Am 20. September werden an der Dreifachturnhalle Altkleider gesammelt
Schermbeck Zum 55. Male findet am 20. September eine Sammlung für Pater Weins Hilfspojekt statt. Die Sammelstelle vor der Dreifachturnhalle am ehemaligen Altschermbecker Marktplatz ist zwischen 9 und 12 Uhr geöffnet. Für diejenigen, welche am Tag der Sammlung kein Fahrzeug zur Verfügung haben, besteht jedoch weiterhin die Möglichkeit, das Sammelgut an den Straßenrand zu stellen. Dazu ist allerdings eine umgehende Anmeldung bei Klaus Weßel (im Foto: Mitte; Tel. 2749) oder bei dem langjährigen Organisator Hermann Zens (Tel. 4177) erforderlich. Die Katholische Landjugend übernimmt mit Pkws die Abholung.
Gesammelt werden Damen- und Herrenbekleidung, Bettwäsche, Baby- und Kinderbekleidung sowie Decken und Schuhe. Sie sollten gut verschnürt werden. Die Materialien kommen nicht in den Reißwolf; sie werden von Pater Beda vermarktet. Die Schermbecker erhalten entsprechend dem Gewicht der abgelieferten Altkleider einen Geldbetrag.
Die Unterstützung für den auf den Philippinen lebenden Pater Clemens Wein war der Auslöser für die Gründung der Initiative im Jahre 1986. Pater Wein, der seit 1974 als Steyler Missionar und Professor für Völkerkunde an der Universität San Carlos in Cebu City unterrichtete, hatte im Rahmen seiner wissenschaftlichen Tätigkeit hautnah die Not der Menschen erfahren. „Wer die Botschaft Gottes an die Menschen herantragen will“, hieß seine Devise, „muss sich auch ihrer Not annehmen.“
Rund 52 000 Euro konnten bislang aus der Altkleidersammlung für die Schulausbildung von Slum-Kindern nach Cebu City geschickt werden. Hinzu kommen auch immer wieder Spenden, die auf die Konten 1 000 302 149 (Pater Wein) bei der Verbands-Sparkasse Schermbeck (BLZ 356 500 00) oder auf das Konto 110 660 800 bei Volksbank Schermbeck (BLZ 400 693 63) überwiesen werden können. H.Sch.
Am 6. September schrieb P. Heinz Kulüke von der Universität of San Carlos in Cebu City:
Lieber Herr Zens und lieber Herr Weßel,
Liebe Mitglieder des Aktionskreis Pater Wein,
Liebe Fördererinnen und Förderer,
mit diesem Brief darf ich Ihnen allen sehr herzlich für Ihre jahrelange und sehr grosszügige Unterstützung der Projekte von Pater Wein auf den Philippinen danken. Ihre Grosszügigkeit hat in den letzten Jahren dazu beigetragen, vielen jungen Menschen die Ausbildung an der San Carlos Universität zu finanzieren. Viele dieser jungen Leute, deren Ausbildung durch« das sogenannte Schermbeck Stipendien Program finanziert wurde, sind heute u.a. Lehrerinnen, Krankenschwestern, Kaufleute und Ingenieure. Viele davon haben eine sichere Anstellung und können so ihren Familien helfen.
In den letzten Briefen wurden einige Beispiele geben. Ein besonderer Fall ist der von Joann, die aus einer armen, sechsköpfigen Familie kommt. Die Mutter verstarb sehr früh und der Vater sitzt seit Jahren im Rollstuhl. Die Familie lebt in einem Slum in Cebu. Schon als Kind hatte Joann davon geträumt, trotz der Armut ihrer Familie einmal studieren zu können. Sie wollte unbedingt Lehrerin werden. Diesen Beruf hat sie dann auch gelernt und arbeitet heute in einer der vom Steyler Entwicklungsbüro auf der Insel Cebu gegründeten Schulen. Sie macht ihre Arbeit sehr gut und hat eine Daueranstellung mit genügend Einkommen, um sich und auch die anderen Familienmitglieder zu ernähren und sogar zur Schule zu schicken.
Viele Familien in den Slums brauchen Hilfe bei der Finanzierung der Schulung ihrer Kinder. Für die Grundschule reichen 50 Euro aus, um ein Kind ein Jahr lang zu fördern. Für die Mittelschule sind das für den selben Zeitraum 90 Euro. Ausgaben enstehen dabei für Schreibmaterialien, Bücher, Hefte, Schulrucksäcke, Schuluniformen, Fahrgeld, Nahrung und geringe Schulgebühren. Eine gute Berufsausbildung vor allem an Privatschulen kostet dann wesentlich mehr und kann derzeit für einen 4 jährigen Kurs etwa 3.000 bis 4.000 Euro kosten. All das haben Sie über viele Jahre mitfinanziert.
Meine derzeitige Aufgabe in der Zentraverwaltung der Steyler Missionare in Rom erlaubt mir aufgrund von Dienstreisen in Asien auch die Projekte auf den Philippinen regelmassig zu besuchen und zu begleiten. Im vergangenen August besuchte ich Pater Wein im Seniorenheim der Steyler Missionare in Manila. Leider hat sich der Gesundheitszustand Pater Weins in den letzten Jahren stetig verschlechtert. Der mittlerweile 81 jährige Pater Wein ist betdägerig und braucht stete Betreuung.
Als Steyler Missionare sind wir Pater Wein und auch seinen Förderer/innen für die vielen Jahre der Hilfe sehr herzlich dankbar. Auch die Empfänger der Hilfe sind für die Grosszügigkeit der Menschen in der Heimat Pater Weins sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüssen
P. Heinz Kulüke SVD
