Stellungnahme der Grünen Fraktion zum Campingplatz Hohes Ufer

Vorfälle wie diese zeigen, dass da noch viel Luft nach oben ist.

Stellungnahme der Grünen Fraktion Schermbeck zum Campingplatz Hohes Ufer in Schermbeck-Gahlen.

Die Anordnung des Kreises Wesel zur Schließung des Campingplatzes Hohes Ufer erinnert an die behördlich angeordnete Räumung des Wohnkomplexes Hannibal in Dortmund. Damals, im September 2017, mussten 750 Menschen innerhalb weniger Stunden ihre Wohnungen räumen und konnten nur das Notwendigste mitnehmen. In Gahlen waren es „nur“ 80 Menschen, die ihre Unterkunft räumen mussten. In beiden Fällen war die Begründung mangelnder Brandschutz.

Handeln des Kreises für nachvollziehbar

Solange nichts passiert, wird vorbeugender Brandschutz in der Bevölkerung häufig als übervorsichtige Bürokratie abgetan, im Schadensfall aber als Behördenversagen gebrandmarkt. Insofern ist das Handeln des Kreises für uns nachvollziehbar. Wir fragen uns aber, warum handelte die zuständige Behörde erst jetzt und warum auf diese Weise?

Das Gericht hat bestätigt, dass der Kreis Wesel jahrzehntelang die Zustände geduldet hat. Regelmäßige Kontrollen hätten weitere Zubauten verhindert und den Wildwuchs gar nicht erst entstehen lassen. Zudem hätte auch der Status Wochenendplatz oder Campingplatz behördlich abgeklärt werden können, bevor so viele Menschen dort ihren Wohnsitz nahmen. Anhand des Melderegisters wäre die Zahl deutlich geworden.

Planvolles Vorgehen in Zusammenarbeit mit der Gemeinde

Ein planvolles Vorgehen in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den Wohlfahrtsverbänden, sowie eine frühzeitige Information der Bewohner mit Terminsetzung, hätte den Betroffenen und der Kommune die Chance gegeben, angemessene Unterkünfte zu finden und eine geordnete Räumung zu vollziehen. Der Kreis Wesel möchte bürgerfreundlich sein. Vorfälle wie diese zeigen, dass da noch viel Luft nach oben ist. Hier ist der Landrat als Verwaltungschef gefragt.