Alle Schermbecker Spielplätze erhalten ein eigenes Aussehen


Der vierte Teil des Spiel- und Bewegungsraumkonzeptes wurde vorgestellt

Mit den Planungen der zweiten Hälfte des sechsteiligen Spiel- und Bewegungsraumkonzeptes, das bis Ende 2020 in den Kernbereichen der Ortsteile Schermbeck und Altschermbeck realisiert werden soll, hat das Essener Planungsbüro dtp begonnen.

Landschaftsarchitektin Isabella de Medici und ihre beiden Arbeitskolleginnen Wilma Steinmann und Gesa Brüggemann stellten im Begegnungszentrum am Mittwochabend den Planungsentwurf vor.

Nach der Vorstellung der Planungen für die fünf Kinderspielplätze konnten die Besucher die an Stellwänden befestigten Entwürfen um ihre Anregungen ergänzen. Foto: Helmut Scheffler

Zieht man die vier Verwaltungsmitarbeiter, die drei Planerinnen und die Pressevertreter ab, dann nutzten nur 15 Personen die Gelegenheit, sich an der Bewertung der Entwürfe zu beteiligen und Vorschläge für ergänzende Details der Spielplätze zu unterbreiten.

Politik muss Entscheidungen treffen

Der vierte Teil des Gesamtkonzeptes befasst sich mit sechs Spielplätzen im Bereich des Schienebergs, wobei der Spielplatz am „Hohen Weg“ nicht mehr im Plan ausgewiesen wurde, weil er mittelfristig aufgegeben werden soll. „Die Politiker müssen entscheiden, ob dieser Spielplatz langsam aufgegeben wird oder ob da Bauplätze entstehen sollen“, antwortete Bürgermeister Mike Rexforth auf die Frage einer Besucherin und fügte hinzu, „wir werden der Politik auf jeden Fall vorschlagen, eine Entscheidung zu treffen.“

Das ist der Planungsentwurf für den Spielplatz am Schollkamp. Repro: Helmut Scheffler

Bei der Überplanung der Spielplätze an der Kastanienstraße, an der Birkenstraße, an der Marellenkämpe, am Kapellenweg und am Schollkamp ging es den Planern darum, jedem Spielplatz einen besonderen Charakter zu verleihen. Entsprechend wurde für jeden Spielplatz ein Thema gewählt.

Wackelbrücke oder eine Slackline

„Nicht den Boden berühren“, heißt das Thema des Spielplatzes an der Kastanienstraße. Auf diesem Platz sollen die Kinder beispielsweise über Findlinge klettern, über Mauern balancieren, sich über eine Wackelbrücke oder eine Slackline fortbewegen oder den Weg über Sprungsteine fortsetzen.

Mittwochabend wurden die Planungen für die Spielplätze Kastanienstraße (A), Birkenstraße (B), Marellenkämpe (C), Kapellenweg (D) und Schollkamp (E) im Begegnungszentrum vorgestellt. Foto: Helmut Scheffler

Der Spielplatz im Winkel zwischen Birkenstraße und Ahornstraße befasst sich mit dem Thema „Birkenarena, Schuss-Tor“. Im östlichen Bereich des Spielplatzes soll auf der bisherigen Wiese eine Spielfläche mit zwei Fußballtoren entstehen. Umrandende Hecken sollen die Funktion von Ballfangzäunen übernehmen.

Bobbycar-Bahn auf einer Pflasterfläche

Das Thema „Kleine Sandbank“ soll auf dem Spielplatz an der Marellenkämpe umgesetzt werden. Hier sollen sich Kleinkinder nach Herzenslust austoben können. Vorgesehen sind eine Bobbycar-Bahn auf einer Pflasterfläche, eine Grashütte und eine Sandspielfläche, die die bestehenden Spielgeräte ergänzen sollen. Eine geplante Einfassung mit Palisaden soll zum Balancieren und Sitzen genutzt werden können.

„Hopsen, springen, dribbeln, fliegen“ heißt das Thema für den Spielplatz am Kapellenweg. Die bestehenden Elemente wie das Spielhäuschen, der Rutschenhügel, die Tischtennisplatte und der Basketballkorb sollen ebenso erhalten bleiben wie der Sandspielbereich und die Kletterreifen. Baumbänke zum Sitzen, Markierungselemente und die Beleuchtung sollen ergänzt werden.

Versteckmöglichkeiten

Für den Spielplatz am Schollkamp haben die Planer zwei Entwürfe vorgelegt. Der erste Entwurf mit dem Thema „Los, such mich“, bietet den Kindern Versteckmöglichkeiten an. Heckenelemente sollen den Gesamtraum unterteilen und Möglichkeiten zum Verstecken bieten. Zwei Weidenzelte und drei schattenspendende Bäume sollen ergänzt werden.

Die alternative Nutzung des Spielplatzes am Kapellenweg befasst sich mit dem Thema „Komm in den Obstgarten“. Der Spielgerätebestand soll um zahlreiche Obstgehölze ergänzt werden.

Geringe Besucherzahl

In der zweiten Phase der gut einstündigen Informationsveranstaltung war die Zahl der Besucher bereits geringer geworden.
Die übriggebliebenen Bürger gaben kleine Anregungen, die sich mit zusätzlichen Spielgeräten ebenso befassten wie mit der Ablehnung von Obstbäumen auf einem Spielplatz.

„Noch ist nichts in Stein gemeißelt“, versicherte der Bürgermeister und verwies dabei auf die weiteren Planungsschritte.

In der kommenden Woche befasst sich ein Arbeitskreis, an dem sich jeweils ein Politiker der fünf im Rat vertretenen Parteien und zwei Vertreter der Verwaltung beteiligen, mit den Entwürfen.

Entscheidung im April

Der Bau- und Liegenschaftsausschuss wird am 30. April eine Entscheidung bezüglich des Aussehens der fünf Spielplätze treffen. Vor den Sommerferien soll die Ausschreibung erfolgen. Die Fertigstellung wird im Jahre 2020 erwartet.

Wer am Mittwoch keine Zeit hatte, kann die Planungsunterlagen im Rathaus einsehen, und zwar bei den Mitarbeitern Ingrid Mügge und Günter Gaetzschmann

Das gesamte Spiel- und Bewegungsbandkonzept besteht aus sechs Teilbereichen. Als Bedingung für die Fördergelder wurde festgesetzt, dass bis Ende 2020 alle Bereiche fertig sind oder zumindest mit dem sechsten Bereich begonnen wurde. Die Gesamtkosten in Höhe von 2,5 Millionen Euro werden zu 70 Prozent durch externe Fördergelder gedeckt. Helmut Scheffler



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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.