Weitaus mehr als nur eine Bücherei ist die katholisch-öffentliche Bücherei in Schermbeck.
13 ehrenamtliche Helferinnen sowie Monika Schlebusch, als Leiterin, sorgten mit ihrem Engagement für ein erstes erfolgreiches Jahr. Trotz aller vorausgegangener Prognosen und 1000 gesammelter Unterschriften gegen eine Schließung der kommunalen Bücherei.
Rückblickend auf die Eröffnung sagte vor einem Jahr Bürgermeister Rexforth: „Gemeinsam sind wir stark, gemeinsam können wir viel erreichen, wenn wir alle an einem Strang ziehen“.
Es wurde an einem Strang gezogen und die katholisch-öffentliche Bücherei hat sich binnen eines Jahres zu einem Erfolgsmodell entwickelt.
Gestecktes Ziel übertroffen
„Ich habe nicht damit gerechnet, dass die Bücherei in so kurzer Zeit so gut angenommen wird“, sagt Monika Schlebusch. Sie freut sich, dass nach dem Wechsel von der kommunalen in die katholisch-öffentliche Bücherei 2018 die Leserschaft stetig gewachsen ist, und auch noch weiter wächst. „Mittlerweile haben wir aktuell 401 Kunden. Damit ist mein anfänglich gestecktes Ziel, von mindestens 300 Leser, weit überschritten“.
Tolle Hausnummer
In der Tat, denn am Ende gab es in der ehemaligen kommunalen Bücherei, kurz vor der Schließung, nur noch 320 aktive Leser. Und das sei jetzt mit 401 Leser, wie Pastor Honermann betonte, „schon eine tolle Hausnummer“.
Das Erfolgsmodell der Bücherei, in Kooperation mit der Kirchengemeinde St. Ludgerus zeigt, dass nicht immer die alten Wege die richtigen sein müssen. „Unsere anfängliche Sorge, dass es nicht funktionieren könnte, war normal. Aber heute bin ich mehr als zufrieden. Besonders auch, was die Zusammenarbeit zwischen Kirche und dem Bücherei-Team anbelangt“, so Bürgermeister Mike Rexforth strahlend.
Das sieht auch Pastor Klaus Honermann so. „Wir haben hiermit eine absolute Win-win-Situation für beide geschaffen, auch für das Gemeindewohl“.
Wenn von Team gesprochen wird, sind neben den Mitarbeiterinnen Monika Schlebusch und Ute Slowik 13 ehrenamtliche Helferinnen gemeint. „Sie sind ´das Salz` in der Suppe. Menschen mit Vielfalt, die sich hier für andere Menschen einbringen“, ergänzt lobend Klaus Honermann.
5600 aktuelle Medien
Der Erfolg liege, so Rexforth nicht nur an die immer Top aktuellen Bestseller, sondern im Besonderen auch am Team. „Dieses ist mit viel Leidenschaft und Hingabe für die großen und kleinen Leser bei der Sache. Dafür möchte ich meinen großen Dank aussprechen“. Angeschafft wurden für rund 9000 Euro Neue Medien.
Aktuell beläuft sich die Gesamtanzahl der Medien auf 5600. Davon sind 2250 Kinderliteratur und 580 Tonträger. Damit das Kommen in die Bücherei auch Spaß macht, werden, so Schlebusch, alle sechs bis acht Wochen Neue Medien angeschafft. Alleine im laufenden Jahr wurden 615 Neue Medien angeschafft.
Die gute Finanzlage mache das, so Schlebusch, möglich. Tolles Team, guter Zusammenhalt und gute Zusammenarbeit haben, so Rexforth, die Bücherei binnen eines Jahres groß gemacht. Unterstützend hilfreich sei auch die Kirchgemeinde gewesen, die anfänglich für neue Software sorgte. Auch sie habe, so Honermann, damit neue Wege beschritten.
Persönliche Kontakt
Für viele Schermbecker ist „ihre Bücherei“ in den hellen und freundlich hergerichteten Raum mittlerweile aber mehr als nur ein Ort zum Ausleihen oder Zurückgeben. „Einige kommen einfach vorbei, um einen Kaffee zu trinken, erzählt Monika Schlebusch. „Der persönliche Kontakt ist wichtig und die Ausleihe ist in den meisten Fällen keine anonyme Sache, was ohne die Ehrenamtlichen in dieser Form nicht zu gestemmt werden könnte“.
Viele der fleißigen Helferinnen sind seit Beginn dabei. Neben Ausleihe und Rückgabe bietet die Bücherei mittlerweile einiges mehr. So gab es etliche Veranstaltungen, angefangen von drei Buchvorstellungen, Kinderbasteln, Bürgermeister Rexforth liest vor und Lesungen, Seniorennachmittage, die rundum gut angenommen wurden.
Nachfolgerin für Monika Schlebusch gefunden
Zum 1. Oktober geht Monika Schlebusch in den verdienten Ruhestand. Ihre Nachfolgerin steht schon fest. Ute Slowik wird den Part von Monika Schlebusch übernehmen. Ein Glückstreffer, wie Rexforth sagt, denn die 56 – jährige Schermbeckerin bringt Erfahrung mit. Sie hatte derzeit im Jahre 2011 bis 2013 die Bücherei in der Gesamtschule mit aufgebaut.
Eine feste Mitarbeiterin sei auf alle Fälle, wie Monika Schlebusch betont, eine wichtige Sache. Nur mit Ehrenamtlichen die Bücherei zu führen wäre, laut Schlebusch zwar möglich, aber schwierig.
„Die Perspektive, eine neue Festkraft zu bekommen ist fantastisch. Dadurch wird die Qualität der Bücherei deutlich erhöht“, so Honermann.
Petra Bosse