2. Pony binnen 48 Stunden vom Wolf in Hünxe gerissen

Hier riss der Wolf in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ein Pony.

Insgesamt hat der Wolf oder die Wölfe fünf Pferde/Ponys im Schermbecker Wolfsgebiet gerissen: Zwei Pferde binnen der letzten 48 Stunden.

Wolf reisst Pony
Dieses Pony wurde heute Nacht gerissen. Fotos: GBF Wolf

In Hünxe scheint es der Wolf auf Ponys abgesehens zu haben. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurde hier im Hünxer Wald binnen von 48 Stunden ein weiteres Pony gerissen und fast komplett aufgefressen. Damit erhöht sich die Zahl der gerissenen Tiere auf fünf Ponys.

Das heute gerissene Pony stand auf einer Weide in der Nähe des Flughafens, 100 Meter vom Wohnhaus entfernt.

Bereits nach dem letzten Pferderiss am Kirchhellen-Wesel-Weg, konnte der Wolf hier auf der gleichen Weide, wo er die Nacht zuvor ein Pony gerissen hatte, beobachtet werden. Unverrichteter Dinge zog er jedoch wieder ab. Laut Jörg Reßing jedoch konnten bei der Stute, die auf der Wiese stand, mehrere Verletzungen/Bissverletzungen an den am Donnerstag festgestellt werden.

Wolf reisst Pferd

Angst auf Reiterhöfen geht rum

Besonders in dieser Gegend, im Hünxer-Wald, sind viele Pferdeställe und Pferdekoppeln angesiedelt. Eine ganz eigene Welt, die viele Kinder aus den Städten, besonders in der Ferienzeit Jahr für Jahr anzieht um „Ferien auf dem Reiterhof“ zu machen.

Kehlbiss Wolf Pferd

Wie auch auf dem Reiterhof Reßing. „Ich bin froh, dass nun die Ferien vorbei und somit unsere kleinen Gäste alle abgereist sind. Somit ersparen sie sich wohl solch einen grausigen Anblick. Das ist gut so“, sagt Jörg Reßing am Freitagvormittag. Er sei selber sehr erschrocken darüber, dass binnen kurzer Zeit erneut ein Pony in dieser Gegend gerissen wurde.

Der Reiterhof Reßing, aber auch viele andere Höfe hier in der Umgebung bieten die Möglichkeiten, dass Menschen aus der Umgebung ihre Pferde dort dauerhaft und artgerecht unterstellen oder auch „einstallen“ können.

Im letzten Jahr kamen erstmals die Wölfe

Seit Anfang des Jahres jedoch geht hier schon die Angst unter den Pferdehaltern, aber auch unter den Einstaller rum, dass die Wölfe sich über die Pferde in den Koppeln hermachen (wir berichteten).

Nun ist es passiert und aus Angst vor einem Wolfsangriff haben, so Reßing, die meisten Pferdehalter ihre Tiere schon, was eigentlich für viele Pferderassen nicht tierschutzgerecht ist, eingestallt. „Auch wir werden unsere Tiere nicht mehr auf die Weide Stelle“, so Jörg Reßing.

Wie kann ich meine Pferde schützen. Diese Frage begleitet Jörg Reßing seit Monaten, oder besser gesagt, seit die Wölfin Gloria von Wesel sich dauerhaft im Wolfsgebiet Schermbeck niedergelassen hat. Am Reiterhof konnten im Januar mehrmals drei Wölfe beobachtet werden. „Die Wölfe sind mittlerweile hier bei uns keine Unbekannten mehr, auch nicht bei unseren Pferdehaltern“, betonte Reßing schon im Januar 2021. Der „Hoher Wardweg“ stand beim Jahreswechsel besonders im Fokus des Wolfes.

Nun sind weitgehends die Schafe eingestallt oder so gut geschützt, dass nun die Wölfe sich leichtere Beute, sprich Kleinpferde oder Ponys auf den Weiden aussuchen.

Das Tierschutzgesetz sowie die „Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten“ bestimmen die Richtlinien auch für diese Art der Pferdehaltung.

Sowohl im Herbst und nicht nur im Frühjahr und Sommer genießen Pferde die Weidehaltung, auch bei schlechter Witterung. Für viele Pferde ist auch eine ganzjährige Weidehaltung einer Stallung vorziehen.Grundsätzlich gelten für die Pferdehaltung sowie zur sonstigen Tierhaltung die Maßstäbe des deutschen Tierschutzgesetzes.