Zehn Jahre Freundeskreis Westside Ape.
Zehn Jahre West Side Paggio Ape. Ape-Fahrer. Eine Gemeinschaft, die sich kennt, verbrachte ein Wochenende in Üfte
Geschwindigkeit ist nicht alles, lautet das Motto der Dreiradfahrer, welche am Wochenende auf dem Außengelände der Kolpingbegegnungsstätte Station in Üfte machten.
SCHERMBECK. Zum zehnten Mal fand hier das Treffen der Ape-Fahrer mit ihren kultigen Autos aus ganz Deutschland statt.

Für Stefan Heier vom Freundeskreis Westside Ape war dies ein Grund zum Feiern, mit Torte und einer besonderen Ausfahrt. Bevor es über ruhige Wirtschaftswege Richtung Erle zu einer Brennereiführung bei Böckenhoff ging, dort wo es vor zehn Jahren alles anfing, sorgte der Konvoi mit über 30 Fahrzeugen für einen Rückstau an einer Tankstelle.
Daumen hoch von der Polizei
Auf ihren weiteren Weg durch die Schermbecker Mittelstraße waren die kultigen Fahrzeuge ein Hingucker. „Die Begeisterung der Menschen, wenn ich mit meiner Ape durch die Stadt fahre, ist einfach klasse. Sie haben immer ein Lachen im Gesicht, wenn sie mich sehen“, sagt Manfred Samek aus Duisburg. Und selbst eine Polizistin in Schermbeck hätte begeistert und fröhlich auf sein Auto beim Vorbeituckern geschaut und ihm einen Daumen hoch gezeigt.

Der 57-jährige Besitzer einer Vespa CA-P2 ist seit zwölf Jahren begeisterter Ape-Fahrer. Er weiß aus seiner langjährigen Erfahrung, dass hier kein großer Komfort und wenig Bequemlichkeit zu erwarten ist. „Noch weniger als beim Trabi, aber etwas mehr als bei einem Fahrrad, da ich ein Dach über dem Kopf habe“, findet Samek und lacht. Seine kleine Vespa mit elf PS und einem 218 ccm starken Motor ist für ihn mehr als nur ein Fortbewegungsmittel.

Wohnmobil Marke Eigenbau
Seit zehn Jahren werkelt und schraubt der Duisburger an einem Wohnmobil-Aufsatz, Marke Eigenbau, herum. Jetzt endlich sei es soweit fertiggestellt, dass er darin auch schlafen kann.
Kaum zu glauben, dass hier ein erwachsener Mann Platz findet. Die Bequemlichkeit im Inneren des Ape-Wohnmobils präsentiert der Besitzer demonstrativ, nicht ohne Stolz, indem er sich gemütlich auf der schmalen Schlafbank räkelt. Über seinem Kopf gibt es sogar Staufächer, gleich wie in einem Wohnwagen für die nötigsten Dinge.

Die Idee dazu habe sein Enkelsohn gehabt, die er als guter Opa für ihn, aber auch für sich umgesetzt habe, denn, „als Ape-Fahrer hat man eben einen Knall“, scherzt Samek.
Er fährt mit seinem kultigen Auto, Baujahr 1978, nicht nur um „die Ecke“, wie er erzählt. Berlin in zwei Tagen sei machbar und zu bewältigen. Allerdings längs der Autobahn, über Landstraßen und in zwei Tagen mit einer Spitzengeschwindigkeit von 60 km/h. Und selbst das könnte schon mal knapp werden, warf Frank Noormann aus Oelde laut lachend ein. „Da sollte dann schon alles passen und die Kneipe muss von draußen Freibier haben“.
An diesem Wochenende waren die Ausfahrten aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht länger als 40 Kilometer.

Ape-Fahrer eine enge Gemeinschaft
Der Regen am Samstag ließ zwar den Spaßpegel ein wenig sinken, was der Stimmung auf dem Gelände am Abend aber keinen Abbruch tat. Eine Gemeinschaft, die sich kennt. Fans der Gefährte und Entdecker der Langsamkeit mit Ladefläche für kleine Transporte. Dreiradfahrer mit einem engen Zusammenhalt. Und: „Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit“, sagen unisono Samek und Noormann, welche darüber hinaus die immer wieder gute Organisation und die schöne Anlage lobten.
Petra Bosse
