Bildungsprogramm „Rucksack Schule“

 Bildungsprogramm „Rucksack Schule“ unterstützt Kinder mit Zuwanderungsgeschichte
Das Bildungsprogramm „Rucksack Schule“ fördert die umfassende Sprachbildung und das Erlernen der deutschen Sprache von Kindern mit Zuwanderungsgeschichte. Das Mitwirken der Eltern am Sprachentwicklungsprozess ihrer Kinder wird dabei aktiv unterstützt. Landesweit arbeiten bereits 90 Grundschulen sehr erfolgreich mit diesem Integrationsmodell.

Das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Wesel informierte die Grundschulen im Kreisgebiet über das Programm; die Informationsveranstaltung war gleichzeitig der Auftakt für die Einführung des neuen Sprachbildungskonzepts.

Viele neu zugewanderte Kinder, aber auch Schülerinnen und Schüler der zweiten und dritten Zuwanderungsgeneration, bringen ihre Herkunftssprachen mit in die Schulen. Die Einbeziehung und Wertschätzung der Mehrsprachigkeit von Kindern in das Schulleben ist eine Ressource für die kontinuierliche, ungebrochene Sprachentwicklung. Einschlägige wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Kinder, die ihre Familiensprache beherrschen, auch besser und leichter die deutsche Bildungssprache erwerben können. Annette Bußmann, Fachreferentin bei der Landesweiten Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren (LaKI), erläutert, dass „Rucksack-Kinder durchschnittlich sogar eine Note besser abschneiden, als Kinder die nicht am Rucksack-Programm teilnehmen“.

Annette Bußmann, Fachreferentin bei der Landesweiten Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren (LaKI), und Angela Mand, Programmkoordination „Rucksack Schule“ beim Kommunalen Integrationszentrum Kreis Wesel

Dies hängt eng damit zusammen, dass das Programm „Rucksack Schule“ zugleich auch ein Bildungsprogramm für Eltern ist. Begleitet werden die Eltern durch vom Kommunalen Integrationszentrum Kreis Wesel qualifizierte Elternbegleitungen. Die Elternbegleitungen sind mehrheitlich Mütter mit Migrationshintergrund, die den teilnehmenden Eltern helfen sollen, bestehende Ängste vor dem deutschen Schulsystem abzubauen.

Die Elternbegleitungen vermitteln den teilnehmenden Eltern die Unterrichtsthemen ihrer Kinder und geben  pädagogische Anregungen, die schulischen Unterrichtshalte mit ihren Kindern zu Hause auch in ihrer Familiensprache zu besprechen und zu üben. Hierdurch unterstützt das Bildungsprogramm die parallele Sprachentwicklung der Kinder auf Deutsch und in ihrer Familiensprache, die Aufarbeitung von Unterrichtsinhalte mit den Eltern sowie den engen Austausch in der Familie über schulische Themen.

Bei der Informationsveranstaltung betonte Ursula Mizera-Jahn, das Programm langjährig im Märkischen Kreis koordinierende Lehrkraft: „Die teilnehmenden Rucksack-Kinder erleben ihre Eltern als starke Eltern, die gemeinsam mit ihnen die Anforderungen der Grundschule meistern. Das Programm fördert die Bildungsintegration der ganzen Familie und die Eltern fühlen sich in der Schule einfach wohler.“

Das Kommunale Integrationszentrum Kreis Wesel bietet ab Juni 2017 drei Schulungsmodule zur Qualifikation von Elternbegleitungen für das Programm „Rucksack Schule“ an. An dem Programm teilnehmenden Schulen bietet das Kommunale Integrationszentrum eine fachliche Begleitung und Qualitätsentwicklung. Die in zwölf Sprachen vorhandenen Unterrichtsmaterialien werden kostenfrei zur Verfügung gestellt. Weitere an einer Teilnahme interessierte Schulen können sich gerne noch kurzfristig beraten lassen.

Für weitere Rückfragen und Beratungen steht Ihnen von Seiten des Kommunalen Integrationszentrums Kreis Wesel Angela Mand zur Verfügung ([email protected], Tel. 0281-207-2403).

Weitergehende Informationen zu dem Bildungsprogramm „Rucksack Schule“ erhalten Sie auch über die Internetseite der Landesweiten Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren
www.kommunale-integrationszentren-nrw.de/rucksack-schule-0.

 

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.