Armin Laschet appelliert an die Solidarität der Menschen

Solidarität der Menschen ist angesagt – Neue strengere Corona-Regeln und eine bundeseinheitliche Einigung sollen morgen bei der Ministerkonferenz in Berlin beschlossen.

Auch weitere Kontaktbeschränkungen, vor allem im privaten Bereich sollen beschlossen werden. Die zweite Corona-Welle rollt unermüdlich.

Aktuell gibt 31.600 infizierte Menschen in NRW. Das ist ein Inzidenzwert von 116. Dazu Minister Laumann: Jeder der auf Corona heute positiv getestet ist, infiziert 1,5 andere Menschen. Die Verbreitung sei aktuell sehr dynamisch. Weiter gab Laumann bekannt, dass derzeit 8 % der infizierten Menschen in Krankenhausbehandlung seien. 1,4 % Patienten müssen beatmet werden. „Es ist besonders wichtig, dass wir jetzt die Reproduktion runter bekommen“, so der Gesundheitsminister.

Härtere Kontaktregeln für November

NRW-Minister Armin Laschet forderte heute in der Pressekonferenz härtere Kontaktregeln für November. „Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Die 2. Welle rollt über Deutschland und die aktuellen Maßnahmen reichen nicht aus, die Welle zu stoppen“.

Der November sei der entscheidende Monat. „Wenn die Zahlen so wie jetzt weiter steigen, müssen auch die Maßnahmen steigen und die Coronabremse muss gezogen werden“, so Laschet.

Allerdings seien nicht die Beschlüsse allein das Entscheidende, um die Welle einzudämmen, sondern die Menschen. Kontakte müssen, appellierte der Minister, eingeschränkt werden. Nur so kann ein zweiter Lock down zu verhindert werden. „Dazu brauchen wir die Wiedereinführung eines strengeren Kontaktverbotes. Private Treffen müssen drastisch reduziert werden“. Dies betreffe Angehörige eines Hausstands und private Feiern müssen, so forderte Laschet, dazugehören. „Das bedeutet, dass auch im privaten Rahmen die Feiern unterlassen werden sollen, ebenso wie Großelternbesuche. Alle Planungen im November sollten hier abgesagt werden“. Allerdings sei hier auch immer noch die private Wohnung ein Schutzbereich.

Ministerkonferenz am Mittwoch in Berlin

Wie es weitergeht, wird sich morgen nach der Ministerkonferenz in Berlin zeigen. Wichtig laut Laschet seien gleiche Beschlüsse zur Bekämpfung der Corona-Pandemie und in allen Bundesländern und in allen Ländern die Wiedereinführung eines bundesweiten strengeren Kontaktverbots.

Entschieden sei, dass das Land mit 25 Mio. Euro für die Kontaktpersonennachverfolgung bereitstellt. Vom Bund sollen 1000 Bundeswehrsoldaten die Gesundheitsämter unterstützen.

Kontaktpersonennachverfolgung ist unentbehrlich

 „Wir alle erfahren in diesen Tagen: Die Lage ist ernst. Wir müssen gewaltige Anstrengungen unternehmen, um das Infektionsgeschehen der Corona-Pandemie deutlich zu verlangsamen. Die Kommunen und ihre Gesundheitsämter nehmen hier eine zentrale Rolle ein und leisten hier aktuell Außerordentliches. Die Kontaktpersonennachverfolgung ist unentbehrlich, um die Herausforderungen der Pandemie zu bewältigen und Infektionsketten zu unterbrechen. Die Aufgabe wird allerdings umso personalintensiver und umso anspruchsvoller, je höher die Inzidenz liegt. Darum brauchen wir dort schleunigst mehr Personal”, erklärt Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.

Auch soll die Polizei in den nächsten Tagen damit anfangen, die Regeln Konsequenz durchzuführen.

Große Herausforderung für NRW

Besonders das Land NRW stehe vor einer großen Herausforderung. Der Grund: NRW ist mit 5. Mio. Menschen das am dichtesten besiedelte Land in Europa. „Wir müssen jetzt gemeinsam solidarisch sein. Alleine schon wegen der Schüler und den Kitas. Sie haben es verdient, dass es nicht zu weiteren Ausfällen kommt“, fügt Laschet hinzu.

Er sei davon überzeugt, dass, wenn es jetzt gelingt die steigenden Zahlen im November zu reduzieren, dann könne es für alle ein entspanntes Weihnachtsfest geben.

In Kürze: Sport und Fitness.

Kann es hier morgen zu weiteren Beschränkungen kommen?

Gesundheitsminister Laumann verweist auf die Ministerrunde am Mittwoch. Laumanns persönliche Meinung dazu sei jedoch, dass die Bundesliga ohne Zuschauer spielen solle.

Petra Bosse