Ton-Stiftung-Nottenkämper fördert die Nachbarschaftsberatung

Ton-Stiftung-Nottenkämper fördert die Nachbarschaftsberatung Schermbeck

NachbarschaftsberaterInnen Schermbeck (i.w. NBB)

Die in der Gemeinde Schermbeck gegründete Nachbarschaftsberatung – inzwischen wurde das Projekt auch in Hamminkeln und Hünxe etabliert – verfolgt seit Jahren das Ziele, älteren Menschen ein langes Lebens in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen.

Auf ehrenamtlicher Basis mit einer professionellen Begleitung werden im niederschwelligen Bereich Hilfestellungen in Abstimmung mit allen Diensten vor Ort angeboten. Dabei gilt es zunehmend auf besondere teilweise problematische und komplexe Bedarfslagen und Situationen der hilfsbedürftigen Bürgerinnen und Bürger einzugehen, die in einer Projektphase in der Gemeinde Schermbeck intensiv angegangen werden sollen, um eine Grundlage für künftiges Handel zu schaffen.
Teil 1: Vernetzung (systematisch) mit lokalen Arztpraxen
Zum Profil der NBB gehört es, Nachbarn in jeder Alters- und Lebenslage bei Bedarf zu beraten und Hilfesysteme zugängig zu machen respektive hilfebedürftige Gemeindemitglieder zu begleiten. Der besondere Fokus liegt hier aber bei den älteren Menschen und häufiger auch bei jungen Familien und Jugendlichen, die in ihrer emotionalen oder psychosozialen Verfasstheit nicht ausreichend durch bestehende Hilfsangebote zur Sicherstellung ihrer Daseinsvorsorge erreicht werden. Das Team der Nachbarschaftsberaterinnen und -berater verfügt über große Erfahrungen und Kenntnisse über die Breite der lokalen Unterstützungsmöglichkeiten und deren Qualität.Diese Kenntnisse sollen insbesondere den lokalen Arztpraxen vorgestellt und den Sprechstundenhilfen/Medizinisch Technischen Angestellten systematisch zugängig gemacht werden.

Häusliche Versorgung nicht oder nicht ausreichend sichergestellt

Gerade die Hausärzte, aber auch Fachärzte, die ihre Patientinnen und Patienten über viele Jahre kennen, wissen oft, dass deren häusliche Versorgung nicht oder nicht ausreichend sichergestellt ist. Sie stellen nebendiagnostisch Verwahrlosungstendenzen oder diagnostisch beginnende Demenz oder Altersdepressionen fest und therapieren diese, aber auf die direkte Versorgungssituation in der Häuslichkeit wirken sie oft nicht direkt ein, da hier Kompetenzen und oft die Zeitressourcen fehlen. So entstehen im Gesundheitssystem Versorgungsbrüche, die die Gemeinde gerade mit dem ehrenamtlichen Engagement der NBB füllen bzw. überwinden will.

Interessante Schnittstelle besser mit dem bestehenden Leistungsspektrum verzahnen

Insofern möchten wir in Schermbeck strategisch die Arztpraxen und Einrichtungen der Gesundheitsfürsorge über die Einsatzmöglichkeiten und das Leistungsspektrum der NBB informieren und diese interessante Schnittstelle besser mit dem bestehenden Leistungsspektrum verzahnen. Da gerade auch die medizinisch technischen Angestellten in den Praxen viel über die Lebensumstände ihrer Patienten wissen und sie die u.U. bestehende Not der Menschen – auch in der Konfrontation mit ihren (chronischen) Erkrankungen kennen, möchten wir besonders diese berufliche Zielgruppe über die Angebotsvielfalt der NBB unterrichten und hoffen so, bedürftigen Mitbewohnern/Nachbarn – über die Ansprache der Vertrauenspersonen in den Praxen – Hilfsangebote zugänglich gestalten zu können.

Teil 2: Einbeziehung der Familien und der jüngeren Generation
Die Bedarfslagen der älteren Bürgerinnen und Bürger geht nach den bisherigen Erfahrungen im Projekt über niederschwellige Angebote für die Seniorengeneration hinaus. In der Regel sind die Angehörigen im weiteren und näheren Umfeld betroffenen und suchen nach Lösungen für die Bewältigung der Alltagsfragen und in besonderen Problemsituationen.

Weiterführende Schulen sollen mit einbezogen werden

In dieser Hinsicht gilt es, weitere und möglichst auch jüngere Mitmenschen für das Engagement im ehrenamtlichen Bereich zu begeistern und für die Nachbarschaftsberatung zu gewinnen. Hier besteht ein Nachholbedarf, da sich in der Mehrzahl in der Praxis in stärkerem Maße ältere Mitbürger für diese Arbeit einsetzen. Zusätzlich sollen auch die weiterführenden Schulen einbezogen werden, um für das Engagement in der Gesellschaft zu werben und parallel auf die Bedarfe in den pflegerischen Berufen aufmerksam zu machen.
Die Ergebnisse aus dieser Schermbecker Initiative sollen in die Arbeit aller Projektbeteiligten in den Nachbarschaftsberatungen einfließen und für eine Weiterentwicklung des Modellprojektes genutzt werden.

Der Ton-Stiftung-Nottenkämper gilt der herzliche Dank aller Projektbeteiligten und insbesondere der Schermbecker Bürgerinnen und Bürger, die von den Ergebnissen dauerhaft profitieren sollen.