Schermbeck von oben (3): Zwischen Kanal und Lippe
Den Bereich zwischen Wesel-Datteln-Kanal (links) und Lippe (rechts) am Nordrand des Ortsteils Gahlen überflog im Sommer 2012 der Schermbecker Pilot Horst Schmitter. Die Lippe trennte bis 1975 den Kreis Rees vom Kreis Dinslaken. Erst im Zuge der kommunalen Neuordnung wurden die ehemals selbstständigen Gemeinden Gahlen und Schermbeck in der Großgemeinde Schermbeck vereint. Die durch Gesetz vom Juli 1974 angeordnete behördliche Vereinigung Gahlens mit Schermbeck haben die Lippedörfler bis heute noch nicht ganz verkraftet. Nur zu gerne sehen sie in Schermbeck noch immer den Ortsteil Gahlen-Nord.
Die Lippe umgibt bogenförmig das Gahlener Aap, in dem sich die Sportanlage des TuS Gahlen (am oberen Bildrand) befindet, der in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert. Zur Sportanlage gehören ein Ascheplatz, ein Rasenplatz, Tennisplätze, eine Turnhalle und ein Vereinsheim. Zwischen Lippe und Kanal entstanden seit den 1950er-Jahren zahlreiche Campingplätze. Hier verbringen überwiegend Menschen aus dem nahen Ruhrgebiet das Wochenende. Gegenwärtig sorgt man sich allerdings um die Zweitwohnungssteuer, die seit dem 1. Januar 2012 an die Gemeinde Schermbeck gezahlt werden müsste. Proteste der Camper und der Campingplatzbetreiber verzögern jedoch das Klingeln in der Gemeindekasse. Die Lippe, die bis zum Bau des Wesel-Datteln-Kanals (WDK) im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts dem Gütertransport diente, ermöglicht heute im zunehmenden Maße Kanu-Tourismus. Der 1930 eröffnete Lippeseitenkanal (heute WDK) ist eine bedeutende Verkehrslinie innerhalb des westdeutschen Netzes der künstlichen Wasserstraßen. Die bogenförmig verlaufende Straße in der unteren linken Bildhälfte wurde im Jahre 1991 für den Verkehr freigegeben. Bis zur Freigabe der Umgehungsstraße musste sich der gesamte Verkehr zwischen Schermbeck und Dorsten oder Kirchhellen durch den Gahlener Ortskern quetschen. Die Brücke am linken Bildrand verbindet den Gahlener Ortskern mit dem Aap. Fährt man von links nach rechts über die Brücke, passiert man am Ende des Waldstückes kurz vor dem Sportplatz das Kneipp-Wassertretbecken, das im Jahre 1996 nach einer baulichen Gemeinschaftsleistung von Heimatverein und TuS Gahlen eröffnet wurde und inzwischen längst zu einem Insidertipp für gesundheitsbewusste Menschen zwischen Dorsten und Hünxe geworden ist. hs/Luftbild Scheffler