Verkehrsgefährdung durch Fahrrad- und Rennradfahrer

Die eine Gruppe  Fahrrad (Rennrad)-fahrer will sich nicht an Verkehrsregeln halten, die anderen Radler wiederum kennen es nicht anders.

Immer wieder fallen in letzter Zeit Radfahrer, insbesondere Rennradfahrer, unangenehm durch ihr rücksichtsloses und rüpelhaftes Fahren auf. Die Straßenverkehrsordnung scheint für sie nicht zu gelten.

Diskussionsstoff

Für Diskussionsstoff sorgte kürzlich der Unfall zwischen Rennradfahrer und einem PKW in Schermbeck.

Dazu schrieb uns eine Schermbeckerin: „Sie kommen aus irgendeiner Straße quer auf die Fahrbahnen geschossen, sie fahren in Zweier- und Dreierreihen nebeneinander und Verkehrsregeln interessieren nicht“.
Weiter habe die Leserin festgestellt, dass in letzter Zeit die Wittenberger Fahrradwege  ungenutzt bleiben. „ Wozu wurde der Radweg denn für viel Geld gebaut?“

Äußerungen einer Schermbeckerin, die wir auf der Mittelstraße zum Thema befragten:
„Ich sehe hier zwar ein Problem, aber kein spezielles Fehlverhalten von Flüchtlingen“, so die Schermbeckerin.

Straßenverkehr und Flüchtlinge  

Die einen sollten es wissen, die anderen müssen es erst lernen.
Ebenfalls auffällig sind die vielen Flüchtlinge, die auf ihren Zweirädern in der Gemeinde unterwegs sind.

Dass der Straßenverkehr in Syrien oder Afghanistan anders abläuft als hierzulande, ist offensichtlich. Um so wichtiger ist, dass Flüchtlinge erfahren, wie sie sich in Deutschland im Straßenverkehr zu verhalten haben – zur eigenen Sicherheit und auch der anderer Verkehrsteilnehmer.

Fahrradführerschein in Planung

Der Caritasverband Dinslaken-Wesel, der im Mai 2015 die Betreuung der Flüchtlinge in der Gemeinde Schermbeck übernommen hatte, beschäftigt sich mit dem Thema. So ist ein offizieller Kurs für eine Art Fahrradführerschein mit Beteiligung der Polizei seit Monaten in der Planung, sagt Tobias Krause, Ansprechpartner der Caritas im ehemaligen Ecco-Hotel. „Jetzt wird es konkret“, ergänzt er.

Haftpflichtversicherung

Voraussichtlich im März des kommenden Jahres soll der Kurs mit zehn bis 20 Personen starten. Zuletzt war die (vielleicht typisch deutsche) Frage zu klären, wie die Flüchtlinge bei einer solchen Schulung versichert sind. Die private Haftpflicht, die die Gemeinde für diese Personen abgeschlossen hat, biete sich als Lösung an, erklärt Krause. Die „Aktion Mensch“ wird sich an dieser Aktion beteiligen.

Die Caritas bestätigt, dass beim Thema „Verkehrssicherheit und -erziehung“ bei den Flüchtlingen, Kindern wie Erwachsenen, schon vorher einiges passiert ist.

Mehrsprachige Infoblätter

Krause verweist auf Infoblätter mit Verkehrsregeln, die auf Deutsch, Englisch und Arabisch erschienen sind und verteilt wurden. Alle Ehrenamtlichen, die sich mit der Caritas, der Gemeinde und weiteren Beteiligten um die Flüchtlinge kümmern, seien angehalten, auf das Thema aufmerksam zu machen. Zudem seien die Kinder im Kindergarten oder in der Schule im richtigen Verhalten im Straßenverkehr unterrichtet worden. Auch das Erklären der Verkehrsschilder gehörte dazu.

Kein großes Thema

Insofern sei das Thema „im Kleinen“ stets behandelt worden, ein offizieller Teil werde folgen, so Krause. Schnell sei nämlich klar geworden: „Wir müssen konkrete Aktionen machen.“
Dabei hat die Caritas auch darüber diskutiert, ähnlich wie beim Schwimmen, separate Kurse für Frauen anzubieten. „Das hat Vor- und Nachteile“, sagt der Caritas-Mitarbeiter. Beim Schwimmkurs hätten die Frauen wider Erwarten Badeanzüge statt Burkinis getragen, weil sie sich in ihrem Kurs geschützt fühlten. Es könne sein, dass sich die Entwicklung überholt, denn die Flüchtlingsfrauen würden selbstbewusster, schildert Krause seine Erfahrung.

Verkehrserziehung und Mülltrennung

„Fahrräder sind vorhanden“, stellt er mit Blick auf den geplanten Kurs fest. Sein Dank gilt den Spendern.

Krause verweist auf die zeitlichen Abläufe: Erst ab Februar, März des Vorjahres sei es möglich gewesen, sich bei den Flüchtlingen um „alltägliche Dinge“ zu kümmern. Verkehrserziehung sei sicher wichtig, aber auch um die Mülltrennung und das Lernen eines geregelten Miteinanders in Deutschland sei es gegangen. In bis zu 20 Wohnungen hat die Gemeinde diesen Personenkreis neben den zentralen Einrichtungen untergebracht. Dass die Polizei sich bei dem offiziellen Kurs beteiligt, findet Krause gut: „Das macht Eindruck“, ist er überzeugt. Jetzt gebe es die Mittel und die Helfer für die angestrebten Ziele..

Keine Erfahrung

Die Polizei habe mit solchen, wie von der Caritas geplanten Kursen, noch keine Erfahrung, sagt Daniel Freitag, Pressesprecher der Kreispolizei Wesel. Die Bezirksbeamten, die vor allem die größeren Unterkünfte betreuen,seien aber mit dem Thema Verkehrserziehung befasst, ergänzt er.

Bis zum Start des Kurses sollte im Strassenverkehr generell gelten: Gegenseitige Rücksichtnahme ist nicht nur gefragt, sondern durch § 1 der Straßenverkehrsordnung auch vorgeschrieben! Bosse/San. 

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