Bald Flüchtlinge in der Zweifachturnhalle ?

Stellungnahme des Gemeindesportverbandes zur Überlegung die Zweifachturnhalle in eine Flüchtlingsunterkunft umzuwandeln

Wie wir heute aus der Dorstener Zeitung erfuhren, überlegt die Gemeinde Schermbeck Flüchtlinge in der Sporthalle der Maximilian-Kolbe -Schule unterzubringen.

Die Aufnahme von Flüchtlingen ist allein schon aus humanitären Gründen eine Selbstverständlichkeit und hier leistet der Sport natürlich auch ohne Wenn und Aber seinen Beitrag.

Der Gemeindesportverband Schermbeck schliesst sich aber der Forderung des Landessportbund NRW an, Sporthallen nur in absoluten Ausnahmefällen als Flüchtlingslager zu nutzen. Die Nutzungszeiten müssen dann so kurz wie möglich gehalten werden, da eine menschenwürdige Unterbringung in Sporthallen nur bedingt gewährleistet ist.

Mit dieser Entscheidung, wenn sie denn so kommen sollte, gefährden die Verantwortlichen die Existenz von Sportvereinen und die Motivation vieler Menschen, die sich ehrenamtlich einbringen.
Denn gerade der Sport ist Integrationsförderer Nr. 1 Gerade in den letzten Wochen versucht der Gemeindesportverband in Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen Asylbewerbern Möglichkeiten zu bieten sich sportlich zu betätigen um Abwechslung im alltäglichen Ablauf zu haben.

Zweifachturnhalle, Maximilian-Kolbe-Schule

Sport fördert Integration- das ist eine allgemeingültige Tatsache!
Hierzu werden aber auch Hallenzeiten und Sporthallen benötigt um diesen Sport auch anbieten zu können.

Werden Sporthallen als Notunterkünfte genutzt, entstehen zwangsläufig Engpässe, sowohl für den täglichen Trainings-, Sport und Spielbetrieb, wie aber auch für das ehrenamtliche Engagement für Flüchtlinge.
Und auch der so wichtige Schulsport müsste darunter leiden.

All das kann natürlich auch nicht im Sinne unserer Gemeindevertreter sein.
Wir werben daher dafür alle Alternativen auszuloten um eine Nutzungsänderung der Sporthalle zu vermeiden.
Gerne lässt sich auch der Gemeindesportverband bei der Lösungsfindung mit einbinden.

Die aktuelle Situation erfordert Geschlossenheit der Entscheidungsträger aus Politik, Gesellschaft, Kirchen und organisiertem Sport, um eine möglichst praktikable Lösung zu finden, die weder auf Kosten der Lebensqualität der Flüchtlinge noch auf Kosten der betroffenen Vereine geht. Ansonsten würde es sicherlich vermehrt zu Fragen aus Reihen des Ehrenamts kommen und letztlich zu sinkender Akzeptanz in der Öffentlichkeit führen, etwas was wir sicherlich nicht wollen.
Es ist unser Anliegen, keine Verlierer zu hinterlassen, damit die positive Grundstimmung und Hilfsbereitschaft in unserer schönen Gemeinde Schermbeck erhalten bleibt. Und dazu brauchen wir die Sportvereine, die genau dazu einen gewaltigen Beitrag hier am Ort leisten.

Hans Kutscher 1. Vorsitzender Gemeindesportverband Schermbeck

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.