Weihnachten wurde musikalisch begrüßt

Männergesangverein „Eintracht“ lud zu einem Weihnachtssingen ein

Schermbeck Mit seinem „Weihnachtssingen mit Liedern aus der guten alten Zeit“ hat der Männergesangverein „Eintracht“ das richtige Gespür für die geheimen Weihnachtswünsche vieler Schermbecker bewiesen. In der kleinen Georgskirche mussten die Besucher sehr eng zusammenrücken; so groß war der Andrang.
Noch enger wurde es im Altarraum, wo zwei riesige geschmückte Tannenbäume kaum noch Platz ließen für die „Eintracht“-Sänger, die mit Ophovens Vertonung von Eichendorffs Gedicht „Markt und Straßen steh`n verlassen“ den musikalischen Reigen eröffneten und wenig später Hermann Sonnets „Weihnachtsglocken“ erklingen ließen.
Bei der Zusammenstellung des Programms hatte der vom Chordirektor Walter Buß geleitete Männergesangverein darauf geachtet, Liedgut aus mehreren Jahrhunderten zu präsentieren, um zu zeigen, dass das Geschehen um die Geburt des Erlösers durch viele Jahrhunderte hindurch die Christen zu fröhlichen Gesängen veranlasst hat.
Zwischen den musikalischen Parts, die der Chor mehrstimmig präsentierte, wurden die Besucher gebeten, in den Gesang mit einzustimmen. Dabei erlaubte die Aufnahme ausgesprochener „Ohrwürmer“ – zumindest bei den ersten beiden Strophen – den Verzicht auf die gedruckten Texte im Programmheft. Als ältestes Lied wurde am Sonntag das kirchliche Weihnachtslied „Es ist ein Ros entsprungen“ aus dem ausgehenden 16. Jahrhundert gesungen.

In der festlich geschmückten Georgskirche veranstaltete der Männergesangverein „Eintracht“ am Sonntag ein Weihnachtssingen. Foto Scheffler
In der festlich geschmückten Georgskirche veranstaltete der Männergesangverein „Eintracht“ ein Weihnachtssingen. Foto Scheffler

Organist Axel Schulten In der festlich geschmückten Georgskirche veranstaltete der Männergesangverein „Eintracht“ am Sonntag ein Weihnachtssingen. Foto Schefflerbegleitete auch das gemeinschaftlich gesungene „Süßer die Glocken nie klingen“, dessen Text der Theologe Friedrich Wilhelm Kritzinger im 19. Jahrhundert zu einer thüringischen Volksliedmelodie aus dem 18. Jahrhundert schrieb. Gemeinsam besungen wurden die am Weihnachtsbaum brennenden Lichter und der Aufruf an die Hirten, in Bethlehems Stall den Heiland zu besuchen.
Bei geringen Aussichten auf eine weiße Weihnacht schwärmten Sänger und Besucher gemeinsam umso lauter vom leise rieselnden Schnee, der den Wald weihnachtlich glänzen und die Sorgen des Lebens verhallen lässt.
Mit dem Bass-Bariton Wilhelm Wissmann konnte die „Eintracht“ einen bewährten Solisten fürs Konzert gewinnen. Er steuerte das „Panis angelicus“ bei, dessen erste beiden Strophen als Gesang zur Aussetzung des Allerheiligsten und zum sakramentalen Segen verwendet werden. Bei den letzten Strophen wurde Wilhelm Wissmann von den beiden Sängerinnen Laura Spitmann und Leah Walendzik unterstützt.
Auf der musikalischen Reise zu Spuren der Weihnacht machten die Sänger im „Winterwunderland“ Station, begleiteten den kleinen Trommler zum Jesuskind und versicherten musikalisch „Sankt Nikolaus war ein Seemann“, dessen Melodie Walter Buß mit Akkordeonklängen seemännisch aufpeppte. Von der Waterkant ins Alpenland: Die „Eintracht“ schaffte in Minutenschnelle den Wechsel in die Berge, wo der „Andachtsjodler“ an eine Tiroler Volksweise erinnerte.
In der Schlussphase des fast eineinhalbstündigen Singens wurde es richtig weihnachtlich im kleinen Gotteshaus, als erst das durch Franz Xaver Gruber und Josef Mohr bekannt gemachte „Stille Nacht, heilige Nacht“ von allen gemeinsam gesungen wurde und dann mit dem „O du fröhliche“ ein Vorgeschmack auf das Ende der Christmette am Mittwoch in der Ludgeruskirche gegeben wurde. H.Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.