Der Schermbecker Hartmut Fiehn wurde am Donnerstag 94 Jahre alt
Vier Jahrzehnte ehrenamtlich für den Schwimmsport tätig
Heinz Pawlik war der erste Gast, der am Donnerstagmorgen Hartmut Fiehn zum Geburtstag gratulierte.
Er überbrachte nicht nur als Gieseler die Grüße der Nachbarschaft Kakebusch-Kamp zum 94. Geburtstag, sondern auch als ehemaliger Schwimmmeister des Schermbecker Hallenbades, um Hartmut Fiehn Dank zu sagen für das jahrzehntelange ehrenamtliche Engagement.
Als 18-Jähriger erlebte der gebürtige Ostpreuße als Soldat in Frankreich die Gräuel des Zweiten Weltkriegs mit. Nach der Gefangenschaft in England und Amerika kehrte Hartmut Fiehn im Jahre 1949 nach Hannover zurück. Nach erfolgreicher Bewerbung wurde er 1954 Verwalter des Schermbecker Hofes Tüshaus, zu dem auch eine Schnapsbrennerei gehörte. Von 1969 bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahre 1988 war Hartmut Fiehn Mitarbeiter der Weseler Firma Byk-Chemie.
Versehrtensportgemeinschaft
Sein Engagement für den Schwimmsport begann Hartmut Fiehn Ende der 1960er-Jahre. Es gab in Schermbeck noch kein Hallenbad. Walter Puls gründete am 17. Mai 1968 eine „Versehrtensportgemeinschaft“. Ab Mitte 1969 organisierte die Gruppe Fahrten zum Weseler Hallenbad. Zu den Betreuern der Fahrten gehörte auch Hartmut Fiehn. Für fünf DM konnte eine ganze Familie mit nach Wesel fahren. Als in den 1970er-Jahren bis zu 200 Kinder und Jugendliche die zweimal wöchentlich stattfindenden Fahrten zum Weseler Hallenbad nutzten, begann man in Schermbeck ein eigenes Hallenbad zu planen, das am 27. Oktober 1978 eröffnet wurde.
Die mochten wohl den Opa
Auch am neuen Standort unterstützte Hartmut als Schwimmhelfer die Ausbildung der jungen Schwimmer. „Ich habe es immer als ein Glücksfall erlebt, dass Hartmut mich unterstützte“, freut sich Heinz Pawlik als Gründungs-Schwimmmeister des Hallenbades über die langjährige Unterstützung. Hartmut Fiehn kümmerte sich dienstags und donnerstags besonders um die ganz Kleinen. „Die mochten wohl den Opa“, erklärt er in der Rückschau die Anhänglichkeit des kleinstädtischen Nachwuchses. „Meine Mama hat auch schon bei dir das Schwimmen gelernt“, hat Hartmut Fiehn später mehrfach gehört, als bereits die nächste Generation zum Schwimmunterricht ins Hallenbad kam.
Wenn Heinz Pawlik mit Mannschaften zu Schwimmwettkämpfen nach Rees, Wesel oder Emmerich fuhr, war er froh, wenn ihn Hartmut Fiehn begleitete. Mit 84 Jahren sorgten Knieprobleme dafür, dass Hartmut Fiehn die Betreuung der Schwimmkinder beenden musste. Den Wechsel von der Schwimmabteilung des SV Schermbeck zum Wassersportverein hat er im April 2010 als Aktiver nicht mehr miterlebt.
Den Glückwünschen von Ehefrau Elise, von den Kindern Wolfram und Burkhard sowie von den Enkelkindern Simon, Helena und Sophie schloss sich am Donnerstag auch Pfarrer Hans Herzog an. H.Scheffler