Tour de Buur mit den Landfrauen aus Damm und Bricht

Acht Landfrauen aus Damm-Bricht starteten vom Bahnhof Dorsten-Rhade

Wo kommt das Fleisch, das ich im Supermarkt kaufe, eigentlich her? Und wie haben die Tiere vorher gelebt?

Die Buuren (plattdt. für Landwirte) Regina Böckenhoff (Lembeck), Gregor Grosse Kock (Lembeck-Lasthausen) und Elisabeth Grosse Kock (Lembeck) zeigten uns auf einer Strecke von 42 km bei einer 5-stündigen Radtour mit Pausen ihre schöne Heimat.

Tour de Buur

Die Agrarscouts hatten uns alle mit einem Audioguidesystem ausgerüstet, so dass uns Frau Böckenhoff während der Radtour ständig mit interessanten Informationen versorgen konnte.

In Bußmann´s Bauernlädchen (Lembeck) mit hauseigener Metzgerei zeigte uns Fleischermeister Bernd Grosse-Boes zusammen mit einem Mitarbeiter die Herstellung Grillwurst.

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Frisch gebrühte Grillwürste wurden verkostet und wir stellten fest, dass diese auch ohne Grillaromen schon sehr lecker sind. Dann wurde uns der Schlachtbereich gezeigt. Hier kommen die Schlachttiere aus einem geschlossenen System, keine langen Transportwege, was großen Einfluss auf die Fleischqualität hat.

Tour de Buur

Das Vieh wird zu diversen Fleischwaren verarbeitet. Einige Frauen erinnerten sich noch gut an die Hausschlachtungen auf dem eigenen Hof. Anschließend erwartete uns im hauseigenen Bauernstübchen die Seniorchefin mit leckerem selbstgebackenem Kuchen. Gelegenheit zum Einkauf im modernen, geräumigen Hofladen gab es auch.

Auf unserer Tour kamen wir auch an der Biologischen Station des Kreises Recklinghausen in Lembeck vorbei. Der ökologisch bewirtschaftete Bauerngarten lud uns zu einer kurzen Pause ein.

Björn Freitag hat sich hier im August 2019 die „BVB-Rakete (schwarz-gelbe Tomate)“ für seine Fernsehküche geholt. Eine Mischung aus Blumen, Gemüse und Wildkräutern macht dieses Fleckchen Erde wirklich sehenswert. 

Tour de Buur

Weiter ging die Fahrt bei angenehmem Wetter zum Hof von Regina und Paul Böckenhoff. Dort leben 1800 Sauen mit ihren Ferkeln in einem tageslichtdurchfluteten Stall mit großen Fenstern. Täglich (öfter auch nachts bei der Kontrolle der Geburtsverläufe) bringen die Eheleute Böckenhoff viel Engagement in ihre Arbeit ein. Der Sauenbetrieb nimmt an der „Initiative zum Tierwohl Schwein“ teil.

Hier haben sich Unternehmen und Verbände aus Land- und Fleischwirtschaft und der Lebensmitteleinzelhandel gemeinsam die Förderung einer tiergerechten und nachhaltigen Fleischerzeugung zum Ziel gesetzt.

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Der Mehraufwand der Tierhalter für die Umsetzung dieser zusätzlichen Tierwohlkriterien (z. B. Tageslicht, organisches Beschäftigungsmaterial, Raufutter wie Heu und Stroh) wird pauschal durch finanzielle Anreize unabhängig vom Marktpreis ausgeglichen. Die Einhaltung dieser hohen Maßstäbe wird regelmäßig durch unangemeldete Kontrolleure überprüft.

Standards für eine zertifizierte Qualitätssicherung

Anlässlich dieser Kontrollen müssen auch alle Dokumentationsunterlagen (z.B. Lieferscheine, Antibiotikamonitoring, Tränkewassercheck, 10% mehr Platz als gesetzl. vorgeschrieben je Tier) vollständig vorgelegt werden. Die Daten werden im Bestätigungsaudit von der Zertifizierungsstelle und unabhängigen Beauftragten der Trägergesellschaft überprüft.

Diese und die Träger der Standards für eine zertifizierte Qualitätssicherung (QS-System) tauschen Informationen, die für die Erreichung der Ziele dieser Initiative relevant sind, aus. Dies gilt insbesondere für Verstöße gegen Tierschutz (Sanktionen bis zu 100.000 €). 

Die strahlenden Gesichter der Landfrauen zeugen von einem gelungenen Tag!

Gerne empfehlen wir diese Tour anderen Interessierten weiter.

Ein köstliches Abendessen im Restaurant Zur Alten Mühle in Rhade rundete diesen schönen Tag ab.

Beim nächsten Einkauf in Schermbeck schauen die Landfrauen sich bestimmt mal um, ob sie die Labels Tierwohl und QS entdecken.

                                                                        Wilma Externbrink

 

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