Auch die Kinder durften spinnen

Frauen des Gahlener Heimatvereins besuchten die KiTa in der Kempkesstege

Schermbeck Dass man Schafwolle spinnen kann, um mit der Wolle zu stricken, das wussten die Kinder der „Evangelischen Kindertageseinrichtung im Familienzentrum“ an der Kempkesstege schon seit einigen Wochen. Wie das aber praktisch aussieht, das erlebten die Kinder erst, als drei Mitglieder der Arbeitsgruppe „Vom Schaf zur Socke“ des Gahlener Heimatvereins mit ihren Spinnrädern kamen.

Seit Ostern hatten sich die Kinder unter Anleitung ihrer Erzieherinnen mit der biblischen Geschichte vom verlorenen Schaf befasst. Sie sammelten Bilder von Schafen, brachten Wolle von Zuhause mit und bastelten aus Pappe und Wolle kleine Schafe. Da kam die aus Gahlen stammende Erzieherin Kristin Beckmann auf die Idee, den Heimatverein Gahlen um Unterstützung zu bitten.

Gabriele Scheller, Marianne Roth und Lore Höchst nahmen die Einladung gerne an, zumal sie schon seit einigen Jahren Kindergärten und Schulklassen besuchen, um ihnen eine alte handwerkliche Tradition zu vermitteln.

Die Kinder schauten aufmerksam zu, wie die drei Spinnerinnen einen Wollbausch mit der Hand lose zupften, sodass man einzelne Fäden leichter herausziehen konnte. Während das Spinnrad das Aufspulen des Fadens übernahm, lag die Gleichmäßigkeit des Fadens in der Hand der Spinnerin und der Feinfühligkeit ihrer Finger. Mit einer Tretvorrichtung, ähnlich jener an einer Nähmaschine, wurde ein Schwungrad über einen Faden in Bewegung gesetzt. Parallel dazu musste die Wolle mit der Hand gleichmäßig nachgeführt werden.

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Auch die Erzieherin Lydia Heinze von der Gruppe der „Goldfische“ setzte sich ans Spinnrad, um Kindheitserinnerungen wachzurufen. Das spornte auch den kleinstädtischen Nachwuchs an. Die meisten Kinder trauten sich mutig ans Spinnrad und merkten bald, dass Spinnen gar nicht so einfach ist.

Auch die Kinder durften versuchen, aus Schafwolle Garn zu spinnen. Foto Scheffler
Auch die Kinder durften versuchen, aus Schafwolle Garn zu spinnen. Foto Scheffler

Im Namen der Erzieherinnen und Kinder dankte Leiterin Käthe Spaltmann den Gahlener Spinnerinnen, die gerne im nächsten Jahr wiederkommen und auch bereit sind, andere Kindergärten und Schulklassen zu besuchen, wenn sie über den HV-Vorsitzenden Jürgen Höchst (Tel. 02853/912424) dazu gebeten werden. H.Scheffler

Auch die Erzieherin Lydia Heinze von der Gruppe der „Goldfische“ setzte sich ans Spinnrad, um Kindheitserinnerungen wachzurufen. Foto Scheffler
Auch die Erzieherin Lydia Heinze von der Gruppe der „Goldfische“ setzte sich ans Spinnrad, um Kindheitserinnerungen wachzurufen. Foto Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.