Strahlende Aussichten – Atomendlager rund um Schermbeck

Symbolbild ©Pixabay

Endlagerung von Atommüll in den Bereich rund um Dorsten, Schermbeck, Wesel, Raesfeld und Kirchhellen sind geeignete Standorte.

Der am Montag veröffentlichte Zwischenbericht der Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) zeigt das Ergebnis der Auswertung der Gebiete. 90 Teilgebiete auf 54 Prozent der Fläche Deutschlands – Die ausgesuchten Gebiete haben eine günstige geologische Gesamtsituation.

Bereits jetzt sorgt der Bericht für Unmut. Die SPD Wesel spricht sich gegen den Bau eines Atommülllagers aus. In ihrer Stellungnahme auf Facebook schreibt der Parteivorsitzende Ludger Hovest: „Das kommt gar nicht in Frage. Wir sind schon jetzt durch die Salzbergwerke und die Bergsenkungen eine sehr belastete Region. Es ist nun wichtig, dass die Landräte von Kleve bis Wesel und Borken eine gemeinsame Position gegen ein Atommüllendlager beziehen.“

Atomendlager Schermbeck
Atomendlager Schermbeck

Unterstützt wird Hovest dabei von Bürgermeisterin Ulrike Westkamp: „Insbesondere der Regionalplan schränkt Wesel bei der Neu- und Umgestaltung erheblich ein, so dürfen wir weder Windkraftanlagen ausweisen, noch können wir das langersehnte Kombibad ohne Probleme errichten. Ein Atommüllendlager würde nun den Tod der schönen Weseler Landschaft bedeuten!“

Lohnende Orte für weitere Untersuchungen

Der am Montag veröffentliche Zwischenbericht der Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) zeigt das Ergebnis der Auswertung Gebiete auf, die zum einen die Gebiete, die für die Endlagerung von hochradioaktiven Abfällen ungeeignet sind, als auch die Gebiete, die eine günstige geologische Gesamtsituation dafür erwarten lassen. Wie das BGE mitteilt, sei es lohnend an diesen Orten, sie im weiteren Verfahren näher zu betrachten. Bei den Orten handelt es sich um den Niederrhein, bis hin zu Schermbeck, Dorsten und Teile des Münsterlandes. Diese Gebiete beinhalten Tongestein und Steinsalz.

Bocholt ist als Atom-Endlager sogar doppelt gut geeignet. Hier fanden zum einen die Geologen “Präteritäres Tongestein” sowie befindet sich tief in der Erde “Steinsalz in stratiformer Lagerung.

90 Teilgebiete auf 54 Prozent der Fläche Deutschlands

Die BGE hat 90 Teilgebiete mit einer Gesamtfläche von gut 240.000 Quadratkilometer ermittelt. Da sich Teilgebiete teilweise überlagern, ist die Gesamtfläche auf der ehemals weißen Deutschlandkarte aber kleiner: rund 194.000 Quadratkilometer oder rund 54 Prozent der Landesfläche. „Die Chance, in Deutschland den Standort für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle zu finden, der Sicherheit für eine Million Jahre bietet, steht sehr gut. Das zeigen die 90 Teilgebiete überall im Land“, sagt Stefan Studt, Vorsitzender der Geschäftsführung der BGE.

Tonformationen

Teilgebiete sind Gebiete, die eine günstige geologische Gesamtsituation für die Lagerung hochradioaktiver Abfälle erwarten lassen. Es gibt sehr kleine Teilgebiete, beispielsweise Salzstöcke, aber auch sehr große Teilgebiete, beispielsweise große Tonformationen, die sich über mehrere Landkreise oder auch Bundesländergrenzen hinweg erstrecken können.

Manche Teilgebiete sehen auf der geografischen Karte aus wie eine Inselgruppe. Dort könnte eine Störungszone eine Wirtsgesteinseinheit im Untergrund unterbrechen, oder in einem Teil der Formation kann eine Mindestanforderung nicht erfüllt sein, in anderen Teilen der Formation dagegen schon. 

Teilgebiete in fast allen Bundesländern

Im Tongestein hat die BGE neun Teilgebiete mit einer Fläche von knapp 130.000 Quadratkilometern ermittelt.

Im Wirtsgestein Steinsalz sind insgesamt 74 Teilgebiete mit einer Fläche von etwas mehr als 30.000 Quadratkilometern ausgewiesen worden. Davon befinden sich 60 Teilgebiete in steil stehenden Steinsalzformationen, also Salzstöcken, und 14 Teilgebiete in stratiformen – also flachen – Steinsalzformationen.

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