde, gab es viel Applaus für den gelungenen Holzdruck. H.Scheffler