Seit 18 Jahren standen die zwei Shettis, Topolino und Luna, in Kirchhellen zusammen auf der Koppel.
Kirchhellen. Wolfsangriff. Bis in der Sonntagnacht, als zwei Wölfe, davon geht des Ehepaar aus, das 28-jährige Pony Topolino auf der Weide töteten, hatte Luna einen Gefährten an ihrer Seite (wir berichteten). Mit aller Wahrscheinlichkeit war es Gloria von Wesel und ihr neuer Lebensgefährte.
Während LANUV am Montagvormittag den „Tatort“ weiträumig untersucht, berichtet das Ehepaar erneut über ihre nächtlichen Erlebnisse mit den Wölfen. So richtig können sie das Geschehene noch nicht fassen. Der Schrecken der Nacht steht beiden im Gesicht geschrieben. Und auch das unverletzte Pony Luna wirkt an diesem Montagmorgen ziemlich nervös und angespannt, denn nach 18-jähriger Pony-Partnerschaft ist sie nun alleine.
Wölfe schleppen ihre Beute sechs bis sieben Meter
Und auch das geschädigte Ehepaar ist noch im wahrsten Sinne des Wortes geschockt über die Geschehnisse in der Nacht.
Besonders erstaunt seien sie darüber, wie nahe die Wölfe ihrem Wohnhaus überhaupt gekommen sind. Ebenso überrascht zeigten sie sich darüber, welch eine enorme Kraft Wölfe besitzen. Anhand von Schleif- und Blutspuren stellten sie am Morgen fest, dass die Wölfe das immerhin rund 170 kg Pony fast sechs bis sieben Meter von der eigentlichen Weide, unter den Zaun durch, auf die angrenzende Wiese gezogen haben.
Neue Probleme mit Pony Luna nach Wolfsangriff
Die Besitzer sind nicht nur traurig über den Verlust, sondern sie stehen jetzt vor einem neuen Problem. Wie allgemein bekannt ist, sind Ponys keine Einzel-, sondern Herdentiere. „Wir haben jetzt nur noch unsere 20-jährige Luna. Seit 18 Jahren standen die beiden Ponys zusammen auf der Weide. Tag und Nacht. Deshalb müssen wir uns nun überlegen, was wir mit Luna machen. Sie ist es nicht gewohnt alleine zu sein“, so Marion. „Eventuell müssen wir jetzt kurzfristig uns ein weiteres Tier anschaffen, oder Luna auf einer anderen Weide mit Tieren dazustellen“, überlegt das Ehepaar.
Und auch was die Einstallung von Luna anbelangt, steht das Ehepaar vor einem weiteren Problem. „Wir haben zwar einen Offenstall, aber so lange wir unsere Ponys hatten, standen sie immer, bei Wind und Wetter draußen. Wir wissen gar nicht, ob Luna überhaupt in der Nacht einen geschlossenen Stall akzeptiert“. Dennoch wird sich der Ponybesitzer jetzt erst einmal an die Arbeit machen und eine Stalltür einbauen, damit das Tier in der Nacht vor einem Wolfsangriff sicher ist.
Besonders Shetlandponys sind zwar genügsame und robuste Tiere, brauchen aber viel Platz und Auslauf. Bedingt durch ihr dickes Winterfell können sie den ganzen Winter in einer Offenstallhaltung und draußen leben.
Für Luna jedoch heißt es jetzt: Erstmalig in seinem Leben ab in einen geschlossen Stall. Und dann noch alleine!