60 Jahre Sänger zur Ehre Gottes

Auch der Cäcilienverband des Bistums Münster dankte Bernhard Matuszczak

Schermbeck Die 60-jährige Sangestätigkeit eines Chormitglieds gibt es beim Kirchenchor „Cäcilia“ nicht alle Tage zu feiern. Umso mehr freuten sich die Vorsitzende Ursula Sprenger, der Dirigent Josef Breuer, der Sänger Engelbert Bikowski und Pastor Klaus Honermann am Mittwoch, dem 79-jährigen Sänger Bernhard Matuszczak im Rahmen eines Hausbesuches in der Goethestraße recht herzlich zu diesem Jubiläum zu gratulieren.

„Seit 60 Jahren singen Sie in der Gemeinschaft des Kirchenchores zur Ehre Gottes und zur Erbauung der Menschen. Mit Ihrem musikalischen Dienst haben Sie anderen viel Freude geschenkt“, versicherte Diozesanpräses Clemens Lübbers dem Jubilar auf einem Glückwunschschreiben, das Pastor Honermann überreichte. Als Ersatz für einen vom Bistum nicht vorgesehenen Orden überreichte Honermann dem Jubilar ein Kreuz als Lebensbaum, bevor die Besucher den Kanon „Viel Glück und viel Segen auf all deinen Wegen“ sangen.

Pastor Klaus Honermann und der Dirigent Josef Breuer gratulierten Bernhard Matuszczak am Mittwoch ebenso zur 60-jährigen Sangestätigkeit in einem Chor wie die „Cäcilia“-Vorsitzende Ursula Sprenger und der Sänger Engelbert Bikowski (v.l.). Foto: Helmut Scheffler

Die Überreichung von Geschenken und die Übermittlung der Grüße der Cäcilianer verband Ursula Sprenger mit einer persönlichen Erinnerung an das Jahr 2006: „Du warst der Erste, der mich bei meinem Antritt beim Chor angesprochen hat. Wir haben uns nett unterhalten.“

Bevor Bernhard Matuszczak im Januar 1972 mit seiner Frau Ingrid nach Schermbeck zog, sang er bereits als 19-Jähriger im gemischten Kirchenchor der Osterfelder Kirchengemeinde St. Josef. Er stammt aus einer musikalischen Familie. Vater Josef und sieben seiner Kinder sangen in einem Chor.

Nach dem Umzug suchte Bernhard Matuszczak in Schermbeck schnell den Kontakt zum Altschermbecker Kirchenchor „Ich habe Willi Tasse angesprochen“, erinnert er sich und wenig später verstärkte er als Bass die Chorgemeinschaft von St. Ludgerus, die damals noch unter Leitung des Dirigenten Paul Gröger in der Gaststätte Menting (heute „Zur Linde“) probte.

Parallel zum Singen in der „Cäcilia“ gehörte der Jubilar gemeinsam mit Engelbert Bikowski, Willy Tasse, Heinz Tasse, Günter Messing, Herbert Loges, Ludger Marienbohm und Erich Köster zur Choralschola, die gregorianische Choräle zur Gestaltung der Sonntagsgottesdienste in St. Ludgerus beisteuerte.

Bernhard Matuszczak hat den Wechsel der Dirigentschaft von Paul Gröger über Günter Messing und Klaus Lohmann zu Josef Breuer miterlebt. Unter Josef Breuer begann die Ära der Aufführungen anspruchsvoller Oratorien. Im Fünf-Jahres-Rhythmus trug Matuszczak dazu bei, die „Cäcilia“ weit über die Grenzen Schermbecks hinaus als einen regional bedeutsamen musikalischen Leistungsträger bekanntzumachen. Haydns „Die Schöpfung (1995 und 2010), Haydns „Die Jahreszeiten“ (2000), Mendelssohn-Bartholdys „Paulus“ (2005), Luigi Gattis „Schöpfungsmesse“ und Diabelis „Pastoralmesse“ (beide 2015) wurden zu wichtigen Kapiteln in der Geschichte des 172-jährigen Chores.

Über gemeinsame Gesänge hinaus hat Bernhard Matuszczak die „Cäcilianer“ als ein fröhliches Völkchen kennen gelernt. Der Jubilar knüpfte lebhafte Erinnerungen an Ausflüge nach Hahnenklee im Harz, in die Weinlande der Rheinlande, an die Toscana und an die Romreise mit Pastor Anton Benning. In einem Gedicht beschrieb Engelbert Bikowski am Mittwoch die Unterstützung Matuszczaks als Grillmeister und als Mitarbeiter beim Bau des Reibekuchenwagens, der jahrelang beim Weihnachtsmarkt auf dem Parkplatz Overkämping zum Einsatz kam.

Seine Begeisterung für die Musik hat der Jubilar inzwischen „vererben“ können. Sohn Michael hat lange Jahre in dem von Josef Breuer geleiteten Kinderchor von St. Ludgerus mitgesungen. Tochter Ulrike spielt Keyboard und Enkelin Sarah verstärkt als Saxofonistin und Klarinettistin die Schermbecker Blaskapelle „Einklang“. H.Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.