Gelungene Premiere der Rudelsänger im Saal der Gaststätte Ramirez
Schermbeck Von solchen Sängerzahlen können organisierte Gesangvereine nur träumen. Etwa 150 sangesfreudige Schermbecker, Hünxer, Raesfelder, Weseler und Dorstener kamen Montagabend in den Saal der Gaststätte Ramirez, um an der Premiere des „Rudelsingens“ teilzunehmen, das Ramirez-Chef Dirk Zerressen organisiert hatte.
Zwar scheint Singen eine Domäne der Frauen zu sein, aber immerhin bewiesen etwa 20 Männer, dass die Herren nicht nur als Schlagerstars auf der Bühne singen können, sondern auch nach Feierabend inmitten einer Schar fröhlicher Damen. Die schafften es sogar im Verlauf des zweieinhalbstündigen Gesang-Events, die Herren zum Schunkeln und Jubeln zu bewegen.
„Was wir hier in Schermbeck erleben, das macht echt Freude“, lobte David Rauterberg die Sängerschar und freute sich über die Begeisterung besonders, weil es für ihn und den Pianisten Philip Ritter das 25. Rudelsingen war.
Eine bunte Mischung aus deutschsprachigen und englischen Songs mehrerer Jahrzehnte erwartete die stehenden Karaoke-Sänger in drei Gesangsblöcken mit jeweils acht Liedern. Den musikalischen Reigen eröffneten sie mit Udo Jürgens „Ich war noch niemals in New York“. Gleich beim zweiten Lied, bei John Denvers „Country road“, konnte man seinem Nachbarn zeigen, dass man nicht vor euphorischen Zwischenrufen wie „Hi“ und „Yeah“ zurückschreckt und sich einmal so richtig gehen lassen kann.
Im Drei-Minuten-Takt wechselten die Sänger in andere Welten. Von den Cowboys ging`s zur Reeperbahn nach Hamburg, ließ sich als Mittsechziger in einem Medley der Beatles an die eigene Jugendzeit erinnern, um wenig später im Wagen ein junges Mädel zu verfolgen, das sich über den blöden Kerl hinter sich wunderte.
Teenager und „Drachenschorsch“-Sängerin Anna war eine der jüngsten Rudelsängerinnen, der man die Begeisterung eben so ansah wie ihrer Mutter Anja, die sogar auf die Probe des Eltern-Lehrer-Schüler-Chores der Gesamtschule verzichtet hatte, um sich ins Ramirez-Rudel einzureihen.
Heavy Metal-Fans freuten sich über das „Born to be wild“. Schunkelfreunde wurden mit Wilmas „Tulpen aus Amsterdam“ verwöhnt und mit den „Toten Hosen“ war man sich einig, dass „Tage wie diese“ im Ramirez nicht so schnell vergessen werden. Mit Reinhard Mey schwebten die Sänger über den Wolken, bedauerten mit den „Ärzten“ den missratenen Jungen in der Familie und besangen wenig später den „kleinen, grünen Kaktus“. Twens scheuten nicht zurück, vom „Capri-Fischer“ zu schwärmen, mit Nena „99 Luftballons“ aufsteigen zu lassen und in das ursprüngliche russische Volkslied „Those were the days“ mit einzustimmen.
Ein bisschen Weihnachten klang durch, als das Rentier Rudolph mit seiner roten Nase vom Nikolaus durch seine Aufgabe als Beleuchter der Wegstrecke aufgewertet wurde und im Schlusslied alle gemeinsam mit Bing Crosby von der weißen Weihnacht schwärmten.
Mit der Bewertung „Das war einfach super“ blieb die Raesfelder Großmutter am Montag nicht allein. Sie wird wiederkommen wie die anderen, die sich bereits in eine Liste eintrugen fürs nächste Rudelsingen am 31. März 2014 im Ramirez. H.Scheffler