Wildretter schützen Rehkitze, Hasen und Co.

Rheinische Landwirte setzen sich mit 1 000 Alarmgeräten beim Grasschnitt für die Artenvielfalt ein

Tote Kitze in der Grassilage oder in der Heumahd will kein Landwirt. Unfälle mit Wildtieren lassen sich größtenteils vermeiden, zum Beispiel durch Maßnahmen wie den Einsatz eines Wildretters, einem Alarmgerät, das die Tiere beim Grasschneiden aufscheucht. „Landwirte wollen die Vielfalt fördern und Arten schützen. Das gilt besonders in den kommenden Wochen, wenn es ans Grasschneiden geht“, betonte Erich Gussen, Vizepräsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV), heute bei einer Pressekonferenz auf dem Hof von Andreas Kempe in Remscheid.

Landwirte setzen sich mit Herz und Technik für die Artenvielfalt ein. Ob durch Blühstreifen als insektenreiche Nahrungsspender, durch Brachen als Brutstätten oder blühende Zwischenfrüchte. Der RLV will noch mehr Landwirten ermöglichen, sich im Wildtierschutz mit einem Wildretter zu engagieren und verlost 1 000 Wildretter. „Mit dem Wildretter leisten die rheinischen Bauern einen enormen Beitrag zur Biodiversität“, hob Gussen hervor._Alexander Dreher_pixelio.de

Junglandwirt Andreas Kempe, der einen Pensionspferdebetrieb mit Ackerbau und Grünland bewirtschaftet, erklärte gegenüber den Journalisten, wie ein Wildretter funktioniert. Das Alarmgerät wird vorne am Trecker befestigt. Der Wildretter sendet 5 ha weit einen durchdringenden Alarmton mit 105 dB Schalldruck aus. Rehkitze, Hasen und andere Wildtiere werden gewarnt, dass Gefahr im Verzug ist, und bringen sich in Sicherheit.

Die Landesarbeitsgemeinschaft Nordrhein (LAG), das sind die rheinischen Junglandwirte, hat in einer Wochenendaktion die 1 000 Wildretter zusammengebaut. „Für Landwirte liegt der Vorteil des Wildretters auf der Hand: Es ist nicht nur grausam, die Tiere unbeabsichtigt zu verletzen, sondern es verunreinigt auch die Silage“, sagte Karl-Josef Walmanns, LAG-Vorsitzender als Sprecher der Junglandwirte. Gerettet werden durch das Alarmgerät fast alle Hasen und Kaninchen ab einem Alter von drei Monaten, erwachsene Fasane, Rehkitze ab dem Alter von etwa drei Wochen und jedes erwachsene Wild.

Es gibt viele Möglichkeiten, das Wild, wie Rehkitze und Hasen, die jetzt ihre Junge aufziehen, vor dem „Mähtod“ zu schützen. Wie der RLV dazu mitteilt, gehen Bauern die Fläche vor der Mahd ab und mähen von innen nach außen, um den Wildtieren einen Fluchtweg zu bieten. Zahlreiche Landwirte verwenden bereits sogenannte Wildretter, wie der Landesjagdverband NRW bestätigen kann. Jäger und Landwirte arbeiten eng zusammen.

Foto: _Alexander Dreher_pixelio.de

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