50 Jahre Kindergarten am Gahlener Widemweg

Die Jubiläumsfeier startete mit einem Gottesdienst – Der Kindergarten am Gahlener Widemweg wurde vor 50 Jahren eröffnet

Auf dem Widemweg vor dem Eingang des Kindergartens begann die Feier anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Gahlener Kindergartens mit einem Festgottesdienst, den Pfarrer Christian Hilbricht leitete und der von den Kindern und ihren sechs Erzieherinnen mitgestaltet wurde.

Für die musikalische Untermalung des Gottesdienstes, der sich mit den besonderen Talenten und Fähigkeiten der Kinder befasste, sorgten die Ten Sing-Gruppe und die Organistin Annelie Twachtmann. Die „Ameisen“-Gruppe führte unter Leitung der Erzieherin Manuela Kircher einen Sonnentanz auf.

Nach dem Gottesdienst gratulierte Reimund Schulz als Geschäftsführer der „Evangelischen Kinderwelt“, die seit 2010 insgesamt 20 Kindertagesstätten im Kirchenkreis Dinslaken mit 1450 Kindern betreut, zum Jubiläum. Den Mitarbeitern dankte er für den Beitrag, „dass diese Kindertagesstätte ein Ort ist, an dem sich die Kinder und die Eltern wohlfühlen.“ Sein Dank galt auch den Eltern, mit deren Unterstützung immer wieder Projekte realisiert werden konnten.

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Mit einem Gottesdienst, der auch von den „Bienen“ und „Ameisen“ des Kindergartens mitgestaltet wurde, begann die Feier des 50-jährigen Bestehens des Kindergartens am Gahlener Widemweg. Foto: Helmut Scheffler

Im Namen der Gemeinde Schermbeck dankte Bürgermeister Mike Rexforth für die 50-jährige Kinderbetreuung. Im zurückliegenden halben Jahrhundert habe sich die Kinderlandschaft ebenso wie die gesamte Gesellschaft in vielfältiger Weise verändert.

„Ich bin total stolz, dass wir dieses Jubiläum feiern können“, leitete Pfarrer Hilbricht seine Gratulation ein. Etwa 2.000 Kinder hätten in 50 Jahren den Kindergarten besucht. Das entspreche etwa der Bevölkerung Gahlens.

Jubiläum Kindergarten evangelisch Gahlen Schermbeck

Rückblick

Den Rückblick auf die Entstehung des Kindergartens übernahm die Leiterin Svenja Kelch. Um den Kindergarten verwirklichen zu können, musste erst ein Grundstückstausch erfolgen. Der erste Spatenstich erfolgte am 14. Juni 1971. Mit Schwung beförderten Bürgermeister Friedrich Uhlenbruck und Pastor Hans-Dieter Krüger das erste Erdreich in die Schaufel einer Planierraupe. Der Grundstein wurde am 27. August 1971 gelegt. Zügig gingen die Bauarbeiten unter der Leitung des Architekten Friedhelm Scholten voran. Bereits am 10. November 1971 konnte Richtfest am Widemweg gefeiert werden. Eingeweiht wurde der neue Kindergarten am 6. August 1972 unter Leitung von Pastor Krüger. Nach einem gemeinsam gesungenen Dankchoral übergab Architekt Scholten den mit Blumen verzierten Schlüssel an Pastor Krüger. Glückwünsche gab es vom Gahlener Bürgermeister Friedrich Uhlenbruck und vom Amtsdirektor Friedrich Sander. 240 000 Mark hatte der Bau gekostet.

60 Kinder wurden in den Kindergarten aufgenommen, der damals von Hildegard Miserok geleitet wurde. Am Widemweg entwickelte der Kindergarten schnell ein dynamisches Eigenleben, wobei die christliche Erziehung stets im Mittelpunkt stand. Seit Ende der 1980er-Jahre gestalten die Kinder regelmäßig einen Gottesdienst in der Dorfkirche.

Renate Hohmann, die im April 1991 Nachfolgerin von Mechtild Keppel und Martina Ludwig wurde, hat im Jahre 1995 im Rahmen einer umfangreichen Dokumentation die pädagogische Arbeit beschrieben. „Wir sehen“, heißt es dort, „die Kindheit nicht als Durchgangsstadium zum Erwachsensein an, sondern als eigenständigen Lebensbereich mit dem Recht auf die Gegenwart.“ Das pädagogische Konzept wurde auch von den nachfolgenden Leiterinnen Stefanie Duwe, Annette Mariß und Svenja Kelch beibehalten. Dazu gehört auch der Schwerpunkt Natur mit der Möglichkeit, den Kindern auf dem Außengelände den jährlichen Prozess zwischen Aussaat und Ernte zu vermitteln.

Am 22. Januar 1999 wurde Richtfest am Anbau gefeiert. Im Frühjahr 2000 haben sich einige Väter mächtig ins Zeug gelegt, um einen Teil des Außengeländes neu zu gestalten. Sieben Jahre später wurde ein neues Amphitheater gebaut. 2007 wurde das große Spielgelände um ein Schiff ergänzt, 2010 um eine Torwand. Im Dezember 2011 wurde ein neuer Waschraum für die U-3-Betreuung gebaut. Pünktlich zur 40-Jahr-Feier wurde 2012 der Erweiterungsbau mit mehreren Räumen fertig. Im März 2019 erhielten die Ameisen einen neuen Waschraum.

Zurzeit werden 25 Kinder in der Ameisen-Gruppe und 22 Kinder in der Bienengruppe betreut. Für 14 „Vorschulfüchse“ war die Jubiläumsfeier die letzte Fete vor der eigenen Entlassfeier am 22. Juni.

Jubiläum Kindergarten evangelisch Gahlen Schermbeck (8)

Im Kindergarten und auf dem Außengelände herrschte ein munteres Treiben. Bei der Vorbereitung des Festes und bei der Programmgestaltung wurden die Erzieherinnen vom sechsköpfigen Elternbeirat und vom Förderverein unterstützt. Einige Gahlener Firmen sorgten für den Blumenschmuck oder für Kuchenspenden. Eltern halfen beim Getränkeverkauf. Caroline Pössel und die Erzieherin Lena Hülsmann luden die Kinder zum Schminken der Gesichter ein. „Herr H.“ sang Kinderlieder und lud große und kleine Besucher zum Tanzen ein. Im Sandkasten gingen die jüngsten Besucher auf die Suche nach Schätzen, die der Edelsteinzwerg zuvor versteckt hatte. Im Kindergarten erinnerten auf großen Wandtafeln Fotos an Baumaßnahmen, an Karnevalsfeiern und Sommerfeste, an Kartoffelfeste, Ausflüge und Aktionen der einzelnen Gruppen.

Info:

* Zum Eternbeirat gehören Sarah Burggräfe, Jessica Rademacher, Meike Göbeler, Carolin Pössel, Anne Groß und Katharina Dickmann.

* Der Förderverein des Kindergartens wird von den Vorstandsmitgliedern Melanie Schürmann, Janet Hausmann, Verena Fürhoff und Annika Krüger geleitet.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.