Für den Regierungsbezirk Münster wird in den nächsten Tagen die Stufe 4 des Waldbrandgefahrindexes erwartet. Betroffen davon ist auch die Üfter Mark und Erler Heide.
Die Bezirkregierung Münster warnt vor steigende Waldbrandgefahr im gesamten NRW-Gebiet. Um diesen zu verhindern, sollten bei einem Spaziergang durch den Wald daher ein paar Regeln beachtet werden.
Was tun, wenn es im Wald brennt?
Wer Feuer im Wald entdeckt, ruft schnellstmöglich die Feuerwehr unter der europaweiten Notrufnummer 112. Fast jeder hat heutzutage ein Mobiltelefon in der Tasche.
Wo brennt es? Die Feuerwehrleitstelle braucht den möglichst genauen Ort des Brandes oder den Namen der nächstgelegenen Ortschaft.
Wie groß ist der Brand? Das ist eine wichtige Information für die Feuerwehr. Je mehr Details bekannt sind, desto effektiver kann der Einsatz gemanagt werden. Wenn möglich sollte ein Treffpunkt vereinbart werden, um die Einsatzkräfte zum Brandherd zu lotsen.
Schnelle Hilfe durch definierte Notfallpunkte / Rettungspunkte
Damit können Wanderer, Jogger, Reiter oder Radfahrer den Brandschutz- und Rettungskräften ihren genauen Standort im Wald angeben. Es handelt sich um Nummerierungen an Bänken und markanten Punkten oder um spezielle Hinweistafeln.
Seit einigen Jahren gibt es in der Üfter- und Hohe Mark 18 Rettungspunkte an neuralgischen Stellen. Die Schilder sind mit unterschiedlichen Zahlen versehen. Wenn es brennt, oder jemand einen Unfall hat, kann dann anhand der Zahl auf dem Schild, in einigen Sekunden die verletzte Person, das Feuer oder andere Begebenheiten anhand der Koordinaten geortet werden. Rettungspunkte sind bei den Kreisleitstellen hinterlegt.
Brand vorbeugen
Waldbesucher können helfen, einen Waldbrand zu verhindern. Der Landesbetrieb Wald und Holz gibt Tipps für das richtige Verhalten im Wald:
- Einhalten des gesetzlichen Rauchverbots (1. März bis 31. Oktober)
- Kein Feuer oder Grillen im und am Wald (100 Meter Mindestabstand)
- Freihalten der Waldzufahrten für die Feuerwehr
- PKW’s nicht im hohen Gras abstellen, da die Abwärme des Fahrzeugs ausreicht um dieses in Brand zu setzen
- Keine Zigaretten aus dem Fahrzeug werfen
- Erhöhte Aufmerksamkeit beim Waldbesuch
- Kleine Entstehungsbrände direkt löschen, wenn das gefahrlos möglich ist
- Brandherde der Feuerwehr (112) melden und den Wald auf kürzestem Weg verlassen
Ursachen
Verschiedene Faktoren beeinflussen die Waldbrandgefahr. Neben extremer Trockenheit sind auch die Bodenbeschaffenheit und die Art des Waldes von Bedeutung. Wälder auf sandigem Grund sind eher von einem Brand bedroht als Wälder auf lehmigen Boden. Ein reiner Kiefernwald als Monokultur ist gefährdeter als ein Mischwald.
Die häufigste natürliche Ursache für einen Waldbrand ist ein Blitzschlag. Vorsätzlich gelegte Brände sowie Lager- und Grillfeuer im Wald oder auf nicht genehmigten Grillplätzen können weitere Ursachen sein.
Auch eine unachtsam weggeworfene Zigarette kann verheerende Folgen haben. Sie ist häufig Ursache für Brände am Fahrbahnrand. Wie oft hat man schon beobachtet, dass aus einem fahrenden Fahrzeug eine Zigarettenkippe fliegt. In den nächsten Minuten kann schon die Straßenböschung in Brand stehen. Ein im Wald geparktes Auto kann durch einen heißen Katalysator Brände verursachen.
Waldbrandwarnstufen
Der Waldbrandgefahrenindex (WBI) des Deutschen Wetterdienstes beschreibt das meteorologische Potenzial für die Gefährdung durch Waldbrand. Er zeigt die Waldbrandgefahr in fünf Warnstufen an: Stufe 1 für eine sehr geringe Gefahr bis Stufe 5 für eine sehr hohe Gefahr.
Von März bis Oktober wird auf der digitalen Karte für den aktuellen Tag und die vier Folgetage eine Vorhersage zum Waldbrandgefahrenindex angezeigt. Mit Hilfe dieser Karten können die zuständigen Behörden eine Einschätzung der Waldbrandgefahr vornehmen.
Das Dezernat für Gefahrenabwehr bei der Bezirksregierung Münster tauscht sich bei erhöhter Gefahr regelmäßig mit dem Landesbetrieb Wald und Holz über die Lage aus und kann diese so besser einschätzen und eventuelle Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung in Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden einleiten. Entscheidend ist aber immer die konkrete Lage vor Ort.