14 500 Biolegehennen bald in Gahlen?

Dem Kreis Wesel liegt eine Bauvoranfrage für eine 1800 Quadratmeter große Halle vor

Gahlen. An der Gahlener Bruchstraße soll ein Bio-Legehennenstall mit Freilandhaltung errichtet werden. Eine entsprechende Bauvoranfrage liegt gegenwärtig dem Bauordnungsamt in Wesel vor. In den letzten Tagen hat das Projekt für engagierte Diskussionen im Lippedorf gesorgt.

„Ich habe mich bei einem Gahlener Ratsmitglied erkundigt, der konnte mir nicht einmal sagen, was da geplant ist“, berichtete eine Bewohnerin an der südlichen Gahlener Kirchstraße unserer Zeitung.

„Wir haben den Politikern bereits in der nicht-öffentlichen Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am 4. Mai 2016 berichtet, dass für eine Bio-Legehennenstall in Gahlen eine Bauvoranfrage eingereicht wurde“, teilte der gemeindliche Bauamtsleiter Gerd Abelt unserer Zeitung mit.

Bio-Legehennenstall
Östlich (rechts) der „Ollen Schuer“ des Heimatvereins Gahlen an der Bruchstraße (oben links ) möchte ein Bauherr einen Bio-Legehennenstall mit angebundener Freilandhaltung errichten. Luftbild: Helmut Scheffler

Eine Nachfrage beim Bauordnungsamt des Kreises Wesel ergab, dass eine Bauvoranfrage bereits im März 2016 vorgelegt wurde. Der Bauherr erkundigte sich beim Kreis Wesel, ob eine 1800 Quadratmeter große Halle errichtet werden kann, in der 14 500 Bio-Legehennen gehalten werden sollen.

„Das Verfahren ist noch nicht ganz abgeschlossen“, teilte Anke Löhr als Koordinatorin der Bauaufsicht beim Kreis Wesel mit. Bisher seien mehrere Behörden um eine Stellungnahme gebeten worden, unter anderem die Untere Landschaftsbehörde beim Kreis Wesel, die Wasserbehörde, die Landwirtschaftskammer und die Immissionsschutzbehörde. Die Bundesimmissionsschutzbehörde brauchte nicht beteiligt zu werden, weil sie erst zuständig ist, wenn eine Anlage für 15 000 Tiere beantragt wird.

Die beteiligten Behörden sollten sich zur Lage des geplanten Stalles ebenso äußern wie zu den Immissionen, zu denkbaren Problemen fürs Grundwasser und zu den Abständen zu den Häusern der Umgebung. Es habe, so Anke Löhr, keine Bedenken gegeben. Sie gehe davon aus, dass in vier bis sechs Wochen ein positiver Entscheid erteilt werden könne.

Auf der Basis dieses Entscheides kann der Bauherr dann einen konkreten Bauantrag einreichen. Diesem Antrag müssen detaillierte Pläne beigefügt werden. Im Zuge des Baugenehmigungsverfahren werden die Vertreter öffentlicher Belange gehört. Außerdem können die Bürger ihre Anregungen und Bedenken äußern. H.Sch.

Vorheriger ArtikelGesucht wird: Steuerfachangestellte/r oder Steuerfachwirt/in in Schermbeck
Nächster ArtikelFörderung schneller Breitbandnetze im Ruhrgebiet
Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.