Wetter sorgte für weniger Besucher – Schöne alte Weihnachtszeit 2017

Angesichts des nasskalten Wetters ganz gut besucht, aber wohl nicht so sehr, wie in den vergangenen Jahren: Diese Zwischenbilanz zogen etliche Teilnehmer der „Schönen, alten Weihnachtszeit“ am Samstag auf der gesperrten Mittelstraße.
Die Idee ist bekannt: Der Ortskern sollte sich ins Schermbeck des 19. Jahrhunderts verwandeln.

Stände und Personal waren passend dekoriert und angezogen, aber das Stroh auf der Straße mischte sich mit Schnee schnell zu Matsch. Aber durch ihren Ansatz heben sich die Ausrichter, Gagu-Zwergenhilfe und die örtliche Werbegemeinschaft, wohltuend vom oft zu erlebenden Einerlei der Weihnachtsmärkte ab.

 

Zumal sogar eine Demo gehörte zum Programm: Mitsprache- und Wahlrecht forderte lautstark eine Frauengruppe. Einige Herren liefen als Gegendemo hinterher. „Stoppt den Wahnsinn, Frauen an den Herd“, forderte ein erboster Heinrich Brinkmann, im „richtigen Leben“ Geschäftsführer von „Gemeinsam leben“, dem betrieblichen Teil der Gagu-Zwergenhilfe. Diese hatte vor einigen Jahren die Idee zum Fest, die örtliche Kaufleute kamen als Mitorganisatoren hinzu.

Deren Mitglied Wolfgang Herbrechter war mit der Resonanz zur Mittagszeit sehr zufrieden. Sehr gefreut hat er sich auch über die sechs Esel, die über den Kontakt mit Diethelm Adlunger nach Schermbeck kamen. „Das passt hervorragend“, sagte Herbrechter, denn durch die Tiere entstand eine zum Motto des Marktes passende Atmosphäre.

Alpakas und Grautiere

Auf dem Oberkämping-Parkplatz standen zudem einige Alpakas, die sich ebenso wie die Esel geduldig streicheln ließen. Die Grautiere ließen sich von dem Geschehen um sie herum überhaupt nicht beeindrucken und kabberten weiter an den Strohballen herum.

Etwas zurückhaltender in ihrer Bewertung waren Ingo Hamich vom Förderverein der Pfadfinder und Elke Volkmann vom Bürgertreff. „Es läuft ganz gut“, sagte Hamich. Die gebratenen Champignons und der weiße Glühwein, die an dem Stand serviert wurden, kämen an.

Der Erlös des Tages soll den Förderern helfen, die inzwischen 20 Jahre alte Theke im Pfadfinderhaus zu erneuern. Norbert Grewing, Inhaber einer Schreinerei, habe seine Hilfe zugesagt, so Hamich. Rund 90 Mitglieder zählt der Förderverein aktuell.

Frische Reibekuchen

„Es ist immer noch gut“, sagte Elke Volkmann. Das Wetter sei das Problem. Immerhin: Die rund zehn Ehrenamtlichen kamen mit ihren frischen Reibekuchen gut an. „Die haben wir alleine“, freute sich die Vorsitzende. Der Erlös fließt in die Arbeit des Vereins. Im Januar soll es ein Dankeschön für die Helfer geben, sagte Volkmann.

Schleppender Verlauf

Sogar 160 Mitglieder kann der Angelsportverein Bricht aufbieten. Frisch geräucherten Fisch gab es dort. Auch hier fiel die Bilanz vorsichtig aus. „Es läuft schleppend“, sagte Vorsitzender Günter Jankowski. In den vergangenen zwei Jahren sei es besser gewesen. „Alles selbst gefangen und geräuchert“, versicherte Schatzmeisterin Erika Jankowski. Zwischen 28 und 45 Jahre seien die meisten Mitglieder alt, erklärte sie. Und: „Die Jugend ist schwer zu motivieren.“


Ganz anders sah das bei drei Gesamtschülern aus, die Kekse anboten. „Alles selbst gebacken“, versicherte das Trio. Die Einnahmen seien für die Klassenkasse.

Marina Fröhner-Soppe und Jo-Ann Florin, Integrationshelferinnen der Kita „Hand in Hand“, boten ebenfalls selbst gebackene Kekse und gefertigte Deko-Artikel aus Holz an. „Wir sind erst ein paar Minuten hier“, sagten die beiden auf die Frage nach ihren Eindrücken.

Nikolaus zu Besuch bei Vera Meyer und auf der Suche nach einem passenden Schlafanzug

„Ich finde die Idee einfach schön“, betonte Birgit Förster, Leiterin des Hauses Kilian. In Schichten eingeteilt, leitete das Team den Gemischtwarenladen, in dem auch ein leckerer Spießbraten zu bekommen war. Und: „Wir haben schon einiges an Kartoffeln verkauft.“
Nicht zu vergessen die Gagus: Zwei Nonnen vom Orden der Gaguner, Vorsitzende Gudrun Gerwien und Cornelia Albertz, waren aus Afrika kommend auf Heimaturlaub.

Das Musical „Vom Geist der Weihnacht“ war erneut zu sehen. Fazit: Wetter bescheiden, aber die Markt-Idee behält ihren Charme. Allerdings dürfte die Zahl der Besucher, die sich passend gekleidet an der Zeitreise beteiligen, größer sein. Aber vielleicht machte auch hier das Wetter etlichen Interessierten einen Strich durch die Rechnung.

Zum ersten Mal dabei: Marion Malessa von Marion M.

 

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