Vierter Welpe des Wolfsrudel Schermbeck genetisch identifiziert

Vierter Welpe im Schermbecker Wolfsrudel ist ein Rüde. Symbolfoto

Wolfsgebiet Schermbeck: Der vierte Welpe des Schermbecker Rudels ist genetisch identifiziert. Es ist ein Rüde

Der auf der A2/ Zubringer A31 getötete Jungwolf stammt aus Niedersachsen, und es gibt einen neuen Wolfsnachweis in Reken

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bestätigt weitere Wolfsnachweise im Kreis Wesel, in Bottrop und im Kreis Borken.

An einer am 14. Januar 2022 in Hünxe (Kreis Wesel) gefundenen Losung hat das Senckenberg Forschungsinstitut in Gelnhausen genetisches Material von einem weiteren Nachkommen des Schermbecker Wolfsrudels festgestellt. Es handelt sich um ein männliches Jungtier mit der Kennung GW2596m. Somit sind jetzt vier Welpen des territorialen Wolfspaares aus dem Geburtsjahr 2021 genetisch individualisiert.

Insgesamt gibt es nun ein weibliches Jungtier (GW2307f) und insgesamt drei männliche Jungtiere (GW2428m, GW2551m und GW2596m). Bedingt dadurch, dass Jungwölfe zu individuell sehr unterschiedlichen Zeitpunkten das Territorium ihrer Eltern verlassen; sei daher die aktuelle Zahl der Schermbecker Rudelmitglieder laut LANUV nicht bekannt.

Wolf vom PKW überfahren
Der tote Wolf von der A2/31 dem niedersächsischen Wolfsrudel Nordhorn könnte im Zusammenhang mit der Wolfssichtung in Bottrop stehen ©Petra Bosse

Getöteter Jungwolf hat die Kennung GW2622m

Am 02. Mai 2022 um 9:05 Uhr wurde auf der Autobahn A 2 im Autobahndreieck Bottrop ein Wolf im Straßenverkehr getötet. Das Tier kam von Süden und versuchte die Autobahn zu queren. Der Tierkörper wurde von der Autobahnmeisterei geborgen und dem LANUV übergeben. Hierbei handelt es sich um einen männlichen Jungwolf mit der Kennung GW2622m.

Er stammt aus dem niedersächsischen Wolfsrudel Nordhorn und wurde entweder 2020 oder 2021 geboren. Wie alle in NRW tot aufgefundenen Wölfe wird auch dieser im Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin auf Verletzungen, Krankheiten, Parasiten etc. untersucht.

Weitere Wolfssichtungen in Bottrop

Bereits am Sonntag, dem 01. Mai 2022, wurden dem LANUV aus dem Stadtgarten in Bottrop mehrere Sichtungen eines wolfsähnlichen Tieres gemeldet. Diese Beobachtungen könnten, wie LANUV mitteilt, möglicherweise im Zusammenhang mit dem verunfallten Wolf im Zusammenhang stehen. Dass Wölfe in innerstädtischen Bereichen auftauchen, geschieht eher selten, ist aber nicht gänzlich auszuschließen. Wölfe verlassen bis spätestens dem Ende des zweiten Lebensjahres das elterliche Rudel und wandern dann weit umher, z.T. mehrere hundert Kilometer. Dabei bewegen sie sich in für sie unbekanntem Gelände. Wissenschaftliche Studien mit besenderten Wölfen belegen, dass abwandernde Jungwölfe, die z. B. über Grüngürtel in dicht besiedelte innerstädtische Gebiete geraten, diese schnell wieder zu verlassen suchen.

Wolf in Reken gesichtet
Wolfssichtung Reken – Geschlecht und Identität unbekannt

Wolfssichtung Reken

EAm 07. Mai 2022 wurde gegen 18 Uhr ein Wolf beobachtet, der nördlich von Reken (Kreis Borken) über ein Feld lief. Der Beobachtungsort wurde von dem regional zuständigen Wolfsberater untersucht. Das Bildmaterial wurde vom LANUV und von der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) geprüft. Geschlecht, Identität und Verbleib des Wolfes sind nicht bekannt.

Weitere neue Wolfsnachweise aus dem Wolfsgebiet Schermbeck, darunter genetisch bestätigte Kot- oder Urinspuren, bestätigte Fotofallenaufnahmen und Sichtbeobachtungen mit Foto oder Video, sind im Wolfsportal des LANUV NRW einsehbar https://wolf.nrw/wolf/de/nachweise/.