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Blauzungenkrankheit breitet sich im Kreis Wesel rasant aus

Veröffentlicht am

Im Jahr 2024 hat sich die Blauzungenkrankheit (BTV 3) im Kreis Wesel stark ausgebreitet. Bis August wurden 63 Rinderhaltungen, 42 Schafhaltungen, eine Ziegenhaltung und ein Alpaka-Betrieb von der Krankheit betroffen.

Im Oktober 2023 wurde der erste Fall der Blauzungenkrankheit in Deutschland bei Schafen im Kreis Kleve festgestellt. Wie der Kreis Wesel mitteilt, trat der erste Fall im Dezember 2023 bei einer Kuh in Hamminkeln auf. Seitdem hat sich die Krankheit, die vor allem Haus- und Wildwiederkäuer befällt, rasant ausgebreitet.

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Übertragung und Ausbreitung der Blauzungenkrankheit

Die Blauzungenkrankheit ist eine Viruserkrankung, die vor allem Rinder und Schafe befällt. Der Erreger ist für den Menschen ungefährlich. Der derzeit in Westeuropa vorherrschende Virustyp 3 (BTV 3) wird von bestimmten blutsaugenden Gnitzen übertragen. Die Ausbreitung der Krankheit folgte dem biologischen Rhythmus der Gnitzen, zunächst langsam im Frühjahr 2024, dann schnell ab Juli. Mittlerweile sind bundesweit über 3.500 Fälle bestätigt. Im Kreis Wesel sind über 100 Betriebe betroffen und es wird vermutet, dass die Zahl der infizierten Tiere weiter ansteigt.

Klinische Erscheinungen und wirtschaftliche Folgen

Die Symptome der Blauzungenkrankheit seien sehr unterschiedlich. Sie reichen von leichten Befindlichkeitsstörungen bis zu schweren, oft tödlichen Verläufen. Offiziell werden nur die betroffenen Betriebe erfasst, nicht aber die genaue Zahl der erkrankten oder verendeten Tiere. Viele Tierhalter berichten von großem Leid bei ihren Tieren und einer hohen Belastung durch die Pflege der Erkrankten. Die wirtschaftlichen Schäden durch Leistungseinbußen, Behandlungskosten und Todesfälle seien enorm und werden nicht staatlich entschädigt, so der Kreis.

Impfungen als Schutzmaßnahme – etwa 39.780 Tiere geimpft

Seit einigen Wochen stehen drei Impfstoffe zur Verfügung, die im Rahmen einer Eilverordnung eingesetzt werden können. Die Impfung wird dringend empfohlen und von der Tierseuchenkasse finanziell unterstützt.

Nach den in den Datenbanken hinterlegten Impfzahlen wurden bereits in 146 Rinderhaltungen ca. 33.000 Rinder, in 58 Schafhaltungen ca. 6.700 Schafe und 8 Ziegenhaltungen ca. 80 Ziegen geimpft.. Die tatsächlichen Zahlen dürften höher liegen, da möglicherweise noch nicht alle Impfungen erfasst sind. Ziel ist es, möglichst viele Tiere durch die Impfung zu schützen.

Aktueller Stand der Blauzungenkrankheit im Kreis Wesel (Stand: 21.08.2024)

Tierhaltungen im Kreis Wesel:

  • Rinderhaltungen: 590 Betriebe mit ca. 61.900 Rindern
  • Schafhaltungen: 488 Betriebe mit ca. 11.300 Schafen
  • Ziegenhaltungen: 279 Betriebe mit ca. 3.500 Ziegen

Feststellungen von BTV 3:

  • Rinderhaltungen: 63
  • Schafhaltungen: 42
  • Ziegenhaltungen: 1
  • Sonstige: 1 (Alpaka)

Meldepflicht und Konsequenzen

Der Fachdienst Veterinär- und Lebensmittelüberwachung des Kreises Wesel weist darauf hin, dass insbesondere kleine, hobbymäßig betriebene Schaf- und Ziegenhaltungen oft nicht korrekt bei der Tierseuchenkasse NRW gemeldet sind. Diese Meldungen sind jedoch zwingend vorgeschrieben und können online erfolgen. Bei Unterlassung drohen Bußgelder.

Für Fragen steht der Fachdienst Veterinär- und Lebensmittelüberwachung unter 0281/207- 7021 oder -7022 zur Verfügung.

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