Alten- und Pflegeheime im Kreis Wesel

Infektionsprävention für Alten- und Pflegeheime im Kreis Wesel

Kreisdirektor Ralf Berensmeier eröffnete am Donnerstag, 21. November, im Kreishaus Wesel die Auftaktveranstaltung „Qualitäts- und Transparenzsiegel: Infektionsprävention für Alten- und Pflegeheime im Kreis Wesel 2013 – 2014“. Zu den Vertreterinnen und Vertretern der Alten- und Pflegeheime sagte er u.a.: „Ich möchte Sie alle ermuntern, dieses Projekt als Unterstützung bei Ihrer täglichen Arbeit zu sehen. Durch den systematischen Ansatz mit zehn Qualitätszielen soll das Bewusstsein in der Pflege für Fragen der Infektionsvorbeugung weiter geschärft werden. Wenn die Hygienestandards auf einem hohen Niveau gehalten werden, kommt dies den Bewohnerinnen und Bewohnern unmittelbar zu Gute.“

25 Verantwortliche aus den 52 Alten- und Pflegeheimen im Kreis folgten der Einladung ins Kreishaus. Sie waren interessiert an diesem Teilprojekt der niederländisch-deutschen Initiative „EurSafety Health-net“, an der der Kreis seit 2009 mitwirkt.

Berensmeier führte weiter aus: „Die vernetzte und abgestimmte Arbeit möglichst aller Akteure im Pflege- und im Gesundheitssektor ist der Schlüssel zum Erfolg bei der Vorbeugung von Infektionserkrankungen. Denn, Erreger kennen keine Grenzen.“

Unter dem Motto “Yes, we care” erhielten im Januar 2011 in der Region Nimwegen 23 niederländische Pflegeeinrichtungen ein „Qualitätssiegel für Pflegeheime“. Dieses Siegel wurde im Rahmen des grenzüberschreitenden Projekts EurSafety Health-net durch Prof. Andreas Voss entwickelt. Voss ist verantwortlich für Infektionsprävention an der Universitätsklinik „UMC St. Radboud“ in Nimwegen und leitet das EurSafety-Projekt in der Euregio Rhein-Waal, zu der auch der Kreis Wesel gehört.

Das Ziel, so Prof. Voss, sei es, die Bewohnerinnen und Bewohner in den Alten- und Pflegeeinrichtungen im gesamten niederländisch-deutschen Grenzgebiet besser vor Infektionen zu schützen. „Dies können wir nur gemeinsam erreichen“, erklärte Prof. Voss, der seit 2009 mit dem Fachdienst Gesundheitswesen im Rahmen des Projekts „EurSafety Health-net“ zusammenarbeitet.

So konnten bereits einheitliche Qualitätsstandards in der Prävention von MRSA (Antibiotikaresistenten Keimen) in allen acht Krankenhäusern im Kreis Wesel etabliert werden. Inzwischen wurden auch andere Akteure im Gesundheitswesen informiert und zum Mitwirken eingeladen, erläuterte Dr. Rüdiger Rau vom Fachdienst Gesundheitswesen, der das Projekt für den Kreis Wesel koordiniert. Zu den wichtigen Akteuren gehören die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie die Krankentransport- und Rettungsdienste.

Das Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit in Nordrhein-Westfalen (LIGA NRW) hat die in den Niederlanden entwickelten Qualitätskriterien für die deutsche Seite bearbeitet und angepasst. Dr. Sebastian Thole vom LIGA NRW in Münster stellte das Konzept und die praktische Umsetzung vor. Die teilnehmenden Einrichtungen bekommen zu den zehn Qualitätszielen alle notwendigen Arbeitshilfen, Materialien und Dokumente zur Verfügung gestellt. Im Laufe der einjährigen Projektlaufzeit können die Einrichtungen durch Umsetzung der Ziele über eine Punktbewertung das Qualitätssiegel erwerben.

Die Übergabe der Siegel an die erfolgreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer soll Ende 2014 im offiziellen Rahmen erfolgen. Die Projektarbeit wird von den zuständigen Fachleuten der Kreisverwaltung begleitet und unterstützt.

Kontakt:

Dr. Rüdiger Rau, Fachdienst Gesundheitswesen, Kreis Wesel

E-Mail. [email protected]

Tel. 02841 – 202 1120

Vorheriger ArtikelBiberexkursion auf der Bislicher Insel
Nächster ArtikelAktion „Weihnachts-Wunsch“ im Kreishaus
Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.