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Zum Trachtenschützenfest glänzt auch ein Heiliger

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Wenn am kommenden Sonntag und Montag die Uefter Trachtenschützen im Rahmen ihrer Umzüge ums Dreieck am Schulweg ziehen, dann kommen sie auch am Bildstock vorbe

Uefter Bürger pflegen das Umfeld des Bildstockes für Nikolaus von Flüe

Wenn am kommenden Sonntag und Montag die Uefter Trachtenschützen im Rahmen ihrer Umzüge ums Dreieck am Schulweg ziehen, dann kommen sie auch am Bildstock vorbei, der an den heiligen Nikolaus von Flüe erinnert.

Seit der Einweihung des Bildstockes am Uefter Schulweg am 4. Juni 2005 gibt es einen Arbeitsdienst, der dafür sorgt, dass der Wildwuchs im Umfeld des Heiligen nicht zu sehr zunehmen kann. Ein Verstoß gegen die Kleiderordnung der Tanzgruppe erweist sich in der Rückschau als ein Glücksfall für den Bildstock. Heiner Klevermann, der mit Heinz Ufermann maßgeblich an der Errichtung des Bildstocks beteiligt war, erschien bei der Generalprobe ohne Jacke und wurde bei der traditionellen Bestrafung durch Rudi Bietenbeck, den Leiter des „hohen Gerichtes“ der Schützengilde, verpflichtet, erste Pflegemaßnahmen zu organisieren. Die Strafe wurde durch Verlängerung verschärft, als Klevermann unachtsamerweise bei der Vorstandssitzung seine Notizen liegengelassen hatte.

Mitglieder Throngemeinschaft des Jahres 2004 und deren Partner säuberten in der vergangenen Woche ehrenamtlich das Umfeld des Bildstockes für den heiligen Nikolaus von Flüe. Foto: Scheffler
Mitglieder der Throngemeinschaft des Jahres 2004 und deren Partner säuberten in der vergangenen Woche ehrenamtlich das Umfeld des Bildstockes für den heiligen Nikolaus von Flüe. Foto: Scheffler

Das Urteil, Pflegemaßnahmen zu organisieren, ließ für Klevermann die Möglichkeit offen, andere an der Aktion zu beteiligen. Davon machte er auch Gebrauch. Nach ihrem Amtsantritt im Jahre 2004 beteiligten sich die neuen Majestäten Theo Diekhoff und Monika Steinkamp regelmäßig mit ihrem Throngefolge an einer Säuberungsaktion im Umfeld des Bildstockes.

Eigentlich hätte dieser Pflegedienst am Ende des Schützenfestes 2009 an die nächsten Regenten übergeben werden sollen. Offensichtlich wurde das vergessen. Nach dem Motto „einmal Ehrenamt, immer Ehrenamt“ beschloss die Throngemeinschaft des Jahres 2004, weiterhin zu Ehren des heiligen Nikolaus tätig zu werden. „Es macht einfach Spaß, weil das so eine gesellige Truppe ist“, freut sich Ex-König Theo Diekhoff auf jeden gemeinsamen Einsatz. Ein Anruf der ehemaligen Majestät, und schon eilen alle mit den erforderlichen Gerätschaften herbei.

Das ganze Jahr über stehen für die ehemaligen Majestäten und ihre Ehrenpaare Ulrich Deiters/Annette Diekhoff und Werner Steinkamp/Jutta Deiters am Bildstock Arbeiten an. Im Frühjahr werden die Spuren des Winters beseitigt. Im Sommer trifft sich das Arbeitsteam, zu dem auch die Partner der Majestäten und Ehrenpaare gehören, um Unkraut zu jäten, Rasenkanten abzustechen und die Erika-Pflanzen zu stutzen. Als ein Glücksfall hat es sich erwiesen, dass Ehrendame Jutta Deiters eine Gärtnerin ist. Unterstützung gibt es von der Gärtnerei Baumeister, die das Material für die Wechselbepflanzung kostenlos zur Verfügung stellt. So blühen im Frühjahr Primeln und Narzissen, im Sommer Geranien und im Herbst Chrysanthemen und Herbstzauber. An heißen Sommertagen sieht man regelmäßig Ferdi Baumeister mit seiner selbst gebauten Wasserkarre zum Bildstock fahren, um die Pflanzen zu wässern.

Nach getaner Arbeit saßen alle Helfer in geselliger Runde zusammen, um auf die gelungene Säuberungsaktion anzustoßen oder bei Kaffee und Kuchen über die Vorbereitungen auf das Trachtenschützenfest zu plaudern, das in der Zeit vom 13. bis 15. September gefeiert wird. H.Sch.

Nikolaus von Flüe

Der Bildstock erinnert an den Namengeber der Uefter Schule, die am 15. März 1966 eingeweiht wurde. Im Mai 1964 war mit dem Schulneubau begonnen worden. Im Juli 1964 nahmen Mitglieder der KLJB an einer Pilgerfahrt zum heiligen Bruder Klaus in der Schweiz teil. Damals wird wohl die Idee geboren worden sein, die Uefter Schule nach dem heiligen Nikolaus von Flüe zu benennen. Seine Herkunft aus einer bäuerlichen Familie und seine Religiosität passten zur ländlichen Lebensweise im Altschermbecker Norden.

Bruder Klaus bannt mit einem Kreuz den Brand von Sarnen. Repro: Scheffler
Bruder Klaus bannt mit einem Kreuz den Brand von Sarnen. Repro: Scheffler

Nikolaus von Flüe, der unter dem Namen „Bruder Klaus“ bekannt wurde, ist der meistgerühmte, meistverehrte, untergründig aber auch der umstrittenste Eremit im Alpenraum. Schon zu Lebzeiten wurde er in der Schweiz als Nationalheiliger verehrt. Als Einsiedler wurde Bruder Klaus häufig von ratlosen Menschen aufgesucht. Auch seine politischen Ratschläge waren gefragt. Bruder Klaus gilt als Friedensstifter angesichts eines drohenden Bürgerkrieges der Eidgenossen im Jahre 1481. H. Scheffler

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