Zu wenig Gewerbeflächen in Schermbeck

Die Gemeinde braucht Gewerbeflächen. „Wir sind ausverkauft“, sagte Wirtschaftsförderer Friedhelm Koch am Rande eines Betriebsbesuches.

Die Erweiterung des Gewerbegebietes am Hufenkampweg soll Abhilfe schaffen.
Dort werde die Gemeinde selbst erschließen und verkaufen, erklärte Bürgermeister Mike Rexforth. „Wir entscheiden, wer dorthin kommt.“ Das werde die Kommune nicht wie bisher teilweise geschehen der Schermbecker Boden überlassen.

Das Gelände der ehemaligen Dachziegelwerke Idunahall. Luftbild Scheffler

Die planerischen Vorarbeiten laufen. Es sei sinnvoll, sich schon jetzt um die Flächen zu bewerben, betonte Koch. Derzeit habe die Kommune nur „minimale Erweiterungsflächen“. Und: „Betriebe verlassen Schermbeck, weil sie keinen Platz mehr haben.“ Das soll künftig möglichst verhindert werden.

Idunahall-Brache

Keinen direkten Zugriff hat die Gemeinde auf die Idunahall-Brache, die den Unternehmern Stephan Stender und Marc Riegel gehört.

Die Fläche soll insgesamt verkauft werden, sagt Stephan Stender. Er hat die 5,6 Hektar große Fläche im Jahr 2008 erworben.

Zunächst habe er versucht, das Grundstück in zehn Einheiten zu verkaufen. Interessenten hätten ihm „die Bude eingerannt“, so Stender. Nur: Oft sei es bei den Anfragen nur um wenige 100 Quadratmeter gegangen. Das sei nicht sinnvoll. „Uns drängt nichts“, antwortet der Schermbecker auf die Frage nach einem Zeitplan. Sein Ziel: Ein oder höchstens zwei Investoren sollen das Grundstück kaufen und möglichst viele Arbeitsplätze einrichten.

Lediglich die Gemeinde, mit der Stender zusammenarbeitet, könnte ihn drängen, anders zu handeln, ergänzte er. Zwei ganz konkrete Anfragen habe es zuletzt gegeben, eine laufe noch.

Es tut sich was

Ein Architektenteam sei auf dem Gelände gewesen und habe sich die Gebäude angesehen. Abriss oder Erhalt, Stender favorisiert letzteres, beides sei möglich. Er habe schon einige Interessenten „für den Bestand begeistert“.

Vermarktung

Rund 1,5 Millionen Euro seien bislang investiert worden. „Es tut sich schon etwas“, betonte er. Über die Homepage der Gemeinde, die Wirtschaftsförderung von Kreis und Land läuft die Vermarktung. Wie berichtet, gibt es einen rechtsverbindlichen Bebauungsplan, die Erschließung inklusive Breitband ist gegeben.
Aus Sicht der Gemeinde wäre eine kleine Parzellierung besser, erklärte der Bürgermeister. „Eigentlich hätten wir kaufen müssen“, stellte er rückblickend fest. Aber Eigentümer und Kommune sind sich einig: Für bloße Lagerflächen ist das Areal zu schade.(san)