Rund 23.000 Läufer aus 58 Nationen trafen sich in der bayrischen Landeshauptstadt beim 30. München-Marathon. Neben der klassischen Marathondistanz über 42,195 Kilometer wurde auch ein Lauf über die halbe Strecke und über 10 Kilometer angeboten. Unter den Laufbegeisterten an der Startlinie war auch ein Triathlet der Leichtathletikabteilung des SV Schermbeck.
Stefan Lankes absolvierte sein Saisonfinale über die Marathondistanz.
Um 10:00 Uhr startete er in der Startgruppe A. Vom Coubertinplatz aus ging es durch den Olympiapark über die Elisabethbrücke Richtung Englischer Garten. Bei kühlen Temperaturen und kaum Wind waren die Laufbedingungen beinahe optimal und so konnte Stefan Lankes seine geplante Renneinteilung gut umsetzen. 30 Kilometer lang war er so schnell unterwegs, dass es nach einer Zielzeit von unter 3:45 Stunden aussah. Doch dann kam er in die nähe des Königsplatzes und glaubte seinen Ohren nicht zu trauen.
Mitten in München hörte er kölsche Töne. Auf dem Königsplatz hatte die Stadt München im Rahmen ihres “Danke-Konzerts“ für die ehrenamtlichen Helfer unter dem Motto “Wir. Stimmen für geflüchtete Menschen eine große Bühne aufgebaut. Auf der Bühne stand Wolfgang Niedecken und probte für das abendliche Konzert. Stefan Lankes, selbst Musiker, ließ sich das nicht nehmen und stoppte seinen Lauf.
Während alle anderen dem nahenden Ziel entgegeneilten hörte er erst einmal in Ruhe alleine vor der Bühne stehend zu. Nach ein paar Minuten nahm er seinen Lauf wieder auf und lief in Richtung Olympiastadion. Bei genau 3:47:15 stoppte die Uhr für Stefan Lankes. Dass er die 3:45 Stundenmarke knapp aufgrund des kurzen “Gratiskonzerts“ verpasste störte ihn da überhaupt nicht.