Wolfsrudel im Monitoringjahr Deutschland 2023/2024. Bundesweit gibt es 209 bestätigte Wolfsrudel. Anzahl der Wolfsindividuen um 262 gestiegen.
Laut der neuesten Mitteilung des Bundesamts für Naturschutz (BfN) gab es im Monitoringjahr 2023/2024 bundesweit 209 bestätigte Wolfsrudel. Diese Zahlen basieren auf den Meldungen der Bundesländer, die über 40.000 Nachweise und Hinweise überprüft haben.
Die offiziellen Daten werden gemeinsam vom BfN und der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) in Abstimmung mit den Bundesländern veröffentlicht.
Verbreitung der Wölfe in Deutschland
Das Wolfsvorkommen konzentriert sich weiterhin auf Regionen wie Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern bis nach Niedersachsen. Auch in weiteren Bundesländern wie Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wurden Wolfsterritorien dokumentiert.
Besondere Entwicklungen:
- Baden-Württemberg: Erster Nachweis einer Rudelbildung im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.
- Schleswig-Holstein: Erstmalige Rudelbildung im Segeberger Forst.
- Saarland: Erstmals Wölfe nördlich von Saarbrücken und im Bliesgau bestätigt.
Regionale Verteilung der Rudel
Die meisten Wolfsrudel wurden in folgenden Bundesländern gezählt:
- Brandenburg: 58 Rudel
- Niedersachsen: 48 Rudel
- Sachsen: 37 Rudel
Zusätzlich zu den Rudeln wurden 46 Wolfspaare und 19 sesshafte Einzelwölfe bestätigt.
Vergleich mit dem Vorjahr
Im Vergleich zum offiziellen Überwachungsjahr 2022/2023, in dem 185 Rudel, 58 Paare und 22 sesshafte Einzelwölfe nachgewiesen wurden, zeigt sich ein moderater Anstieg. Die Zahlen verdeutlichen eine Abflachung des Wachstums der Territorien im Vergleich zu früheren Jahren (aktualisierter Stand vom 26.11.2024).
Individualstatistik: Anzahl und Altersstruktur
Im Monitoringjahr 2023/2024 wurden insgesamt 1601 Wolfsindividuen in bestätigten Territorien gezählt (Vorjahr: 1339 Individuen):
- 535 adulte Wölfe (fortpflanzungsfähig)
- 162 Jährlinge (im 2. Lebensjahr)
- 781 Welpen (im 1. Lebensjahr)
- Bei 123 Wölfen konnte das genaue Alter nicht bestimmt werden.
Diese Zahlen basieren auf robusten, standardisierten Datensätzen, die von Expertinnen und Experten geprüft wurden.
Tote Wölfe
Die Anzahl der im Monitoringjahr 2023/2024 toten Wölfe beträgt 193 Tiere
(Vorjahr:159 Gesamtfunde ).
Ursachen der Todesfälle:
- 150 Wölfe: Verkehrsunfälle
- 11 Wölfe: Natürliche Ursachen
- 8 Wölfe: Todesursache unklar
- 13 Wölfe: Illegal getötet
- 9 Wölfe: Illegal beschossen, aber nicht tödlich verletzt
- 5 Wölfe: Managementmaßnahmen (z. B. Entnahme)
- 2 Wölfe: Sonstige anthropogene Einflüsse (z. B. Verfangen in einem Weidenetz)
Von den insgesamt aufgefundenen Wölfen wurden 153 Tiere pathologisch untersucht und die Todesursache bestätigt.
Bewertung der Wolfspopulation
Die Erhebung konzentriert sich auf die Anzahl der fortpflanzungsfähigen Individuen , da sie für die Bewertung der Bevölkerung und deren Entwicklung entscheidend sind. Dabei erfassen die Bundesländer insbesondere die Anzahl der Rudel und Paare, ergänzt durch Detaildaten wie Alter und Verteilung der Individuen.
Fazit
Laut Aussage des Bundesamts für Naturschutz bietet das Wolfsmonitoring einen wertvollen Einblick in die Entwicklung der Population in Deutschland. Mit 209 bestätigten Rudeln und einem moderaten Anstieg der Territorien bleibt der Wolf ein fester Bestandteil der deutschen Fauna.