GAHLEN. Bei bestem Sommerwetter drehte sich beim Tennenfest in der „Olle Schuer“ am Sonntag an der Bruchstraße alles um die gute alte Zeit. Geräte und Maschinen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, sowie die Herstellung unter dem Motto „Vom Korn zum Brot“ präsentierten die Landtechnik-Freunde.
Besonders stolz an diesem Tag war der Vorsitzende des Heimatverein Gahlen über die Erneuerungen in und an der „olle Schuer“. „Insgesamt haben wir rund 20 000 Euro für die Restaurierungskosten investiert. Der Grundstückseigentümer, die Familie Hemmert-Halswick, haben sich bereit erklärt, die Materialkosten zu übernehmen“, so Höchst.
Neu war aber nicht nur das Außenmauerwerk der Scheune, sondern auch im Innenbereich wurde jede Menge renoviert und restauriert. Fertig jedoch lange noch nicht alles. „Es gibt noch viel zu tun und hoffen, dass wir bis zum nächsten Tennenfest alles fertig haben“, sagte Hüls.
Neu und begehbar in der Scheune ist die neue Treppe in die oberere Etage wo sich alte und längst vergessene Haushaltsgegenstände und vieles mehr aneinander reihen. „Beim Einräumen der alten Exponate haben wir viele Dinge neu entdeckt.
Theoretisch brauchen wir mittlerweile einen Archivar, denn wir bekommen immer neue Sachen dazu“, gestand Höchst. Was sich der Vorsitzende für die „olle Schuer“ noch wünscht, ist eine komplette Wohnung. „Sie sollte aussehen, als wenn dort gerade jemand rausgegangen ist“, ergänzt Höchst.
Handlungsbedarf hinsichtlich der Parkplätze
Stolz ist der Heimatverein vor allen auf die alte Holzmühle, die Klumpenkammer und das alte Feuerwehrauto mit Drehleiter. Handlungsbedarf, so Jürgen Höchst, bestehe allerding hinsichtlich der Parkplätze für die Besucher. „Die Banquette an der Bruchstraße ist zwar als Parkmöglichkeit vorgesehen, aber das ist aber keine ideale Lösung“, so Höchst.
Auf dem anliegenden Feld ließen die Landtechnik-Freunde ihre alten Erntemaschinen laufen. Das eigens dafür eingesäte Feld und das reife Spezialkorn Triticale wurde vor den Augen der zahlreichen Besucher gemäht, gedroschen und die „Spreu vom Weizen“ getrennt.

Waschen wie zu Großmutters Zeiten zeigten die „Waschwiewer“ und der Klumpenmachen Claus Matrose zauberte aus einem Holzklotz gekonnt Klumpen. In jeder Ecke gab es etwas zu sehen und zu entdecken. Wie das alte Wandtelefon mit Drehscheibe. „Papa, was ist das denn“, fragten die Geschwister Hanna (10 J.) und Henry (12 J.) aus Oberhausen. Ebenfalls begeistert waren die Zwei von den Wasch- und Spinnfrauen.

Im wahrsten Sinne des Wortes „weg wie warme Semmel“ ging das selbst gebackene Brot der neuen Back AG mit Elke und Günther Volkmann sowie Hans Blazejewicz. Damit hat der Heimatverein mit rund 650 Mitgliedern nun 15 Arbeitsgemeinschaften. Petra Bosse