Ukraine Krieg hat Auswirkungen auf den Agrarsektor

©Pressefoto CDU

CDU Landes- und Kreisagrarausschuss Wesel bekennen sich klar zur ernährungssichernden Landwirtschaft

CDU Landesregierung fordert den Bundeslandwirtschaftsminister auf, sich intensiv bei der Europäischen Union dafür einzusetzen, dass die vierprozentige Flächenstilllegung nicht umgesetzt wird. Bei der Düngeverordnung soll eine wissenschaftlich und fachlich nachvollziehbare Regelung verbindlich eingeführt werden.

„Wir sind tief erschüttert, betroffen und schauen mit Entsetzen auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine. Es herrscht Krieg auf dem europäischen Kontinent. Die militärische Invasion des russischen Machtinhabers Putins war in letzter Konsequenz so nicht absehbar und ist durch nichts zu rechtfertigen.

Getreidepreise steigen rasant

Dieses Handeln, dir damit verbundenen Sanktionen und die mit dem Krieg zusammenhängenden Randerscheinungen haben heute schon massive Auswirkungen auf den Agrarsektor, die bis in den Kreis Wesel hinein spürbar sein werden“, fürchtet Arnd Cappell-Höpken, stellvertretender Vorsitzender des CDU-Agrarausschusses NRW: „Getreidepreise steigen rasant und es wird zu weltweiten Marktverwerfungen kommen, da alleine 30 Prozent des weltweit gehandelten Getreides aus der Ukraine und Russland kommt. Dieses wird nicht nur uns, sondern auch insbesondere Regionen in Afrika und Asien treffen. Diese Länder sind auf intensive Agrarimporte angewiesen“.

Aussetzung der geplanten Flächenstilllegung

Vor diesem Hintergrund stellt der Vorsitzende des Landesagrarausschusses der CDU in NRW, Markus Höner, fest: „Bereits bei der Erarbeitung unserer Positionierung zum Wahlprogramm der CDU-NRW haben wir großen Wert auf eine ernährungssichernde Landwirtschaft in NRW gelegt. Unter den aktuellen Rahmenbedingungen müssen wir dringend über eine Aussetzung der geplanten Flächenstilllegung, geregelt über die gemeinsame Agrarpolitik in Europa (GAP) und eine gesicherte Anwendung einer verursacherbezogenen Modellierung bei der Düngeverordnung, sprechen.“

Getreidepreise

Die Getreidepreise auf den Weltmärkten entwickeln sich rasant. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass in der Ukraine Arbeiten der Bestellung und der Pflege der Getreidebestände durchgeführt werden können. Dieses wird zu einer enormen Verknappung führen. Unter diesen Umständen ist es nicht sinnvoll, vier Prozent der Getreideanbaufläche in Europa ab 2023 stillzulegen.

400.000 Tonnen Getreide

Für NRW sind das alleine zirka 50.000 Hektar oder etwa 400.000 Tonnen Getreide, die auf diesen Flächen angebaut werden könnten. „Ernährungssicherheit muss jetzt ernst genommen werden und das erreichen wir nicht, indem Flächen in Standorten mit hohem Ertragspotenzial stillgelegt werden“, verdeutlichte Arnd Cappell-Höpken, der in Hünxe einen landwirtschaftlichen Betrieb führt.

Im Kreis Wesel stehen zirka 30.000 Hektar landwirtschaftliche Ackerfläche zur Verfügung, so Cappell-Höpken. Alleine die vierprozentige Flächenstilllegung machen rund 1200 Hektar aus. Das entspricht einer Getreideerzeugung von ungefähr 9000 Tonnen.

Sinnvolle Alternative – Anbau von Raps

Auf dieser Fläche könnten auch genügend Kartoffeln angepflanzt werden um alle Menschen im Kreis Wesel ein ganzes Jahr lang damit zu versorgen, ergänzt der Vorsitzende des CDU-Agrarausschuss im Kreis Wesel, Heinz Josef Hensen, der selber einen Kartoffelbetrieb in Sonsbeck führt. Auch der Anbau von Raps könnte eine sinnvolle Alternative sein. Raps liefert einerseits Öl, das dem Diesel beigemischt werden kann, außerdem das anfallende Rapsschrot, das als gentechnikfreies Futtermittel in der Tierhaltung eine sinnvolle Verwendung findet.

Umsetzung der Düngeverordnung

Die sich abzeichnenden Ernteausfälle in der Ukraine bekommen durch eine quasi „hausgemachtes“ Problem in Nordrhein-Westfalen zusätzliche Brisanz: Die Landesregierung war Vorreiter bei der Umsetzung der Düngeverordnung. Eine modellierte Umsetzung wird ausdrücklich unterstützt. Durch diese Modellierung konnte erreicht werden, dass aus den ursprünglich ausgewiesenen 400.000 Hektar nur 150.000 Hektar in NRW datenbasierte belastete Gebiete ausgewiesen werden mussten.

Nitrateinträge

Nitrateinträge in das Grundwasser, für die die Landwirtschaft verantwortlich sein könnte, müssen verhindert und abgestellt werden. Dieses kann nur mit einer wissenschaftlich begründeten Herangehensweise umgesetzt werden. Die Bundesregierung möchte nun zurück zu der pauschalen Ausweisung belasteter Gebiete. Sichere Ertragsstandorte, wie im Kreis Wesel und ganz Deutschland vorhanden, dürfen nicht durch eine pauschale fachlich nicht nachvollziehbare Eingruppierung in nitratbelastete Gebiete eingestuft und damit in ihrer Ertragsleistung massiv eingeschränkt werden. Hierbei handelt es sich in NRW um 250.000 Hektar.

„Wir fordern den Bundeslandwirtschaftsminister auf, sich intensiv bei der Europäischen Union dafür einzusetzen, dass die vierprozentige Flächenstilllegung nicht umgesetzt wird und bei der Düngeverordnung endlich eine wissenschaftlich und fachlich nachvollziehbare Regelung verbindlich eingeführt wird. Die NRW Modellierung war so etwas“, stellte abschließend Arnd Cappell-Höpken fest.

Vorheriger ArtikelMittwoch Spitzenspiel in der Volksbank Schermbeck Arena
Nächster ArtikelSaisonauftakt für Dancing Rebels
celawie
Leserbriefe und Kommentare bitte an: info [at] heimatmedien.de. Netiquette - Kennzeichnen Sie den Leserbrief mit Ihrem Namen. Benutzten Sie dabei keine anonymen Namen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Leserbriefe abzulehnen, zu kürzen und die Identität des Absenders zu überprüfen. Anonyme Briefe werden nicht veröffentlicht. Ihre Briefe richten Sie bitte an: info [at] heimatmedien.de Mailadressen und andere persönliche Daten werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Petra Bosse alias Celawie