Endlich ist er wieder da. Der Buchtipp Nr. 9 von Michaela Grebe –„ Ein ganzes Leben von Robert Seethaler“.
Es gibt unheimlich viele Romane aller Genre. Alle zu lesen, schaffen wir nicht, und die Frage, was soll ich lesen, oder welches Buch kann ich verschenken oder online ausleihen, ist häufig bei dieser enormen Vielfalt eine echt knifflige Frage.
Wir schaffen ein wenig Licht in die Dunkelheit mit unseren Buchtipps von Michaela Grebe. Vielleicht haben wir etwas dabei, was euch interessiert.
Klappentext:
Als Andreas Egger in das Tal kommt, in dem er sein Leben verbringen wird, ist er vier Jahre alt, ungefähr – so genau weiß das keiner. Er wächst zu einem gestandenen Hilfsknecht heran und schließt sich als junger Mann einem Arbeitstrupp an, der eine der ersten Bergbahnen baut und mit der Elektrizität auch das Licht und den Lärm in das Tal bringt. Dann kommt der Tag, an dem Egger zum ersten Mal vor Marie steht, der Liebe seines Lebens, die er jedoch wieder verlieren wird. Erst viele Jahre später, als Egger seinen letzten Weg antritt, ist sie noch einmal bei ihm. Und er, über den die Zeit längst hinweg gegangen ist, blickt mit Staunen auf die Jahre, die hinter ihm liegen. Eine einfache und tief bewegende Geschichte.
Meine Meinung:
Ich liebe ja diese leisen und weisen Bücher sehr.
Dieses hier erzählt die Geschichte eines einfachen Menschen, der trotz aller Schicksalsschläge nie unzufrieden ist, der keine Rache und keinen Neid kennt und in dem Glauben stirbt, das alles seine Richtigkeit gehabt hat.
Inhalt
Andreas wächst auf dem Hof unter widrigsten Umständen auf: Gegenüber den Söhnen des Bauern hat er immer das Nachsehen; außerdem ist der Bauer ein brutaler Schläger, der mit seiner Prügel sogar dafür sorgt, dass Andreas ein Leben lang hinken wird. Als der Bauer ihn selbst noch nach dem 18. Geburtstag verprügeln will, bedroht Andreas ihn mit den Worten, „er solle ihn nur anrühren!“. Damit muss Andreas den Hof verlassen und geht hinaus in die Welt…
An tragischen Ereignissen fehlt es in seinem Leben auch weiterhin nicht: Seine geliebte Frau Marie stirbt in einer Lawine, viele Jahre verbringt er in russischer Kriegsgefangenschaft. All das erträgt er stoisch.
Ertragen und trotzdem weiterleben und immer wieder neu anfangen – so lebt Andreas vollkommen selbstverständlich sein Leben. Und trotz all dieser Widrigkeiten empfindet er es am Ende als durchaus gelungen.
Es ist ein einfacher und nüchterner Schreibstil von Robert Seethaler, ruhig und bedächtig. Nicht spektakulär, nicht aufregend – dennoch passiert hier sehr viel mehr, als man zunächst erwartet.
Fazit:
Ein nachdenkliches kleines (aber ganz großes) Büchlein für zwischendurch. Es lässt sich recht schnell lesen, aber nicht so schnell vergessen.
Viel Spaß beim Lesen – eure Michaela Grebe