Mit sehr großer Mehrheit beschloss der Rat heute Nachmittag, zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein Konzept für die Betreuung von Asylbewerbern umzusetzen. Derzeit wohnen in Schermbeck 91 Asylbewerber. In Zusammenarbeit mit dem Caritasverband Dinslaken-Wesel soll die Betreuung künftig erfolgen. Im Detail ist vorgesehen, vorerst jeweils eine halbe Stelle für eine pädagogische Fachkraft und für einen Hausmeister vorzusehen. Bei einer Erhöhung der Asylbewerberzahlen sollen beide Stellen aufgestockt werden. Die Kosten pro Jahr betragen für Schermbeck inklusive Nebenkosten 115 000 Euro. Bei einem frühestmöglichen Vertragsbeginn ab dem 1. Mai 2015 müssen im Haushalt für 2015 nun 76 700 Euro eingeplant werden. Dem Ratsbeschluss muss nun noch die Finanzaufsicht des Kreises Wesel zustimmen.
Nahezu alle Ratsfraktionen waren sich einig, dass man angesichts der gestiegenen Asylbewerberzahl und teilweise starker traumatischer Erfahrungen von Flüchtlingen eine Betreuung nicht Ehrenamtlichen allein überlassen dürfe. „Das ehrenamtliche Engagement muss in Bahnen gelenkt werden“, brachte es die Grünen-Fraktionsvorsitzende Ulrike Trick auf den Punkt, und für die CDU ergänzte Ulrich Stiemer: „Da müssen einfach Fachleute her.“
Bürgermeister Mike Rexforth gab in diesem Zusammenhang bekannt, dass es Gespräche mit den beiden Kirchengemeinden gegeben habe. Dort habe man zwar signalisiert, sich in die Betreuung einzubringen, aber man könne und wolle die Organisation der gesamten Betreuung nicht übernehmen. H. Scheffler