Uefter und Overbecker Junggesellenverein sammelte Geld für Pfarrcaritas

Uefter und Overbecker Junggesellenverein sammelte Geld für die Pfarr-Caritas – Gudd goan, holt uh kreggel un sid vöörsichtig met dat schiet Corona-Virus.

Wegen der Corona-Pandemie verzichteten die Uefte-Overbecker Junggesellen in diesem Jahr auf ihr traditionelles Wurstjagen, das in normalen Jahren am Samstag vor Karneval veranstaltet wird.

Dann sind die 16- bis 30-jährigen Junggesellen nicht nur tagsüber in drei Gruppen in Vorder-, Mittel- und Hinteruefte unterwegs, um Wurst zu sammeln. Sie treffen sich auch am Vorabend der Karnevalstage mit der dörflichen Bevölkerung zum gemeinsamen Wurstessen.

Junggesellen-Uefte-und-Overbeck
Die Junggesellen Manuel Diekhoff und Felix Ufermann (vorne v.l.) überreichten am Sonntag 1500 Euro an Martin Wieschus und Anette Speckamp (hinten v.l.) von der Pfarr-Caritas der Schermbecker Ludgerusgemeinde. Foto: Helmut Scheffler

Die Einschränkung solcher sozialen Kontakte hielten die Junggesellen in diesem Jahr für lebenswichtig, zumal es bis zum 13. Februar erst ganz wenigen Menschen möglich war, an einer Impfung gegen das Virus COVID-19 teilzunehmen.

Rundschreiben

Statt beim Rundgang von Haus zu Haus Wurst zu sammeln, hatten die Junggesellen eine andere Idee. Sie erstellten ein Rundschreiben, das Felix Ufermann, Manuel Diekhoff, Max Beemelmans und Niklas Linneweber an die Uefter und Overbecker Haushalte verteilten. In diesem Schreiben, das mit einem Foto der Wurstjäger aus früheren Jahren begann, baten sie die Bevölkerung, anstelle der Wurstspenden eine Geldspende für die PfarrCaritas von St. Ludgerus zu überweisen.

Rund 1200 Euro kamen auf diese Weise zusammen. Den Betrag rundeten die Junggesellen aus der eignen Kasse so auf, dass Felix Ufermann und Manuel Diekhoff am Sonntagmittag einen Scheck über 1500 Euro an Anette Speckamp und Martin Wieschus überreichen konnten, die als ehrenamtliche Mitarbeiter der Pfarr-Caritas, gemeinsam mit Ulrike Schild, Maria Gathmann und Birgit Thiemann, dafür sorgen, das bedürftige Schermbecker Personen Geld oder Sachspenden erhalten.

Für gemeinnützige und mildtätige Zwecke

Da weder Personal- noch Verwaltungskosten oder Kosten für Dienstfahrten anfallen, kommen Gelder aus Sammlungen vollständig den Bedürftigen der Gemeinde zugute. Über Einnahmen und Ausgaben führt die Gruppe sorgfältig Buch, und einmal jährlich wird seitens der Kirchengemeinde eine Kassenprüfung vorgenommen. Dabei wird darauf geachtet, dass Gelder nur für gemeinnützige und mildtätige Zwecke fließen.

Die finanzielle Hilfestellung ist für die Betroffenen meist die wichtigste Unterstützung, aber darüber hinaus ist die Pfarr-Caritas satzungsgemäß auch behilflich, wenn es darum geht, institutionelle Hilfen freier und behördlicher Wohlfahrtspflege zu vermitteln. Um dies kompetent tun zu können, werden die Mitglieder bei Bedarf vom Caritasverband geschult.

Weniger Familieneinkommen

Die Spende der Junggesellen trägt dazu bei, dass ein coronabedingter Ausfall bei den Haussammlungen teilweise ausgeglichen werden kann. Außerdem ist die Zahl bedürftiger Menschen gestiegen, weil das Familieneinkommen durch Kurzarbeit oder Umsatzeinbußen stark geschrumpft ist. „Wir danken den Junggesellen für ihr Engagement“, freute sich Anette Speckamp am Sonntag bei der Übernahme des Schecks ebenso wie der Hinteruefter Martin Wieschus, der vor über vier Jahrzehnten selbst als Wurstjäger an der Bewahrung des Uefter Brauchtums beteiligt war.

Den großzügigen Spendern wünschen die Junggesellen: „Gudd goan, holt uh kreggel un sid vöörsichtig met dat schiet Corona-Virus.“ Helmut Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.