Grenzüberschreitende Projekte

Regierungsvizepräsidentin Dorothee Feller: „Innovative Ideen und beeindruckendes Engagement“

Dorothee Feller, Regierungsvizepräsidentin der Bezirksregierung Münster, hat in dieser Woche vier Projekte der Regionale 2016 besichtigt. Der Schwerpunkt der Regionale liegt zwar im Regierungsbezirk Münster. Das Besondere an der mehrstündigen Tour war nun jedoch, dass die besuchten Orte, die Stadt Hamminkeln und die Gemeinde Schermbeck, zum Regierungsbezirk Düsseldorf gehören. Für die Regierungsvizepräsidentin aus Münster aber kein Grund, sich nicht auch über die Entwicklung dieser Regionale-Projekte zu informieren.

„Regionale bedeutet gemeinsames Denken und Handeln über Grenzen hinweg. Deshalb war es für mich besonders wichtig, mich vor Ort auch über die Projekte zu informieren, die außerhalb des Regierungsbezirks Münster entwickelt werden“, erklärte Dorothee Feller. Das Gebiet der Regionale 2016 im westlichen Münsterland erstreckt sich über insgesamt drei Regierungsbezirke: Münster, Düsseldorf und Arnsberg.

Vier Projekte standen im Fokus der Bereisung: das Ressourcen-Netzwerk Textil mit dem Modellvorhaben „Dingdenergie“ und das „Netzwerk Baukultur“ mit der „Baukulturstelle“ in Hamminkeln, sowie die „Nahmobilität/Lippequerung“ und das Vorhaben „GartEn“ in Schermbeck. „Es sind clevere und innovative Ideen, die hier entstanden sind. Besonders beeindruckend ist das Engagement der Projektverantwortlichen und der Bürgerinnen und Bürger. Es gilt jetzt, diese Ideen auch weiter zu entwickeln, damit sie im Zuge der Regionale 2016 umgesetzt werden können“, sagte die Regierungsvizepräsidentin.

Mit dem Modellvorhaben „Dingdenergie“, das zum Regionale-Projekt „Ressourcennetzwerk Textil“ gehört, soll in Hamminkeln-Dingden ein Wärmeverbund zwischen ansässigen Unternehmen, kommunalen Einrichtungen und Privathaushalten entstehen. Dingden ist zudem Schauplatz eines weiteren Regionale-Projekts: Mit der „Baukulturstelle“ soll in einem derzeit leerstehenden und denkmalgeschützten Gebäude ein Zentrum für Baukultur und Dorferneuerung entstehen.

20 Kilometer Luftlinie entfernt, in Schermbeck, informierte sich Dorothee Feller anschließend über das Vorhaben „Lippequerung“: Die Gemeinde möchte eine bessere Verbindung zum Vorort Gahlen schaffen. Zwischen den beiden Orten liegt der Fluss Lippe sowie der Weser-Datteln-Kanal. Als Möglichkeiten, diese Trennung aufzuheben, sind derzeit eine verbesserte Nahmobilität sowie eine Brücke im Gespräch. Auch Dr. Ansgar Müller, Landrat des Kreises Wesel, nahm an der Besichtigung vor Ort und der anschließenden Projektvorstellung teil.

Bürgermeister Ernst-Christoph Grüter setzt voll auf das Projekt Lippequerung. Foto Scheffler
Bürgermeister Ernst-Christoph Grüter setzt voll auf das Projekt Lippequerung. Foto Scheffler

Den Abschluss der Bereisung bildete das Projekt „GartEn“, welches die Gemeinde Schermbeck gemeinsam mit dem Kreis Wesel entwickelt. Hiermit soll Grünschnitt, wie er zum Beispiel beim Rasenmähen oder Heckenschneiden anfällt, besser erfasst und genutzt werden – zum Beispiel zur Energiegewinnung vor Ort.

Ein positives Fazit der Bereisung zog nicht nur die Regierungsvizepräsidentin, auch Uta Schneider, Geschäftsführerin der Regionale 2016 Agentur in Velen, zeigte sich sehr zufrieden: „Welches Potential in derartigen Ideen liegt, wird am besten an den Projektstandorten und im Gespräch mit den Verantwortlichen und den engagierten Bürgern deutlich. Das hat der Besuch in Hamminkeln und Schermbeck eindrucksvoll bewiesen.“

Hintergrund

Unter dem Motto „ZukunftsLAND“ sucht das westliche Münsterland im Rahmen der Regionale 2016, einem Strukturförderprogramm des Landes NRW, gemeinsam neue Wege in die Zukunft. An der Regionale 2016 beteiligen sich die Kreise Borken und Coesfeld zusammen mit ihren kreisangehörigen Städten und Gemeinden sowie die Kommunen Dorsten und Haltern am See (Kreis Recklinghausen), Hamminkeln, Hünxe, Schermbeck (Kreis Wesel), Selm und Werne (Kreis Unna). Ziel ist es, strukturwirksame Projekte und modellhafte Lösungen für die Zukunftsfragen des ländlichen geprägten Raumes zu entwickeln und umzusetzen.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.