Umstrukturierung: Pläne der Kreispolizei verfehlen die Landespolitik

Grünen Fraktion Schermbeck zur geplanten Umstrukturierung der Polizei in Schermbeck und Hünxe.

Bereits im März 2018 informierte die Fraktionsvorsitzende der Grünen Ulrike Trick in der Schermbecker Ratssitzung darüber, dass nach den ihr vorliegenden Informationen die Polizeistation in Schermbeck zukünftig nur als zeitweise kontaktierbare Bezirksdienststelle, nicht aber als weitergehend besetzte Polizeiwache konzipiert sei.

Nun wurde vom Kreis Wesel ein Plan der Kreispolizei zur Umstrukturierung vorgelegt. Dieser beinhaltet, dass die Polizeiwachen im Kreis Wesel halbiert werden sollen.

Deshalb sei, so Ulrike Trick, die Diskussion um Polizeidienststellen und Wachen heute nicht neu. Dazu Ulrike Trick: 2015 hatte der damalige Landrat versprochen, die Polizeidienststelle in Schermbeck in vollem Umfang zu erhalten. 2018 wurde die Kriminalpolizei aus Schermbeck abgezogen. Die Schermbecker Bürger, die bis dahin zu den Dienstzeiten einen Ansprechpartner im alten Rathaus fanden, wurden an die Wache in Hünxe verwiesen. Diese war aber schon zum damaligen Zeitpunkt nur sehr sporadisch besetzt. Jetzt sollen die Wachen in Voerde und Hünxe zu Dienststellen herabgestuft werden“.

Grundsätzlich nimmt zwar auch die Besatzung eines Streifenwagens Anzeigen auf, wenn es sich um aktuelle Straftaten handelt. Die Vernehmung im Rahmen der kriminalpolizeilichen Sachbearbeitung findet aber zukünftig in Dinslaken statt.

Schermbeck, Hünxe, Voerde, Dinslaken sind die Rückzugsetappen der Polizeipräsenz aus Sicht der Schermbecker Bürger. Für sie bedeutet das zukünftig eine Anreise von 22 km für eine Vernehmung, Zeugenaussage o.ä.

Dass ein Streifenwagen rund um die Uhr im Bezirk Streife fährt beruhigt nur wenig. Stationiert ist dieser Wagen zukünftig in Dinslaken und nicht mehr in Hünxe. Das wird sich auf die Einsatzreaktionszeiten niederschlagen.

Letztlich ist diese Entwicklung das Ergebnis einer verfehlten Landespolitik, die es nicht geschafft hat, die Polizei personell so auszustatten, dass neue Herausforderungen wie Cyberkriminalität bearbeitet werden können, ohne die Bürgernähe zugunsten dieser anderen Aufgaben zu reduzieren. Der einstmals „kurze Draht“ zwischen Polizei und Ordnungsamt, die sogenannte Ordnungspartnerschaft, wird damit zur langen Leitung.