Die Gemeinde Schermbeck und die Gemeindewerke Schermbeck präsentierten in Kooperation mit Gelsenwasser am Freitag (7. November 2024) die Details zum neuen Baugebiet Spechort. Das Interesse aus der Bürgerschaft war enorm.
Im Fokus stand dabei das innovative Energiekonzept mit Kalter Nahwärme, dass das Gebiet zu einem Vorzeigeprojekt für nachhaltige Wärmeversorgung macht. Bürgermeister Mike Rexforth, Thomas Nübel von der Gemeinde sowie Dr. Lisa Altieri von Gelsenwasser sowie Sebastian Brinkmann von den Gemeindewerken Schermbeck präsentierten spannende Zahlen, Daten und Fakten rund um die nachhaltige Energieversorgung der Immobilien in dem Gebiet.
Langfristig unabhängig von fossilen Brennstoffen
Das etwa drei Hektar große Neubaugebiet an der Erler Straße umfasst insgesamt 49 Baugrundstücke, darunter 44 Einfamilien- und Doppelhäuser sowie 5 Mehrfamilienhäuser. Die Besonderheit: Alle Gebäude werden über ein kaltes Nahwärmenetz mit Erdwärme versorgt. „Wir wollen langfristig unabhängig von der Energieversorgung durch fossile Brennstoffe sein“, betonte Bürgermeister Mike Rexforth in seiner Einführung.
Kosten für die neuen Eigentümer
Wie die Technik dahinter funktioniert und welche Kosten auf die neuen Eigentümer warten, stand im Mittelpunkt der Veranstaltung. Das Herzstück der Wärmeversorgung bilden Erdwärmesonden, die in einer Tiefe von 168 Metern installiert werden. Über ein Rohrleitungssystem wird die Erdwärme mit Temperaturen zwischen 0 und 18°C zu den einzelnen Gebäuden transportiert. Dort sorgen moderne Wärmepumpen für die gewünschte Heiz- und Warmwassertemperatur.
Nachhaltigkeit
Ein zusätzlicher Vorteil: Im Sommer können die Gebäude ohne zusätzliche Klimaanlagen passiv gekühlt werden. Ohne Mehrkosten für die Käufer. Dr. Lisa Altieri von Gelsenwasser betonte die Nachhaltigkeit des Systems. Alles in allem nahm die Planung des Projekts etwa eineinhalb Jahre in Anspruch, da das Baugebiet im Wasserschutzgebiet Holsterhausen-Üfte Mark liegt. „Wir waren von vielen behördlichen Genehmigungsverfahren abhängig!“ erklärte Mike Rexforth dazu.
Rundum-Sorglos-Paket bei der Wärmeversorgung
Auch zu den Kosten gab es Informationen. Immerhin waren die zu leistenden Investitionen so erheblich, dass es im Wohngebiet Spechort keine Alternativen zu Kalter Nahwärme möglich sind. Nur so konnte das anspruchsvolle Projekt realisiert werden. Die Entgelte für die Wärmeversorgung setzen sich aus einem Arbeitspreis von 10,1 ct/kWh und einem monatlichen Grundpreis zusammen, der je nach Gebäudegröße zwischen 79 und 224 Euro liegt.
Einmaligen Anschlusskosten
Die einmaligen Anschlusskosten betragen für Ein- und Doppelhäuser 23.990 Euro, für Mehrfamilienhäuser 11.790 Euro. Die Gemeindewerke Schermbeck bieten den Bauherren ein „Rundum-Sorglos-Paket“ an, das Installation, Wartung und Service der Wärmepumpen einschließt. Interessenten können sich unter [email protected] melden. Die Vermarktung der Grundstücke hat bereits begonnen. Mit dem innovativen Wärmekonzept setzt die Gemeinde Schermbeck neue Maßstäbe für klimafreundliches Bauen und leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende im Wohnungssektor.