Altschermbecker Kilianer sind fürs neue Fest gerüstet

Vier Monate vor dem größten Volksfest Schermbecks trafen sich 40 Mitglieder der Kiliangilde Altschermbeck 1877 e.V. am Sonntagmorgen zur Generalversammlung in der Gaststätte Nappenfeld, um unter Leitung des Präsidenten Andreas Hülsdünker in die neue Saison zu starten.

Schriftführer Gregor Zens hielt im Beisein des Ehrenpräsidenten Hubert Timmermann sehr ausführlich Rückschau auf die Aktivitäten der vergangenen Saison, die vom Tod des Ehrenschützen und langjährigen Vorstandsmitglieds Karl-Heinz Pollak überschattet war. Höhepunkt war das dreitägige Volksfest, in dessen Verlauf Thomas Bienbeck und Petra Triptrap die Regentschaft an Thorsten Schlebusch und Sandra Schellberg übergaben. Mehr als 1200 Schützen trugen sich in die Altschermbecker Listen ein.

Der Vorstand der Kiliangilde Altschermbeck stellte die Planungen für das neue Schützenfest vor. Foto Scheffler
Der Vorstand der Kiliangilde Altschermbeck stellte die Planungen für das neue Schützenfest vor. Foto Scheffler

Ob Weinprobe bei Nappenfeld, Planwagenfahrt nach Hünxe mit anschließendem Ritteressen, Preisschießen im renovierten Schießkeller, Besuch der Mittelfeier der Uefte-Overbecker Trachtenschützen oder die eigene Vor- und Nachfeier: Die Kilianer ließen sich keinen Anlass zum Feiern entgehen. Im Rahmen eines Filmabends konnten die Erinnerungen an das Schützenfest wieder aufgefrischt werden. Viel Spaß bereitete den Offizieren die Winterwanderung durch Rüste mit allerlei lustigen Spielen. Im Januar veranstaltete der Vorstand seinen Jahresausflug nach Ahaus. Im Februar lud der Thron zu einem Umtrunk in Temmlers Scheune ein.

In der Gaststätte Nappenfeld fand die Generalversammlung der Altschermbecker Kilianer statt. Foto Scheffler
In der Gaststätte Nappenfeld fand die Generalversammlung der Altschermbecker Kilianer statt. Foto Scheffler

Nach dem Bericht des Kassierers Thorsten Buchholz über „die schwarze Null“ in der Jahresbilanz und über das sehr gute Finanzpolster der Gilde wurden Josef Große-Ruiken und Berthold Bienbeck zu Kassenprüfern gewählt. Anschließend informierte Andreas Hülsdünker über die Vorbereitungen des 137. Schützenfestes, das in der Zeit vom 13. bis 15. Juli gefeiert wird. Zum dritten Male gehen die Altschermbecker Kilianer am Schützenfestsamstag zur gemeinsamen Eröffnung des Kilianfestes in den Nachbarstaat.

Die Verträge mit dem Zeltwirt, mit den Musikbands, mit den Musikgruppen und den Schaustellern sind unter Dach und Fach. Ein Jubiläum steht beim Schützenfest an. Seit 80 Jahren sorgen die Brichter Tambouristen für zackige Marschmusik im Königreich Altschermbeck. Als Goldkönigin wird Maria Borgs geehrt. Silberkönigin ist Angelika Rose.

Der Schützenbeitrag beläuft sich weiterhin auf acht Euro. Strittig ist noch der Bierpreis. Die Ankündigung des Präsidenten, ein Glas Bier werde wohl 1,50 Euro kosten, rief Widerspruch hervor. Ehrenpräsident Timmermann verwies auf die in der Satzung verankerte Regelung, wonach der Bierpreis „ortsüblich“ sein müsse. Er empfahl 1,40 Euro. Besser als eine Anhebung des Bierpreises sei jedoch eine Anhebung des Schützenbeitrages auf zehn Euro. Hülsdünker beabsichtigt nun ein erneutes Gespräch mit dem Zeltwirt.

Vogelbauer Werner Steinkamp wird in diesem Jahr wohl später als üblich mit der Anfertigung des Altschermbecker Vogels beginnen. Wenn der Bund seine Auffassung durchsetzt, dass ein Vogel nur noch einen Durchmesser von acht Zentimetern haben darf, dann muss der bislang 20 Zentimeter Durchmesser aufweisende Vogel zu einem „Spatzen“ abgespeckt werden. „Das macht das Vogelschießen uninteressant“, ist der Vize-Präsident Stefan Fasselt überzeugt.

Die Weinprobe der Kilianer findet am 26. April bei Nappenfeld statt, die Vorfeier am 29. Juni im Festzelt an der Freudenbergstraße. H.Sch.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.