ASP – Afrikanische Schweinpest zieht weitere Kreise

Gestern wurden neue Funde infizierter Wildschweinkadaver in Brandenburg bestätigt

Der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) weist darauf hin, dass das Virus sehr stabil ist. Dadurch bestehe eine hohe Ausbreitungsgefahr der ASP über lange Zeit. Der RLV appelliert deshalb an alle Bürger, sich an die gebotenen Vorsichtsmaßnahmen zu halten.

Ausschließlich für Haus- und Wildschweine stelle der Virus eine Gefahr dar. Andere Tiere oder gar der Mensch sei nicht gefährdet. Er sei für Schweine so gefährlich, weil er eine hohe Stabilität sowohl im niedrigen wie auch im hohen Temperaturbereich aufweise.

ASP ist für Menschen nicht gefährlich

Laut Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) behält der ASP-Erreger seine Ansteckungsfähigkeit bei Erwärmung auf 50 Grad. Andererseits kann er viele Jahre in tiefgefrorenem Fleisch überdauern. Bei infizierten Wild- und Hausschweinen könne es bis zu 10 Tage im Kot und bis zu 70 Tagen im Blut nachgewiesen werden. In gekühltem Fleisch von infizierten Tieren, die nicht über Schlachthöfe in die Lebensmittelkette gelangen, sei das Virus bis zu 15 Wochen, in konserviertem Schinken sogar bis zu 6 Monate ansteckungsfähig für Schweine. Menschen, die solches Fleisch verzehren, sind in keiner Weise gefährdet. Wer es jedoch entsorgen wolle, müsse sicherstellen, dass Schweine es nicht fressen können. Deshalb stünden auch Mülleimer an Raststätten und Parkplätzen seit Jahren unter besonderer Beobachtung, ergänzt der RLV.

Die lange Haltbarkeit des ASP-Virus bringt deshalb eine große Verantwortung für Tierhalter und für Menschen und Berufsgruppen mit sich, die mit infiziertem Schweinfleisch zu tun haben. Der RLV appelliert deshalb eindringlich, Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten. Dazu gehört der verantwortungsvolle Umgang mit Lebensmittelresten, die durch Einreisende aus ASP-Regionen mitgeführt werden. Auch Jagdreisende in von der ASP stark betroffenen Gebieten, wie zum Beispiel Polen oder Ungarn, sollten keine Jagdtrophäen mitbringen und ihre gesamte Ausstattung und Kleidung vor der Rückkehr nach Deutschland gründlich reinigen und desinfizieren, da kleinste Blutspuren infektiös sein können, appelliert der RLV.


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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.